BDP-Kritik an «Arena»
(aus 20 Min)
«Das neue Konzept ist schlicht unmöglich»
von D. Waldmeier - «Katastrophal» sei die neue «Arena», heisst es bei der BDP. Andere Politiker loben die längere Redezeit der Gäste, die eine vertiefte Debatte ermögliche.
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Die «Arena» hat einen neuen Anstrich und ein neues Konzept bekommen. Auffällig im Studio sind die Leuchtdioden und die Pulte in Beton-Optik. Die Diskussionssendung gibt's seit 1993.
Bild: SRF/Oscar Alessio
Die «Arena» hat einen neuen Anstrich und ein neues Konzept bekommen. Auffällig im Studio sind die Leuchtdioden und die Pulte in Beton-Optik. Die Diskussionssendung gibt's seit 1993. Das sind die Neuerungen: Die Kandidaten werden in den «Prüfstand» geführt, wo Moderator Jonas Projer einen Politiker mit scharfen Fragen in die Mangel nimmt. Im Bild: SVP-Fraktionschef Adrian Amstutz (r.). Zwei Experten können buzzern und sich so zu Wort melden, wenn sie mit dem Gesagten nicht einverstanden sind. Ein Bild aus der Vergangenheit: Bislang waren im inneren und äusseren Ring alle Parteien, die im Parlament Fraktionsstärke erreichen, in der «Arena» vertreten. Neuerdings steigen noch zwei bis vier Politiker zusammen mit Experten in den Ring. Das Bild stammt aus dem Sommer 2013, als die «Arena» ihr 20-jähriges Bestehen feierte. Einschlafen ist fürs Publikum schwieriger, obwohl es im Dunkeln sitzt: Es gibt einen zweiten Stock mit Stehplätzen. Die Pulte wurden in einer Schreinerei angefertigt. Ein Bild vom Aufbau des Studios.
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Mir hat die alte Version besser gefallen.
47 %
Die Sendung ist genauso langweilig wie vorher.
36 %
Insgesamt 7123 Teilnehmer
Heisser Stuhl bei der «Rundschau» abgekupfert?
In der «Arena» werden Politker neu in den «Prüfstand» geführt, wo der Moderator ein Thema mit scharfen Fragen vertieft. Wurde da bei den Kollegen der «Rundschau» abgekupfert, wo der Studio-Gast auf dem legendären heissen Stuhl bei Sandro Brotz Platz nehmen muss? «Arena»-Chef Projer verneint: «Der Prüfstand ist ein kritisches Live-Interview-Segment im Rahmen einer Diskussionssendung, bei dem der Moderator per Tablet auf Grafiken und Einspieler zugreifen kann.» Inspirieren lassen habe man sich eher bei der Politsendung «Des paroles et des actes» auf France2. Dort seien es allerdings externe Fachjournalisten, die das kritische Interview führten.
SVP-Fraktionschef Adrian Amstutz, der selbst als Gast in der Sendung war, schätzt am neuen Format, dass man «mehr Möglichkeiten hat, die eigene Argumentation auf den Punkt zu bringen.» Als störend empfand der Berner, dass die Gäste neuerdings sitzen müssen: «Dieser Barhocker ist nicht sonderlich bequem. Man ist regelrecht blockiert und kann weniger lebendig diskutieren.»
Auch SP-Nationalrätin Jacqueline Badran gefällt, dass die einzelnen Gäste mehr Redezeit erhalten und so ihre Haltungen besser herleiten können. Die Redner würden aber noch zu stark unterbrochen. Sie wünscht sich, dass die Sendung weniger stark nach Drehbuch abläuft und dynamischer wird.
BDP: «Befürchtungen sind eingetroffen»
Im Vorfeld hatte es heftige Kritik am neuen Sendekonzept gegeben. Vor allem die Mitte-Parteien befürchteten, dass sie künftig kaum mehr zu Wort kommen würden, weil weniger Gäste eingeladen werden. Die BDP-Nationalräte Lorenz Hess und Hans Grunder wechselten aus Protest gar kurzerhand ins Nein-Lager bei der kommenden Abstimmung über das Radio- und TV-Gesetz.
Nach der ersten Sendung sieht sich Grunder bestätigt. «Diese Sendung hat nichts mehr mit einer Arena zu tun. Es ist jetzt einfach eine Diskussionssendung mit vier Gästen.» Er frage sich, wieso der Moderator nicht auch sitze und stattdessen im Studio herumtigere. Der ehemalige BDP-Präsident geht davon aus, nur noch zweimal pro Jahr in der «Arena» vertreten zu sein. Dass mitten in einem Wahljahr die Spielregeln zulasten der kleinen Parteien abgeändert würden, sei schlicht unmöglich und katastrophal. «Das hat nichts mehr mit Service Public zu tun.»
Auch an den neuen Instrumenten lässt Grunder kein gutes Haar: Die Experten, die sich neu per Buzzer in die Diskussion einschalten können, würden ebenfalls eine politische Haltung vertreten und spielten sich als Schiedsrichter auf.
«Vieles muss noch optimiert werden»
Positive Ansätze sieht dagegen Kommunikationsexperte Marcus Knill. «Dass die Sendung weniger Diskussionsteilnehmer hat, bringt inhaltlich mehr Tiefgang und verhindert, dass nur Parteiparolen heruntergebetet werden. Das ist ein klarer Gewinn», sagt er. Auch die Aufwertung der Expertenrolle mache Sinn, da die Fachleute faktenwidrige Aussagen richtig stellen könnten. Allerdings müssten die Experten sehr sorgfältig ausgewählt werden.
Moderator Jonas Projer hat gemäss Knill mit sicherer Hand durch die Sendung geführt. «Er darf aber noch etwas lockerer werden. Die Sendung hatte etwas von Schulunterricht.» Der Fachmann sieht denn auch noch viel Verbesserungspotenzial. «Die Studioarchitektur ist nicht ideal: Eine Arena sollte wie im alten Rom rund sein, sodass sich die Kontrahenten ins Gesicht schauen. Auch die Kameraführung war oft holprig und die Lichteffekte zu stark.»
«Es war nur die erste Sendung»
Ob der Relaunch der Diskussionssendung langfristig aus dem Quotentief verhilft, hängt laut Knill nun davon ab, ob die Verantwortlichen die richtigen Schlüsse aus der ersten Sendung ziehen.
Redaktionsleiter und Moderator Jonas Projer ist gespannt, wie die neue «Arena» beim Volk ankommt: «Ich bin zuversichtlich. Einiges hat zwar noch nicht ganz so funktioniert, wie wir es uns vorstellen – aber es war ja nur die erste Sendung». Es sei viel Potenzial vorhanden.
Sonntag, 19. April 2015
Endlich
Späte Einsicht
SVP-Dino kehrt Bern den Rücken Toni Bortoluzzi tritt ab!
Seit
24 Jahren poltert und politisiert er für die SVP im Bundeshaus. Nun ist
Schluss: Schreinermeister Bortoluzzi tritt im Herbst nicht mehr an.
Politik·
27 Kommentare
Quelle Blick-online
Er bezeichnet sich selbst als ELEPHANT.
(Elephant im Pozellanladen?)
Er bezeichnet sich selbst als ELEPHANT.
(Elephant im Pozellanladen?)