Sonntag, 1. März 2015

Die Medienwelt verliert einen kritischen Geist

Soeben aus 20 Min erfahren:

Soziologe Kurt Imhof ist tot
Bildergebnis für kurt imhof 

Der Zürcher Soziologieprofessor Kurt Imhof ist an Krebs gestorben. In seinen letzten Mails hat Imhof betont, wie er gegen den Krebs ankämpfen wolle.

Der Soziologe arbeitete unter anderem im Vorstand der Schweizerischen Gesellschaft für Soziologie und ergründete jedes Jahr die Qualität der Medien.

Der Zürcher Soziologieprofessor Kurt Imhof ist am Sonntagmorgen 59-jährig in Zürich gestorben. Er erlag im Zürcher Unispital einem Krebsleiden, das ihn seit Dezember vergangenen Jahres in wachsendem Mass plagte.

SRF:
  • Mit dem Soziologieprofessor hat die Schweizer Medienlandschaft einen bissigen Kritiker verloren.

    Aus TAGI:

    Kurt Imhof fuhr Motorrad, rauchte, war einer der wenigen
    echten Intellektuellen unter den Professoren und legte
    sich mit der gesamten Medienbranche an.
    Vergangenen Sonntag starb er. Mehr...

KOMMENTAR:
 

Ich schätzte seit vielen Jahren  die Diskussion und den persönlichen Meinungsaustausch (Medienkritik) mit Kurt Imhof. Wir verlieren mit ihm einen prominenten Soziologen und Medienwissenschafter. Imhof war  eine engagierte Persönlichkeit, die das gesellschaftliche Geschehen fundiert ergründete und stets zu seiner Meinung stand, die nicht immer auf Gegenliebe gestossen ist. Für mich war er ein wichtiger Querdenker.

Mir fehlt künftig seine  Stimme.
Sein typisches Lachen während seinen Ausführungen werde ich stets in Erinnerung behalten. Seine Vorlesungen habe ich bewundert und geschätzt. 
LINKS:
22. Apr. 2002 ... In der Schweiz sind vor allem Mediensoziologe Kurt Imhof von der Uni Zürich und der Medienwissenschafter Roger Blum von der Uni Bern ...
www.rhetorik.ch/Medienskandale/Medienskandale.html
5. Mai 2008 ... Mich haben in der letzten von Urs Leuthard moderierten Arena die Voten von Kurt Imhof überzeugt. Ich erhielt von ihm die Erlaubnis zur ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/08/05_05/
8. Dez. 2008 ... Dezember Martin Senti und Kurt Imhof in der Weiterbildungsreihe "Medien,Macht und Qualität" über das Thema: "Macht der Medien, die Macht ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/08/12_08/
15. Aug. 2010 ... Kurt Imhof publizierte mit einem grösseren Autorenteam ein Jahrbuch über die Qualität der Medien. Diese wissenschaftliche ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/10/08_15/
24. Okt. 2010 ... Und der Zürcher Soziologe Kurt Imhof spricht gar pauschal von einer " Medienkrise Schweiz". In seinem kürzlich publizierten Jahrbuch "Qualität ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/10/10_24/
18. Nov. 2007 ... Ein Soziologieprofessor (Kurt Imhof?) vertrat angeblich die Meinung, gewisse Themen würden zu stark aufgebauscht, skandaliert, moralisch ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/07/11_18/index.html
25. Apr. 2003 ... Nach Kurt Imhof einem Medien-Soziologen in Zürich - wird die SARS- Panikmache vor allem durch die Medien dramatisiert. Gefördert wird ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/Aktuell_Apr_25_2003.html
2. Juni 2002 ... Jeder Werber will besser sein und grössere Beachtung finden als sein Konkurrent. Nach Mediensoziologe Kurt Imhof arbeiten deshalb viele ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/Aktuell_Jun_02_2002.html
Dateiformat: PDF/Adobe Acrobat
8. Jan. 2014 ... sonderen Seite. Auf schweizerischer. Ebene haben sich hinsichtlich Medien- kritik zwei Adressen etabliert. 1. Kurt Imhof und die Medienkritik.
www.rhetorik.ch/Aktuell/14/01_08/sn.pdf
19. Mai 2008 ... Gerhard Blocher disqualifiziere sich damit selber. Für Soziologieprofessor Kurt Imhof ist der Bruder des alt Bundesrates "der Hooligan der SVP" ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/08/05_19/

Köppel wird künftig mit noch mehr Gegenwind rechen müssen:






Roger Köppel wird ausgebuht und ausgeklatscht.

Das liegt in der Sache: Eindeutige, profilierte Meinungsmacher polarisieren. 
Mit seiner Kandidatur zum Nationalrat muss der harte erfolgreiche Debattierer künftig mit Kritik, Gegenwind, Neid und weiteren Klatschen rechnen.

 

An Donnerstag sorgte Roger Köppel für einen Medienhype mit der Bekanntgabe seiner Nationalratskandidatur für die SVP. Am Freitag stand der «Weltwoche»-Chef dann bei den Swiss Music Awards  auf der Bühne, um eine Rede für Krokus zu halten. Die Band wurde mit dem Lifetime Achievement Award ausgezeichnet. Vielleicht hätte Köppel besser auf diesen Auftritt verzichtet. Ich hätte ihm jedenfalls davon abgeraten.

Schon bevor Köppel die Bühne betrat, wurde im Publikum laut gepfiffen. Köppel versucht  nun nachträglich die Situation zu schönen: «Ich wäre fast ein bisschen enttäuscht gewesen, wenn es keine Pfiffe gegeben hätte.» Er stand jedenfalls da, redete und redete und redete, war erstmals nervös (Es war ihm nicht wohl), zog sein Hemd aus und stand dann plötzlich im Krokus-T-Shirt da.

Dann machte Köppel den grössten Fehler: Er stellte sich und die Weltwoche ins Zentrum, statt die Jubilare.

Köppel. «Früher fürchtete man einen Imageschaden, wenn man Krokus hörte, man machte es im Geheimen. Das ist ein bisschen wie bei der Weltwoche: Jeder liest sie, aber niemand gibt es zu.» Daraufhin eskalierten die Buhrufe.
 Schlimmer noch als ausgelacht zu werden. ist das weggeklatscht zu  werden.
Ich empfinde  dieses "Weggeklatscht werden" als eine ganz schmerzvolle Klatsche.

Nach Piffen beim Swiss Music Award 2015: Jetzt spricht Buhmann Köppel
(aus Blick)
Fazit: Politiker und Persönlichkeiten, die sich exponieren, müssen immer mit Gegenwind rechnen. Vor allem, wenn es um herausragende Persönlichkeiten geht, die nicht zur Norm gehören.
Meine Prognose: Roger Köppel  wird künftig bei seinen Journalistenkollegen und nicht nur von den linken Medien eine grosse Welle an Kritik einstecken  müssen, weil alle befürchten, der gewiefte Rhetoriker werde künftig zu viel Macht vereinen - als Nationalrat und Chefredaktor. In verschiedenen Medien hat die Demontage des missliebigen Analytikers bereits begonnen (Tagi, Giacobbo/Müller usw.). Dies wird wohl  erst der Anfang sein. Wie kann nun Roger Köppel diese unangenehme Situation überwinden?  Für Beobachter wird es spannend werden. 
NACHTRAG (aus 20 Min):