Aeppli befahl Mörgelis Entlassung
Die Zürcher Bildungsdirektorin habe ihre Kompetenzen überschritten. Zu diesem Schluss kommt der noch unveröffentlichte Bericht der Aufsichtskommission zum Fall Mörgeli.
(Quelle Tagi) | |
Das Fazit der Aufsichtskommission (ABG) zur Rolle der Universität
Zürich im Fall Mörgeli fällt vernichtend aus. Nicht nur der damalige
Rektor Andreas Fischer habe «schwere Fehler» gemacht, auch der Dekan der
medizinischen Fakultät Klaus W. Grätz habe seine Führungsveranwortung
«nicht, respektive ungenügend» wahrgenommen.
Die Zürcher Bildungsdirektorin Aeppli wiederum habe nach Erkenntnis des Untersuchungsgremiums Fischer in einer Überschreitung ihrer Kompetenzen die Entlassung von Christoph Mörgeli als Kurator des medizinhistorischen Museums angeordnet; sekundiert von ihrem Chefbeamten Sebastian Brändli.
Aeppli weist diesen Vorwurf gegenüber der ABG «in aller Form» zurück. Doch die Parlamentarier glauben ihr offenbar nicht. «Die ABG kann nicht erkennen, dass die drei Genannten in dieser Sache eine Falschaussage gemacht haben», heisst es wörtlich im Bericht, aus dem die «Sonntagszeitung» zitiert.
Glaubwürdigkeit der Führung «belastet»
Der Leiter des Rechtsdienstes sagte gegenüber dem Gremium aus, dass Rektor Fischer ihm an jenem Montag von einem «Befehl» zur Entlassung Mörgelis berichtet habe. Auch das Wort «fristlos» sei gefallen. Er und Fischer hätten von einer Kündigung jedoch abgeraten und auf die Einhaltung des «normalen» personalrechtlichen Fahrplans gepocht.
Kritik muss auch die Zürcher CVP-Nationalrätin Kathy Riklin als Mitglied des Universitätsrats einstecken. Die Glaubwürdigkeit der strategischen Führung der Hochschule sei «belastet» durch das Vorgehen von Riklin, die «in ihrer Eigenschaft als Nationalrätin bei zahlreichen Gelegenheiten in den Medien das Verhalten von Prof. Mörgeli kritisierte». Dadurch habe die Politikerin den Eindruck erweckt, der Universitätsrat sei in der Angelegenheit «nicht unbefangen». Ihr Verhalten sei «unangemessen» gewesen. (ldc)
Kommentar: Ich finde es gut, dass die unschöne Geschichte von neutraler Seite offen durchleuchtet wird. Nur dank Transparenz kann das angeschlagene Vertrauen wieder hergestellt werden,
NACHTRAG: Am Pfingstmontag weist Aeppli die Kritik zurück.
Sie habe auch Fehler gemacht, aber sie habe nicht zur Kündigung aufgefordert. (Sie habe lediglich dem Rektor gesagt, es müsste etwas geschehen)
Wer nun recht hat? Es besteht Aussage gegen Aussage.
LINKS:
NACHTRAG: Ob uns Christoph Mörgeli sympathisch ist oder nicht: Die Entlassung war nicht in Ordnung und hatte eine politische Note.
Die Untersuchung hat es erfreulicherweise doch noch an den Tag gebracht und gezeigt, dass Mörgelis Rivalen und Vorgesetzte versagt hatten.
Leider kann die leide Angelegenheit nicht mehr korrigiert werden. Ob nun der missliebige SVP Politiker immerhin nocht eine Entschädigung beanspruchen darf?
Ohne Untersuchung wäre jedenfalls dieses fiese Entlassungsspiel nicht ans Tageslicht gerückt geworden.
Der Krug geht doch zum Brunnen bis er bricht. Dies ist wenigstens erfreulich.
Die Zürcher Bildungsdirektorin Aeppli wiederum habe nach Erkenntnis des Untersuchungsgremiums Fischer in einer Überschreitung ihrer Kompetenzen die Entlassung von Christoph Mörgeli als Kurator des medizinhistorischen Museums angeordnet; sekundiert von ihrem Chefbeamten Sebastian Brändli.
Aeppli weist diesen Vorwurf gegenüber der ABG «in aller Form» zurück. Doch die Parlamentarier glauben ihr offenbar nicht. «Die ABG kann nicht erkennen, dass die drei Genannten in dieser Sache eine Falschaussage gemacht haben», heisst es wörtlich im Bericht, aus dem die «Sonntagszeitung» zitiert.
Glaubwürdigkeit der Führung «belastet»
Der Leiter des Rechtsdienstes sagte gegenüber dem Gremium aus, dass Rektor Fischer ihm an jenem Montag von einem «Befehl» zur Entlassung Mörgelis berichtet habe. Auch das Wort «fristlos» sei gefallen. Er und Fischer hätten von einer Kündigung jedoch abgeraten und auf die Einhaltung des «normalen» personalrechtlichen Fahrplans gepocht.
Kritik muss auch die Zürcher CVP-Nationalrätin Kathy Riklin als Mitglied des Universitätsrats einstecken. Die Glaubwürdigkeit der strategischen Führung der Hochschule sei «belastet» durch das Vorgehen von Riklin, die «in ihrer Eigenschaft als Nationalrätin bei zahlreichen Gelegenheiten in den Medien das Verhalten von Prof. Mörgeli kritisierte». Dadurch habe die Politikerin den Eindruck erweckt, der Universitätsrat sei in der Angelegenheit «nicht unbefangen». Ihr Verhalten sei «unangemessen» gewesen. (ldc)
Kommentar: Ich finde es gut, dass die unschöne Geschichte von neutraler Seite offen durchleuchtet wird. Nur dank Transparenz kann das angeschlagene Vertrauen wieder hergestellt werden,
NACHTRAG: Am Pfingstmontag weist Aeppli die Kritik zurück.
Sie habe auch Fehler gemacht, aber sie habe nicht zur Kündigung aufgefordert. (Sie habe lediglich dem Rektor gesagt, es müsste etwas geschehen)
Wer nun recht hat? Es besteht Aussage gegen Aussage.
LINKS:
20. Febr. 2005 ... Februar im Schweizer Fernsehen DRS 1 kreuzen sich die Zürcher
Erziehungsdirektorin Regine Aeppli und der Rektor der Pädagogischen ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/05/02_20.html
Dateiformat: PDF/Adobe Acrobat
26. Sept. 2010 ... 10 Oktober 2010. Die Zürcher Erziehungsdirektorin, Regierungsrätin Regine
Aeppli, stand bereits vor fünf Jahren im Zentrum dieser Kolumne.
www.rhetorik.ch/Aktuell/10/09_26/09_10.pdf
|
29. Mai 2007 ... April die Zürcher Bildungsdirektorin Regine Aeppli zu dieser aktuellen Krise. Seit
Tagen kam es in den Medien zu zahlreichen Schlagzeilen.
www.rhetorik.ch/Aktuell/07/05_29/index.html
|
28. Okt. 2013 ... Auch eine Regierungsratskandidatur im Falle eines Rücktritts von SP-Frau
Regine Aeppli schliesst Fehr nicht aus. "Bis jetzt gibt es keine ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/13/10_28NACHTRAG: Ob uns Christoph Mörgeli sympathisch ist oder nicht: Die Entlassung war nicht in Ordnung und hatte eine politische Note.
Die Untersuchung hat es erfreulicherweise doch noch an den Tag gebracht und gezeigt, dass Mörgelis Rivalen und Vorgesetzte versagt hatten.
Leider kann die leide Angelegenheit nicht mehr korrigiert werden. Ob nun der missliebige SVP Politiker immerhin nocht eine Entschädigung beanspruchen darf?
Ohne Untersuchung wäre jedenfalls dieses fiese Entlassungsspiel nicht ans Tageslicht gerückt geworden.
Der Krug geht doch zum Brunnen bis er bricht. Dies ist wenigstens erfreulich.