Erstaunliches Medienecho
einer Demonstration
Umzug in St. GallenTausende demonstrieren gegen Bischof Huonder
Vitus Huonder sorgte jüngst wegen bizarrer Vorschläge zum Umgang
der katholischen Kirche mit Schwulen und Wiederverheirateten für
Schlagzeilen. Heute gingen Tausende gegen den Churer Bischof
auf die Strasse.
In St. Gallen sind heute Nachmittag dreitausend Menschen zusammengekommen, um gegen die Leitung des Bistums Chur
unter Bischof Vitus Huonder zu demonstrieren. In einem friedlichen
Marsch unter dem Motto «Es reicht!» zogen sie zum Sitz von Bischof
Markus Büchel.
Büchel ist als Präsident der Schweizerischen Bischofskonferenz der höchste Katholik im Land. Ihm überreichten die Manifestantinnen und Manifestanten nach dem Protestmarsch einen Brief.
Darin fordert die Allianz «Es reicht!» konkret eine neue Leitung des Bistums Chur. Im Schreiben wird explizit die Einsetzung eines Administrators verlangt, der das Vertrauen der Mehrheit der Gläubigen des Bistums Chur geniesst und den vielen resignierten kirchlichen Mitarbeitenden und Gläubigen der Diözese neue Hoffnung zu schenken vermag. Zudem sollte er für eine barmherzige und weltzugewandte katholische Kirche stehen.
Als Bischof Markus Büchel aus den Händen von Rosmarie Koller, der Präsidentin des Schweizerischen Katholischen Frauenbundes, den Brief entgegennahm, sagte er: «Pontifex bedeutet Brücken bauen und nicht Brücken niederreissen.» Von Büchel wird erwartet, dass er den Papst in Rom darauf aufmerksam macht, dass es im Bistum Chur rumort.
Der Demonstration vorangezogen waren Hornbläser. Die Teilnehmenden trugen grüne Foulards mit dem aufgedruckten Motto «Es reicht!». Der Aufzug, an dem gemäss den Organisatoren rund dreitausend Menschen jeden Alters teilnahmen, verlief friedlich. Die Demonstranten forderten auf Transparenten, dass die Kirche allen Menschen Platz bieten müsse.
Bischof Vitus Huonder und sein Generalvikar Martin Grichting sorgen unter den Gläubigen immer wieder für Unmut. Huonder brüskierte unlängst Homosexuelle und wieder verheiratete Geschiedene mit seinem Vorschlag, sie sollten mit verschränkten Armen zur Kommunion gehen und statt der Hostie einen Segen erhalten.
Kritisiert wird Huonder auch, weil er sich dezidiert gegen das Verhüten ausgesprochen hatte. So hiess es auf einem Anti-Huonder-Flyer, der auf dem Bahnhofplatz vor dem Protestmarsch zum Klosterhof und zum Sitz von Bischof Markus Büchel in St. Gallen verteilt wurde: «Wir haben genug von Ausgrenzung, von Diskriminierung, von Feudalismus und systematischem In-Frage-Stellen wertvoller staatskirchenrechtlicher Strukturen».
Dieser letzte Punkt richtet sich nicht nur gegen Bischof Huonder, sondern auch gegen Generalvikar Grichting, der die Kirchensteuer abschaffen will. Das würde die staatskirchenrechtliche Basis schwächen.
Grichting könnte in drei Jahren, wenn Huonder 75 wird, Bischof von Chur werden, wenn das konservative Domkapital das will.
Für gestern war eine Pro-Huonder-Kundgebung in St. Gallen angesagt. Diese wurde auf Huonders Wunsch abgesagt. In Steinen SZ fand ein Gottesdienst für Huonder statt.
In einer Stellungnahme des Bistums Chur heisst es, der Protest in St. Gallen sei kein Widerstand gegen Chur, sondern Widerstand gegen die unverkürzte katholische Lehre.
Das heutige Bistum Chur umfasst die Kantone Graubünden, Schwyz, Uri, Glarus, Obwalden, Nidwalden und Zürich und rund 300 Pfarreien. (SDA)
Kommentar: Den Zielsatz der Veranstalter (Es reicht nun - Bischof Huonder ist nicht mehr der Bischof von ALLEN. Die Liste seiner Fehlleistungen ist zu lang geworden) versuchte Chur mit dem Argument zu kontern: Die Demonstranten wollen nicht nur eine Person abschiessen. Sie sind im Grunde genommen gegen die Lehre der katholischen Kirche. Das Medienecho der Veranstaltung war enorm. Wie beim umstrittenen Bischof Haas wird die Bischofskonferenz sicherlich das Anliegen der eindrücklichen Demonstranten ernst nehmen und das Schreiben an die entsprechenden Instanzen weiterleiten. Ich gehe davon aus, dass Rom dafür besorgt sein wird, Brücken zu bauen, statt den Spaltpilz weiter wuchern zu lassen. Das wird eine Weile dauern, denn Rom will kaum signalisieren, dass man sich auf Druck einer Demonstration beeinflussen lässt.
Büchel ist als Präsident der Schweizerischen Bischofskonferenz der höchste Katholik im Land. Ihm überreichten die Manifestantinnen und Manifestanten nach dem Protestmarsch einen Brief.
Darin fordert die Allianz «Es reicht!» konkret eine neue Leitung des Bistums Chur. Im Schreiben wird explizit die Einsetzung eines Administrators verlangt, der das Vertrauen der Mehrheit der Gläubigen des Bistums Chur geniesst und den vielen resignierten kirchlichen Mitarbeitenden und Gläubigen der Diözese neue Hoffnung zu schenken vermag. Zudem sollte er für eine barmherzige und weltzugewandte katholische Kirche stehen.
Als Bischof Markus Büchel aus den Händen von Rosmarie Koller, der Präsidentin des Schweizerischen Katholischen Frauenbundes, den Brief entgegennahm, sagte er: «Pontifex bedeutet Brücken bauen und nicht Brücken niederreissen.» Von Büchel wird erwartet, dass er den Papst in Rom darauf aufmerksam macht, dass es im Bistum Chur rumort.
Der Demonstration vorangezogen waren Hornbläser. Die Teilnehmenden trugen grüne Foulards mit dem aufgedruckten Motto «Es reicht!». Der Aufzug, an dem gemäss den Organisatoren rund dreitausend Menschen jeden Alters teilnahmen, verlief friedlich. Die Demonstranten forderten auf Transparenten, dass die Kirche allen Menschen Platz bieten müsse.
Bischof Vitus Huonder und sein Generalvikar Martin Grichting sorgen unter den Gläubigen immer wieder für Unmut. Huonder brüskierte unlängst Homosexuelle und wieder verheiratete Geschiedene mit seinem Vorschlag, sie sollten mit verschränkten Armen zur Kommunion gehen und statt der Hostie einen Segen erhalten.
Kritisiert wird Huonder auch, weil er sich dezidiert gegen das Verhüten ausgesprochen hatte. So hiess es auf einem Anti-Huonder-Flyer, der auf dem Bahnhofplatz vor dem Protestmarsch zum Klosterhof und zum Sitz von Bischof Markus Büchel in St. Gallen verteilt wurde: «Wir haben genug von Ausgrenzung, von Diskriminierung, von Feudalismus und systematischem In-Frage-Stellen wertvoller staatskirchenrechtlicher Strukturen».
Dieser letzte Punkt richtet sich nicht nur gegen Bischof Huonder, sondern auch gegen Generalvikar Grichting, der die Kirchensteuer abschaffen will. Das würde die staatskirchenrechtliche Basis schwächen.
Grichting könnte in drei Jahren, wenn Huonder 75 wird, Bischof von Chur werden, wenn das konservative Domkapital das will.
Für gestern war eine Pro-Huonder-Kundgebung in St. Gallen angesagt. Diese wurde auf Huonders Wunsch abgesagt. In Steinen SZ fand ein Gottesdienst für Huonder statt.
In einer Stellungnahme des Bistums Chur heisst es, der Protest in St. Gallen sei kein Widerstand gegen Chur, sondern Widerstand gegen die unverkürzte katholische Lehre.
Das heutige Bistum Chur umfasst die Kantone Graubünden, Schwyz, Uri, Glarus, Obwalden, Nidwalden und Zürich und rund 300 Pfarreien. (SDA)
Kommentar: Den Zielsatz der Veranstalter (Es reicht nun - Bischof Huonder ist nicht mehr der Bischof von ALLEN. Die Liste seiner Fehlleistungen ist zu lang geworden) versuchte Chur mit dem Argument zu kontern: Die Demonstranten wollen nicht nur eine Person abschiessen. Sie sind im Grunde genommen gegen die Lehre der katholischen Kirche. Das Medienecho der Veranstaltung war enorm. Wie beim umstrittenen Bischof Haas wird die Bischofskonferenz sicherlich das Anliegen der eindrücklichen Demonstranten ernst nehmen und das Schreiben an die entsprechenden Instanzen weiterleiten. Ich gehe davon aus, dass Rom dafür besorgt sein wird, Brücken zu bauen, statt den Spaltpilz weiter wuchern zu lassen. Das wird eine Weile dauern, denn Rom will kaum signalisieren, dass man sich auf Druck einer Demonstration beeinflussen lässt.