Mittwoch, 1. Januar 2014

Zum neuen Bundesratsphoto

Was sagt das neue Portrait?

Kernbotschaft des neuen offiziellen Bundesratsfotos:

 «Mit offenem Blick auf die Welt»


 
Der Gesamtbundesrat 
(von links nach rechts): Bundesrat Johann N. Schneider-Ammann, Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf, Bundesrätin Simonetta Sommaruga (Vizepräsidentin), Bundespräsident Didier Burkhalter, Bundesrätin Doris Leuthard, Bundesrat Ueli Maurer, Bundesrat Alain Berset, Bundeskanzlerin Corina Casanova.
(admin.ch)
Zu Jahreswechsel haben wir wiederum das neues Bundesratsfoto erwartet. Das Konzept und die Komposition des Bundesratsfotos für 2014 bestimmte wiederum der neuen Bundespräsident, Didier Burkhalter. Er wollte die drei Prioritäten seines Präsidialjahres widerspiegeln: Jugend, Arbeit und Öffnung. Ort der Aufnahme ist der Arbeitsort. «Die Türe und das Fenster stehen offen, für einen offenen Blick auf die Schweiz und die Welt.» So steht es im offiziellen Text.

Das Bild wurde von den Fotografen Béatrice Devènes und Dominic Büttner aufgenommen. Von dem Team stammt auch das Bundesratsfoto 2008, auf welchem sich die Regierung inmitten einer Menschenmenge präsentierte.
Wie schon damals verzichteten die beiden Fotografen 2014 auf eine Fotomontage. Die Mitglieder des Bundesrats wurden nicht wie in den letzten Jahren meist einzeln abgelichtet um sie  dann vor einen Hintergrund zu montieren. Stattdessen stand das Gremium am letzten Tag der Wintersession als Team für die Aufnahmen hin. Das soll dem bild Authentizität verleihen.
Der Bundespräsidenten wünschte auch die Mitwirkung von zwei junge Erwachsenen (unterstreicht die Priorität Jugend): Yannick Maron und Chayanne Fressineau sind Absolventen an der Ecole supérieure d'arts appliqués in Vevey ( Ausbildung zum Fotografen).
 Das Bild kann auch gratis bestellt oder über www.admin.ch heruntergeladen werden.

ANALYSE DER AUFNAHME (mit einer Interpretation, die nicht all zu ernst genommen werden darf):


Obschon das Bild die Botschaft verkünden soll "Mit offenem Blick für die Welt" kehren sie Magistraten mit der Bundeskanzlerin der offenen Türe und den Fenstern den Rücken zu. Dafür  strahlen die Gesichter OFFENHEIT aus. Die Anordnung ist so komponiert, dass das Führungsteam analog der Keilform von Wildgänsen den Bundespräsidenten (als Leitgans) in seiner Spitzenposition hervorhebt.
LINK:


10. März 2002 ... Teams können von Wildgänsen lernen ... Im Herbst sehen wir Wildgänse in ihrer pfeilförmigen Flugformation am Himmel. Wenn wir diese ...
www.rhetorik.ch/Appreciative/Appreciative.html

Was auffällt: Alle lassen ihre Arme synchron hängen. Keine verschränkten Arme mehr (Ich erinnere an Calmy-Rey) oder jene Magistraten, welche Arme gerne  hinter den Rücken gehalten hatten (Bundesrat Schmid). Auch die Haltung und der Gesichtsausdruck ist mehr oder minder einheitlich (wir erinnern uns an die Unterschiede von Bundesräten, die  eher griesgrämig geblickt haben oder mit übertriebenem Cheese-Lachen aufgefallen sind). Die offensichtliche Einheitlichkeit wirkt aber stark inszeniert. Zu statisch: Statisten in Reih und Glied!
Was auffällt: Das TINTENBLAU von Doris Leuthard. Der HELLE Oberteil von Simonetta Sommaruga. Die klassischen dunklen Farbtöne dominieren zwar immer noch. Die bürgerlichen Bundesräte (Schneider Ammann und Maurer tragen ROTE Kravatten ausser dem Präsidenten. Dieser teilt immerhin ein bläulicher Europafarbton in Kleid oder Kravatte (Oeffnung zur EU) mit Alain Berset. Gesamteindruck: EINHEITLICH, STANDFEST. Hoffentlich arbeitet das Team 2014 nicht zu förmlich oder gibt sich zu poliert, wie der sauber gebohnerte Parkettboden.
LINKS:

1. Jan. 2013 ... Die Bundesratsfoto 2013 macht die Handschrift Maurers deutlich. Die Foto will weder originell noch kreativ sein. Die Foto ist einfach und ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/13/01_01/

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www.rhetorik.ch/Aktuell/Bundesrat.html