Freitag, 15. November 2013
Kommunikation konkret
Hanfackerstrasse 6, Postfach 155, 8155 Niederhasli, kfassnacht@duftkommunikation.ch, www.duftkommunikation.ch
1
Unsere persönlichen
Lieblings-Blackout-
Überwindungstechniken
Überwindungstechniken
(zusammengefasst von Marcus Knill
aus www.rhetorik.ch)
1. Sprechen Sie langsam.
2. Machen Sie Sprechpausen.
3. Fassen Sie zusammen: Lassen Sie mich die
Situation zusammenfassend noch einmal
wiederholen...
Situation zusammenfassend noch einmal
wiederholen...
4. Betonen Sie: Ich möchte noch einmal
wiederholen, dass...
wiederholen, dass...
5. Fragen Sie: Wenn Sie noch Fragen zu meinen
bisherigen Ausführungen haben, so haben Sie
jetzt die Gelegenheit,
bisherigen Ausführungen haben, so haben Sie
jetzt die Gelegenheit,
diese zu stellen.
6. Machen Sie eine Überleitung: Ich komme nun
zu einem neuen Abschnitt, der für Sie ebenfalls
interessant sein könnte.
7. Weichen Sie aus: An dieser Stelle fällt mir
immer folgende Gegebenheit ein...
oder: Dazu ein Beispiel:... (sofort anführen!)
8. Machen Sie eine Pause: Ich glaube,
wir haben jetzt alle eine Pause verdient.
9. Seien Sie offen: Ich habe den Faden verloren,
wer gibt mir ein Stichwort?
10. Wiederholen Sie die letzten Gedanken.
Redepannen überbrücken:
1. Schalten Sie bewusst eine Pause ein.
2. Wiederholen Sie: Die letzten Gedanken sollte
ich noch einmal ver
ich noch einmal ver
deutlichen...
3. Fassen Sie das Gesagte noch einmal zusammen:
An dieser Stelle kann man das Gesagte wie
folgt zusammenfassen...
4. Stellen Sie Zuhörern eine Frage: Möchte jemand
zum bisher Gesagten eine Frage stellen?
zum bisher Gesagten eine Frage stellen?
5. Bauen Sie rhetorische Fragen ein.
6. Überspringen Sie ein Kapitel:
Darauf komme ich später nochmals zurück.
7. Benützen Sie neue Methoden:
Stichwort an die Tafel schreiben:
«Diskutieren Sie einmal mit Ihrem Nachbarn
diese Frage.»
8. Vergessen Sie nicht, die Zuhörer
miteinzubeziehen:
Den Zuhörern den Ball zuwerfen
mit Äusserungen wie «Überlegen Sie kurz...»
Aus Tinas Tohuwabohu
Knill+Knill: Bildmanipulationen
.
Bildmanipulationen - Eine Homepage mit echtem Aha-Effekt. Man weiß ja gemeinhin schon, dass in den Medien mit Fotomontagen etc. der Betrachter manipuliert wird, aber hier sieht man es mal konkret, technisch erklärt und mit vielen Beispielen belegt, wie man in TV, Presse & Co. bisweilen verarscht wird. Eine Eins mit Bienchen und Sternchen an Knill+Knill für diese geniale Fleißarbeit!
Im Bild das Merkel mal ohne, mal mit Unterarmschweißfleck. (Ein Klick vergrößert das Bild - wenn man unbedingt will.) Sowas ist natürlich eine absolut pipieinfache Retusche für die Grafikabteilung, bzw. macht das der Volontär mal schnell in Fottoschopp zwischen Frühstück und Postverteilen.
Bildmanipulationen - Eine Homepage mit echtem Aha-Effekt. Man weiß ja gemeinhin schon, dass in den Medien mit Fotomontagen etc. der Betrachter manipuliert wird, aber hier sieht man es mal konkret, technisch erklärt und mit vielen Beispielen belegt, wie man in TV, Presse & Co. bisweilen verarscht wird. Eine Eins mit Bienchen und Sternchen an Knill+Knill für diese geniale Fleißarbeit!
Im Bild das Merkel mal ohne, mal mit Unterarmschweißfleck. (Ein Klick vergrößert das Bild - wenn man unbedingt will.) Sowas ist natürlich eine absolut pipieinfache Retusche für die Grafikabteilung, bzw. macht das der Volontär mal schnell in Fottoschopp zwischen Frühstück und Postverteilen.
Zum Spiegel Video
Coach als Hofnarr
Könige leisteten sich früher Hofnarren, um bewusst auf blinde Flecken aufmerksam gemacht zu werden. Denn die Angehörigen des Hofstaates wagten es kaum, die Wahrheit zu sagen, weil bei offener Kritik der Kritiker damit rechnen musste, geköpft zu werden. Ueberbringer negativer Botschaften werden auch heute geschätzt. Wer Schwächen aufdeckt, macht sich auch heute nicht beliebt. Er muss damit rechnen, dass seine Offenheit mit Nichtbeförderung oder Entlassung gleichsam bestraft wird. Etwas Aehnliches geschieht auch den oberen Führungsebenen bei Behörden oder Firmen. Der CEO kann kaum mit einer ehrlichen Rückmeldungen bei den Stabsmitarbeitern (Hofstaat?) rechnen. Der Grund: Die Führungskräfte sind in einem Abhängigkeitsverhältnis. Deshalb holen sich viele CEOs bewusst externe Hofnarren. Sie wünschen ein offenes ungeschminktes Feedback.
Ein Coach benötigt unbedingt für seine Tätigkeit den Hofnarrenstatus. Er darf nicht gegeisselt werden, wenn er dem Vorgesetzten den Spiegel vorhält. Coachs werden heute von Führungspersönlichkeiten meist als aussenstehender "Till Eulenspiegel" angestellt, damit sie offen allfällige blinde Flecken ausleuchten.
Jüngst habe ich in einem Seminar mit Ausbildern eine spannende Geschichte mitbekommen:
Der Referent arbeitete nach dem "Hofnarrenprinzip" mit dem SPIEGEL VIDEO. Es ging beim besagten Seminar um die Thematik AUSBILDEN-LEHREN-LERNEN.
Nach der Einführung in die Thematik stellte der Coach den anwesenden Profis die Frage:"Dank welcher Methode habe ich als Ausbildner Erfolg hinsichtlich Effizienz?"
Die Antwort einzelner Teilnehmer wurden mit dem Spiegel Video gespeichert und nachher fachgerecht analysiert.
Das heisst: Die Anwesenden wurden zuerst gebeten, die Stärken der jeweiligen Redner zu notieren oder dies der betreffenden Person zu sagen oder zu schreiben. Nachher erhielt die Vortragende die Gelegenheit die Aussage SELBST zu reflektieren, SELBST zu kritisieren oder bei den Anwesenden Klärungsfragen zu stellen. Bei dieser ersten Analyse machte der Seminarleiter nach der erfolgten Selbstkritik auch noch auf einen blinden Fleck aufmerksam, der ihm als Coach wichtig schien. Er wies bei einer Teilnehmerin darauf hin, dass bei ihrer zu ausführlichen Antwort bei den verschiedenen allgemein formulierten Substantiven ein konkretes BEISPIEL (zur Veranschaulichung) hilfreich gewesen wäre.
Nun geschah das, was beim Kritiker eines Königs erfolgen kann, wenn der Status "Hofnarr" nicht akzeptiert wird. Akzeptiert nämlich eine Person die positive Kritik des Coachs nicht oder fühlt sie sich durch den Hinweis auf einen Schwachpunkt verletzt fühlt, folgt in der Regel ein typisches Selbstschutzverhalten. Die kritisierte Person kritisiert postwendend den Hofnarren. Das war an jener Veranstaltung nach der Einführung nach der Kaffeepause ebenfalls der Fall. Im Plenum erlebten die Anwesenden die Retourkutsche der betroffenen Person. Erstaunlicherweise sind es oft gute Berufkritiker, die Mühe bekunden beim Aufdecken von Schwachpunkten.
Die erwähnte Ausbilderin, intelligent - übrigens mit einem Universitätsabschluss - holte im Plenum unverhofft zum gezielten Gegenschlag (gegen den Hofnarren) aus: Statt auf die aktuelle Lerneinheit einzugehen oder auf die aktuelle Thematik (sprich: Kritik) Bezug zu nehmen, kritisierte sie den Caoch persönlich und zwar generell, im Allgemeinen ohne - konkret Fakten zu beschreiben, heraus zu schälen oder zu klären. Die Ausbilderin wählte diesen generellen Rundumschlag bewusst im Plenum und nicht unter vier Augen mit dem Coach. (Die gekränkte Person interpretierte, verallgemeinerte und rechtfertigte sich in einem subjektiv gefärben Votum). Sie stellte das Konzept, die Einstellung und das Verhalten des Referenten generell in Frage.
Sie hoffte - dank dieses "mutigen" Auftrittes im Plenum - auf Unterstützung ihres Kollegenkreises.
Eine ähnliche Situation hatte ich persönlich vor Jahren bei der Supervision - anlässlich einer Chefärztesitzung in einem Spital - erlebt. Ein Chefarzt, der dank des Spiegels Video erkannte, dass er während des Meetings Zeitung gelesen hatte, ein Sandwich ass und der Kontrahentin den (kalten) Rücken zugekehrt hatte, war nicht bereit, diese Tatsache im Video entgegenzunehmen. Er kehrte den Spiess um und beanstandete den Einsatz des Spiegels VIDEO durch den Supervisors. So etwas dürfte eigentlich nicht gefilmt werden, monierte er. Schon damals erkannte ich: Der Spiegel Video allein schon genügt (ohne Kommentar), um etwas auszulösen. Deshalb kommt es bei Menschen, die den Hofnarrenstatus nicht akzeptieren, zu sonderbaren Reaktionen.
Die Schwierigkeit bei derartigen Ausbrüchen liegt darin: Der Coach darf eine Veranstaltung von einer derartigen Störung nicht zu einer Psychoveranstaltung verkommen lassen und die einer Weiterbildungsveranstaltung darf nicht zu einer Streitstunde ausarten.
Trotz des persönlichen Angriffes muss eine Teilnehmerin ernst genommen werden, die den Spiegel des Hofnarren nicht akzpetieren will.
Falls ein Seminarleiter auf die Problematik voll und ganz eingehen würde, weicht er zwangsläufig vom roten Faden ab und das Publikum würde zurücklehnen und dieses evt. lang dauernde Klärungsgespräch mitverfolgen - das in der Praxis oft zum verbalen Ping-Pong verkommt oder zu einem Rechfertigungsvortrag des Coachs verleiten könnte.
Das hat für die anderen Kursteilnehmer zwar Unterhaltungswert, aber das Streitgespräch bringt nichts.
Wenn jedoch der Coach die Vorwürfe aufnimmt und konsequent zurückstellt, muss er damit rechnen, dass ihm die Gruppe vorwirft, er nehme die Teilnehmerin nicht ernst. Oder es mangle ihm am Einfühlungsvermögen oder an der notwendigen Wertschätzung.
Wahrlich eine heikle Situation, die herausfordert.
Fazit: Eine Missstimmung kann vermieden werden, wenn man bei einer neuen Gruppe auf das Verfahren mit Videoanalysen so lange verzichtet, bis die Spielregeln akzeptiert sind.
Nach derartigen Episoden dürfte jedenfalls ein Referent unter keinen Umständen eine Person im Plenum coachen. Was sich bislang bei mir bewährt hatte: Den Vorwurf des Kritikers ruhig entgegenzunehmen und zu sagen, dass man nach der Veranstaltung diese Beanstandung gerne unter vier Augen diskutieren möchte. Anderseits aber den Anwesenden unmissverständlich bewusst macht, dass dieses kritische Votum in ein Seminar über Kritikgespräche- Konfliktgespräch oder Streitgespäche gehört und dort eingehend behandelt werden könnte. Dann wird auf die Thematik der Veranstaltung hingewiesen. Hernach muss der Coach unbedingt zum roten Faden zurückkehren. Störungen haben bekanntlich Vorrang. Sie dürfen aber nicht dazu führen, dass der Inhalt des Seminares verlassen wird.
Auch Seminarleiter, Dozenten und Ausbilder sind herausgefordert, mit überraschenden heiklen Situationen um zu gehen.
LINKS:
Die audiovisuellen Ausbildungshilfen sind aus unserem Alltag nicht mehr
wegzudenken. Vor allem die Ausbildung mit Video fand dank handlichen
Kameras in ...
www.rhetorik.ch/Video/Video.html
Dank seiner fachgerechten Ausbildung stellte der Lehrer die Kinder nicht vor
versammelter Klasse ... Der Spiegel Video wurde so zum hilfreichen Lernförderer
.
www.rhetorik.ch/Alphaartikel/zeig.html
|
Jean-Paul Sartre hat diese Thematik im Theaterstück 'Bei verschlossenen Türen'
aufgegriffen: Ein Raum ohne Spiegel. Der eine sieht sich nur im Andern - in ...
www.rhetorik.ch/Spiegel/Spiegel.html
Medien vergessen nichts
Der jüngste Polizei Skandal in Zürich mit festgenommenen Polizisten macht uns bewusst, dass die Medien
jederzeit ALLE alten schlechten Nachrichten zusammentragen und publizieren können:
Die Zürcher Stapo – ein «Rambo-Korps»
Ein Schreckensjahr erlebte die Stadtpolizei Zürich 2002. Im Januar verursachte der Mann der Kripo-Chefin Silvia Steiner angetrunken einen Verkehrsunfall. Diese geriet in der Folge in den Verdacht, sie habe versucht, ihren Mann vor den Ermittlungen zu schützen. Im Juni wurde Steiner von Stadträtin Maurer und Polizeikommandant Hotzenköcherle vom Dienst suspendiert; das Vertrauensverhältnis sei gestört. Kurz darauf wurde die Kripo-Chefin aber rehabilitiert: Sie hatte sich gemäss der Administrativuntersuchung «weisungskonform» verhalten. Dennoch verliess Steiner die Stadtpolizei in gegenseitigem Einvernehmen.
Ungute Schlagzeilen machte die Stadtpolizei im März des gleichen Jahres, als während der Fahndung nach einem Einbrecher ein unbescholtener Passant von einem Polizeifahrzeug eingeklemmt wurde. Der Mann verlor ein Bein. Im April kam der Fall Eldar S. dazu: Zwei zivile Drogenfahnder wollten den 20-jährigen Bosnier kontrollieren, der seinerseits glaubte, er werde von Rechtsextremen angegriffen, und sich heftig wehrte. Es kam zu einer Schlägerei. Die Beamten wurden 2006 in einem Berufungsprozess freigesprochen, doch der Fall trug dazu bei, dass die Medien der Stadtpolizei 2002 das Etikett «Maurers Rambo-Korps» verpassten.
Der «Schimanski von Zürich»
Noch nicht abgeschlossen ist der Fall des ehemaligen Polizisten Fredi Hafner. Der «Schimanski von Zürich» soll 2008 Polizeiakten zum Fall des früheren Armeechefs Nef der «SonntagsZeitung» zugespielt haben; damit stiess er die Affäre an, die Nef zu Fall brachte. 2012 wurde Hafner wegen Amtsgeheimnisverletzung verurteilt, doch er hat das Urteil ans Bundesgericht weitergezogen.
Der «härteste Polizeikommandant der Schweiz»
Skandale gab es jedoch nicht nur – wie man nach dieser Aufzählung vielleicht meinen könnte – im Stadtzürcher Polizeikorps. So steht derzeit der höchste Luzerner Polizist massiv unter Druck. Die Luzerner Staatsanwaltschaft hat gegen Beat Hensler, den der «Tages-Anzeiger» als «härtesten Polizeikommandanten der Schweiz» bezeichnet hat, ein Strafverfahren eröffnet. Der Grund: Es besteht der Verdacht auf Amtsgeheimnisverletzung. Hensler hatte ein Schockvideo, auf dem zu sehen ist, wie ein Elitepolizist einen wehrlosen Einbrecher tritt, den Mitgliedern der Sondereinheit Luchs gezeigt. Das Video gilt als Beweismittel in einem laufenden Verfahren. Hensler und seine Vorgesetzte, Regierungsrätin Schärli, stehen zudem in der Kritik, weil in mehreren Fällen Polizisten befördert wurden, die Tätlichkeiten begangen hatten.
Sicherheitschef mit Alkoholproblemen
Ein tragisches Ereignis brachte im Januar 2010 die Bündner Justizdirektorin Barbara Janom Steiner in Bedrängnis: Polizeikommandant Markus Reinhardt hatte sich einen Tag vor der Eröffnung des WEF mit seiner Dienstwaffe das Leben genommen; zuvor war der WEF-Sicherheitschef alkoholisiert auf der Einsatzzentrale erschienen. Bald verdichteten sich Hinweise darauf, dass Reinhardt bereits seit Jahren mit Alkoholproblemen zu kämpfen hatte – und dass Janom Steiner dies seit ihrem Amtsantritt 2008 wusste.
Die Geschäftsprüfungskommission (GPK) des Bündner Grossen Rates untersuchte den Fall und warf danach der Regierung vor, sie habe im Umgang mit dem Alkoholproblem des Polizeikommandanten zu wenig konsequent gehandelt. Später kam ans Licht, dass der alkoholkranke Reinhardt einen koksenden Polizisten gedeckt und zum WEF-Logistikchef befördert hatte.
Verkehrs- und Drogendelikte
Nach nur vier Jahren im Amt zurücktreten musste ein Namensvetter von Reinhardt, der Aargauer Polizeikommandant Stephan Reinhardt. Dem Chef der Kantonspolizei wurden mehrere Verkehrsdelikte zum Verhängnis. Den Ausschlag gab schliesslich, dass er 2011 in Zürich als privater Autolenker mit 26 km/h zu viel auf dem Tacho geblitzt worden war. Diese Geschwindigkeitsüberschreitung tangiere seine «professionelle Unabhängigkeit und Handlungsfähigkeit» und sie schwäche seine «Glaubwürdigkeit als Polizeikommandant», begründete Reinhardt seinen Rücktritt im Juli 2012.
Der wohl krasseste Fall eines fehlgeleiteten Polizeichefs ereignete sich ebenfalls im Aargau: Im August 2009 wurde der Kommandant der Regionalpolizei Zofingen verhaftet. Matthias M. war nur ein Jahr zuvor als Quereinsteiger berufen worden, obwohl er bei der Zürcher Kantonspolizei wegen zwei Drogendelikten aus den Jahren 2006 und 2007 aktenkundig war. Im Laufe des Untersuchungsverfahrens gestand M., seit rund fünf Jahren Methamphetamin (Crystal) konsumiert und gedealt zu haben. Sein bester Kunde war ein Polizist. Die Affäre zwang den Stadtrat Herbert Scholl, der für Auswahlverfahren verantwortlich gewesen war, zum sofortigen Rücktritt.
Quelle: Tagi, 20 Min, Blick
FAZIT: MEDIEN VERGESSEN NICHTS! Was heisst das für meine Institution?
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Die Zürcher Stapo – ein «Rambo-Korps»
Ein Schreckensjahr erlebte die Stadtpolizei Zürich 2002. Im Januar verursachte der Mann der Kripo-Chefin Silvia Steiner angetrunken einen Verkehrsunfall. Diese geriet in der Folge in den Verdacht, sie habe versucht, ihren Mann vor den Ermittlungen zu schützen. Im Juni wurde Steiner von Stadträtin Maurer und Polizeikommandant Hotzenköcherle vom Dienst suspendiert; das Vertrauensverhältnis sei gestört. Kurz darauf wurde die Kripo-Chefin aber rehabilitiert: Sie hatte sich gemäss der Administrativuntersuchung «weisungskonform» verhalten. Dennoch verliess Steiner die Stadtpolizei in gegenseitigem Einvernehmen.
Ungute Schlagzeilen machte die Stadtpolizei im März des gleichen Jahres, als während der Fahndung nach einem Einbrecher ein unbescholtener Passant von einem Polizeifahrzeug eingeklemmt wurde. Der Mann verlor ein Bein. Im April kam der Fall Eldar S. dazu: Zwei zivile Drogenfahnder wollten den 20-jährigen Bosnier kontrollieren, der seinerseits glaubte, er werde von Rechtsextremen angegriffen, und sich heftig wehrte. Es kam zu einer Schlägerei. Die Beamten wurden 2006 in einem Berufungsprozess freigesprochen, doch der Fall trug dazu bei, dass die Medien der Stadtpolizei 2002 das Etikett «Maurers Rambo-Korps» verpassten.
Der «Schimanski von Zürich»
Noch nicht abgeschlossen ist der Fall des ehemaligen Polizisten Fredi Hafner. Der «Schimanski von Zürich» soll 2008 Polizeiakten zum Fall des früheren Armeechefs Nef der «SonntagsZeitung» zugespielt haben; damit stiess er die Affäre an, die Nef zu Fall brachte. 2012 wurde Hafner wegen Amtsgeheimnisverletzung verurteilt, doch er hat das Urteil ans Bundesgericht weitergezogen.
Der «härteste Polizeikommandant der Schweiz»
Skandale gab es jedoch nicht nur – wie man nach dieser Aufzählung vielleicht meinen könnte – im Stadtzürcher Polizeikorps. So steht derzeit der höchste Luzerner Polizist massiv unter Druck. Die Luzerner Staatsanwaltschaft hat gegen Beat Hensler, den der «Tages-Anzeiger» als «härtesten Polizeikommandanten der Schweiz» bezeichnet hat, ein Strafverfahren eröffnet. Der Grund: Es besteht der Verdacht auf Amtsgeheimnisverletzung. Hensler hatte ein Schockvideo, auf dem zu sehen ist, wie ein Elitepolizist einen wehrlosen Einbrecher tritt, den Mitgliedern der Sondereinheit Luchs gezeigt. Das Video gilt als Beweismittel in einem laufenden Verfahren. Hensler und seine Vorgesetzte, Regierungsrätin Schärli, stehen zudem in der Kritik, weil in mehreren Fällen Polizisten befördert wurden, die Tätlichkeiten begangen hatten.
Sicherheitschef mit Alkoholproblemen
Ein tragisches Ereignis brachte im Januar 2010 die Bündner Justizdirektorin Barbara Janom Steiner in Bedrängnis: Polizeikommandant Markus Reinhardt hatte sich einen Tag vor der Eröffnung des WEF mit seiner Dienstwaffe das Leben genommen; zuvor war der WEF-Sicherheitschef alkoholisiert auf der Einsatzzentrale erschienen. Bald verdichteten sich Hinweise darauf, dass Reinhardt bereits seit Jahren mit Alkoholproblemen zu kämpfen hatte – und dass Janom Steiner dies seit ihrem Amtsantritt 2008 wusste.
Die Geschäftsprüfungskommission (GPK) des Bündner Grossen Rates untersuchte den Fall und warf danach der Regierung vor, sie habe im Umgang mit dem Alkoholproblem des Polizeikommandanten zu wenig konsequent gehandelt. Später kam ans Licht, dass der alkoholkranke Reinhardt einen koksenden Polizisten gedeckt und zum WEF-Logistikchef befördert hatte.
Verkehrs- und Drogendelikte
Nach nur vier Jahren im Amt zurücktreten musste ein Namensvetter von Reinhardt, der Aargauer Polizeikommandant Stephan Reinhardt. Dem Chef der Kantonspolizei wurden mehrere Verkehrsdelikte zum Verhängnis. Den Ausschlag gab schliesslich, dass er 2011 in Zürich als privater Autolenker mit 26 km/h zu viel auf dem Tacho geblitzt worden war. Diese Geschwindigkeitsüberschreitung tangiere seine «professionelle Unabhängigkeit und Handlungsfähigkeit» und sie schwäche seine «Glaubwürdigkeit als Polizeikommandant», begründete Reinhardt seinen Rücktritt im Juli 2012.
Der wohl krasseste Fall eines fehlgeleiteten Polizeichefs ereignete sich ebenfalls im Aargau: Im August 2009 wurde der Kommandant der Regionalpolizei Zofingen verhaftet. Matthias M. war nur ein Jahr zuvor als Quereinsteiger berufen worden, obwohl er bei der Zürcher Kantonspolizei wegen zwei Drogendelikten aus den Jahren 2006 und 2007 aktenkundig war. Im Laufe des Untersuchungsverfahrens gestand M., seit rund fünf Jahren Methamphetamin (Crystal) konsumiert und gedealt zu haben. Sein bester Kunde war ein Polizist. Die Affäre zwang den Stadtrat Herbert Scholl, der für Auswahlverfahren verantwortlich gewesen war, zum sofortigen Rücktritt.
Quelle: Tagi, 20 Min, Blick
FAZIT: MEDIEN VERGESSEN NICHTS! Was heisst das für meine Institution?