Wenn ein Dozent glaubt, sein Verbot der Gratiszeitungen an der Universität sei sinnvolle Medienerziehung, so mangeln ihm Kenntnisse über Journalismus, Medien und Wahrnehmungspsychologie.
Der Entscheid - die Gratisanzeiger zu verbieten - war mehr als unglücklich. Es ist ein Rohrkrepierer.
Ich zitiere BLICK:
Dozent verbietet Gratiszeitungen
Zensur an der Uni ZürichDozent verbietet Gratiszeitungen
ZÜRICH -
Ein Dozent der Uni Zürich verbietet seinen Studenten, «Blick am
Abend» und «20 Minuten» im Hörsaal zu lesen. «Lächerlich!», heissts
sogar im Büro des Uni-Rektors.
Zeitungs-Verbot am Forschungsinstitut Öffentlichkeit und Gesellschaft (kurz fög) an der Uni Zürich.
In einem Interview im Medienmagazin «Edito» sagt Mark Eisenegger,
Co-Leiter des fög, freimütig: «Wir verbieten, dass Studierende
Pendlerzeitungen in den Vorlesungsraum mitnehmen. ‹20 Minuten› oder
‹Blick am Abend› gehören nicht in eine Universität oder Hochschule.»
Das am Professorenpult ausgesprochene Leseverbot soll die jungen Studierenden dazu bringen, sich mehr für Qualitätsfragen bei Medien zu interessieren. Ein Thema, das sich das Institut als Herausgeber des «Jahrbuchs Qualität der Medien» schon länger auf die Fahnen geschrieben hat.
Die Realität sehe denn auch ganz anders aus. «Im Umfeld des Universitätsgeländes stehen überall Boxen mit Gratiszeitungen. Es wäre lächerlich, wenn man diese verbieten würde», sagt Tschümperlin weiter. Und: «Es gibt auch niemanden, der die Mitnahme der Gratiszeitungen kontrollieren würde.»
Es stellt sich auch die Frage, welche Sanktionen bei einem Verstoss gegen das Gratiszeitungs-Verbot verhängt werden. Auspeitschen? Straflager? Das «Jahrbuch Qualität der Medien» lesen?
Blick am Abend versuchte heute, das fög ans Telefon zu kriegen. Doch weder Eisenegger noch Medienqualitäts-Guru Kurt Imhof waren für eine Stellungnahme erreichbar.
Kommentar: Mit Spannung erwarte ich Reaktionen der Mediengurus. Wetten, dass sie die Zensur nicht gutheissen werden.
Das am Professorenpult ausgesprochene Leseverbot soll die jungen Studierenden dazu bringen, sich mehr für Qualitätsfragen bei Medien zu interessieren. Ein Thema, das sich das Institut als Herausgeber des «Jahrbuchs Qualität der Medien» schon länger auf die Fahnen geschrieben hat.
«Es wäre lächerlich, Gratiszeitungen zu verbieten»
Auf Twitter empören sich Medienschaffende ob der zweifelhaften Qualitätsförderung. Und auch die Uni selbst distanziert sich von den Aussagen des fög. «Die Uni Zürich verbietet keine Zeitungen», sagt Thomas Tschümperlin, Leiter der Rektoratsdienste der UZH. «Ein Dozent kann zwar verbieten, dass man während der Vorlesung Zeitung liest, aber mit in den Hörsaal können die Studierenden nehmen, was sie wollen.»Die Realität sehe denn auch ganz anders aus. «Im Umfeld des Universitätsgeländes stehen überall Boxen mit Gratiszeitungen. Es wäre lächerlich, wenn man diese verbieten würde», sagt Tschümperlin weiter. Und: «Es gibt auch niemanden, der die Mitnahme der Gratiszeitungen kontrollieren würde.»
Es stellt sich auch die Frage, welche Sanktionen bei einem Verstoss gegen das Gratiszeitungs-Verbot verhängt werden. Auspeitschen? Straflager? Das «Jahrbuch Qualität der Medien» lesen?
Die fög-Dozenten sind verstummt
«Nein, keine Barbareien, Diskussion!», twittert @foeguzh. Denn ganz verbannt sollen «20 Minuten» und Blick am Abend doch nicht werden. Sie seien erlaubt, sofern sie analysiert würden, sagt Eisenegger im Edito-Interview.Blick am Abend versuchte heute, das fög ans Telefon zu kriegen. Doch weder Eisenegger noch Medienqualitäts-Guru Kurt Imhof waren für eine Stellungnahme erreichbar.
Kommentar: Mit Spannung erwarte ich Reaktionen der Mediengurus. Wetten, dass sie die Zensur nicht gutheissen werden.