Montag, 17. Dezember 2012

USA: Bleibt das Recht auf Waffenbesitz auch künftig ein verbrieftes Bürgerrecht?

Amoklauf von NewtownDas Land der Feuerwaffen


In kaum einem anderen Land sind große Teile der Bevölkerung so waffenvernarrt wie in den USA. Schätzungsweise 300 Millionen Schusswaffen sind dort im Umlauf.


Trotz des grauenhaften Anschlages mit den 20 toten Kindern wird es in den Staaten wohl kaum zu einer Verschärfung des  Waffengesetzes kommen. Der Hauptgrund: Die Waffen symbolisieren in den USA  Freiheit.

Obama sind im Grunde genommen die Hände gebunden

Viele in den USA hoffen zwar, dass die Waffen-Debatte nach Newtown diesmal anders verläuft, weil die Opfer so jung waren und das Verbrechen die Menschen deshalb mehr aufwühlt. Und vielleicht auch deshalb, weil Präsident Barack Obama, der vier Jahre lang nichts getan hat, um Schusswaffen einzudämmen, nun mehr Druck machen könnte. Sie sehen es als gutes Zeichen, dass Obama erklärte, es müsse jetzt ohne Rücksicht auf Parteipolitik gehandelt werden - auch wenn er das Wort Waffengesetze nicht erwähnte.
Die Frage ist aber, was es bringen würde, wenn Obama, der nicht mehr darum bangen muss, wiedergewählt zu werden, auf einmal einen Kurswechsel vollzieht? Denn die Abgeordneten und Senatoren im Kongress, deren Stimmen er braucht, die wollen nochmal wiedergewählt werden. Und das wird man in weiten Teilen Amerikas immer noch dann, wenn man die Waffengesetze nicht antastet.

 Wenngleich Amerika auch aus dieser letzten grauenhaften Tat nichts lernt, wenn wieder nichts passiert, wenn nicht mal 20 tote Erstklässler die Amerikaner zum Umdenken bewegen.
Bisher war das Ritual nach allen Amokläufen das gleiche - bestenfalls ein paar Wochen lang war die Nation geschockt, diskutierte über schärfere Waffengesetze und ging dann unverrichteter Dinge zum Alltag über. Weil die politische Klasse entweder zu verbohrt oder zu feige war, zu handeln - und weil die Mehrheit der Bürger das nicht einforderte.
Natürlich, das Recht auf Waffenbesitz gehört zum amerikanischen Selbstverständnis dazu, das Recht, zu jagen und sich verteidigen zu können, wenn man angegriffen wird.

Waffen im Haushalt so selbstverständlich wie Haustiere


(Photos aus die ZEIT)














Foto: Kyle Cassidy
In keinem Land der Welt besitzen so viele Menschen eine Pistole oder ein Gewehr wie in den USA. Der Fotograf Kyle Cassidy hat die Waffenbesitzer zuhause besucht. Zum Beispiel Cicily, Rob und Kookie

Die Vorstellung aus den Wildwestfilmen ist verankert: Mit der Waffe in der Hand schütze ich mich und meine Familie. Ich verteidige meine Freiheit.
Ich habe sogar die groteske These gelesen, am müsste die Schulen mit Waffen ausrüsten, damit sie sich verteidigen können.

Der Buchautor und Waffenbefürworter John Lott weist darauf hin, dass alle Amokläufe in diesem Jahr an Orten stattgefunden hätten, in denen Waffen verboten waren. Er argumentiert: Wir brauchen nicht weniger, sondern mehr Waffen. Wenn die Lehrer in Newtown bewaffnet gewesen wären und sich hätten wehren können, hätte der Amokläufer längst nicht so viele Menschen erschiessen können. Das ist das typische Argument der Waffenfreunde.

Foto aus TAGI:




Die mächtige Waffenlobby der National Rifle Association (NRA), die Waffen im Haushalt zur kulturellen Eigenheit der USA überhöht und jede Reform als Angriff auf bürgerliche Freiheiten brandmarkt, gab nach der jüngsten Bluttat bislang keinen Kommentar ab. Dafür äussßerte sich etwa auf dem erzkonservativen TV-Sender Fox News der frühere republikanische Präsidentschaftsbewerber Mike Huckabee. Statt strengeren Waffengesetzen solle mehr Religion ein derartiges "Blutbad" künftig verhindern, sagte er.


US-Waffenmesse in Las Vegas
 Beliebtes Ausflugziel ist die Waffenmesse


Nachdem ich vor wenig Jahren in Texas zur Weihnachtszeit gesehen habe, wie Waffen im Schaufenster als Weihnachtsgeschenk für den lieben Partner angepriesen wurden, schön geschmückt mit Reis und Kugeln, habe ich heute wenig Hoffnung, dass sich die Waffenlobby umstimmen lässt.


Foto: Kyle Cassidy
Mark und Lori.

In Amerika ist die Waffenkultur etwas Normales. Bewaffnete Juden in Florida vertraten die Meinung, wenn die Bevölkerung bewaffnet gewesen wäre, hätte es keinen Holocaust gegeben.

Kommentar: Trotz meines pessimistischen Fazits, könnte sich nach den jüngsten tragischen Ereignissen dennoch etwas bewegen. Aber wie viel? 

Unglaublich: Nachdem Obama gewillt scheint, die Maschinengewehre zu verbieten, zeichnet sich in den Staaten ein Verkaufsboom für solche Waffen ab. (Quelle: Ein Bekannter von uns in NY) 

MIT WAFFEN SCHULEN SCHUETZEN?!

Eine Woche lang hat die US-Waffenlobby geschwiegen - jetzt kommt sie aus der Deckung. Auf einer Pressekonferenz warb sie dafür, nach dem Amoklauf von Newtown Schulen durch Bewaffnete zu schützen. Denn das einzige Mittel gegen einen bösen Menschen mit einer Waffe sei: ein guter Mensch mit einer Waffe. mehr 

Die Waffenlobby in den USA bekämpft Präsident Barack Obama mit jedem Tag heftiger. Man werde jede Einschränkung des Rechts auf das Tragen einer Waffe bekämpfen, tönten die Führer der einflussreichen National Rifle Assosiation (NRA) gestern in TV-Interviews.
Nicht die Waffen seien das Problem, sondern die Schützen, argumentierte NRA-Präsident David Keene im Sender CBS. Dabei zielte er auch auf Menschen mit psychischen Problemen.
«Ich sage nicht, dass jeder in psychischer Behandlung ein potenzieller Killer ist. Ich sage nicht, dass jeder, der Videos guckt, ein potenzieller Killer ist. Das stimmt nicht. Aber genauso wenig stimmt, dass jeder, der eine Waffe besitzt, ein potenzieller Killer ist.»

Nachtrag:

  US-Waffenlobby will Auslieferung von kritischem Journalisten


Ein Waffenhändler präsentiert ein Sturmgewehr. Nach dem Amoklauf von Newtown ist die Nachfrage nach halbautomatischen Gewehren in den USA enorm gestiegen. Die Waffennarren fürchten ein Verbot
Foto: dpa Picture-Alliance

Nach dem Amoklauf von Newtown gerät die US-Waffenlobby immer stärker unter Druck – und reagiert mit heftigen Ausbrüchen.
Waffenfreunde fordern die Ausweisung eines britischen Journalisten, der für den amerikanischen Sender CNN arbeitet. Tausende unterschrieben eine Petition, die sich gegen Moderator Piers Morgan (47) richtet – er hatte sich kritisch zum Waffenrecht geäußert.

 
Zungenbrecher SRF wird sich nicht so schnell in den Köpfen einnisten.


Wer ein gefestigtes Logo, eine Marke verändert, müsste dies gut bedenken. Es lohnt, sich Marken anzupassen. Doch nur, wenn es zu einer Verbesserung, zu einer Vereinfachung führt. Wenn eine gute Marke in den Köpfen verankert sind, dürfte sie nicht vorschnell über Bord geworfen werden. Schweizer Fernsehen und DRS 3 sind verständliche  Marken, die noch lange weiter leben werden. Wenn nun SFR 1 fürs Radio und fürs Fernsehen gilt, so ist dies für Otto Normalverbraucher nicht nachvollziehbar.
Weshalb nicht SF 1 (Schweizer Fernsehen) und SR 1 (Schweizer Radio)? Die drei Buchstaben SRF mussten der Konvergenz wegen über alles gestülpt werden.
Medienkonvergenz war für die Macher das Zauberwort und führte dazu, dass nun alles   dem Zungenbrecher SRF untergeordnet werden musste. Wir haben immer wieder erlebt, dass die gewaltsame Umstellung eines Logos  mehr Probleme verursachten kann, als es die Planer wahr haben wollten und nur mit grösstem Aufwand nur mühsam gefestigt werden konnten. An Beispielen mangelt es nicht: EMD zu VBS auch bei der BDP Partei.

Ich prognostiziere: Die Bevölkerung wird noch Monate - wenn nicht Jahre - von DRS 1 und SF 2 reden und schreiben. Jedenfalls viel länger als es vorgesehen war.







Marken und Webauftritt angepasst

Neue Identität für das SRF

NZZ
Das neue Logo von Radio SRF 1 leuchtet in orange.
Das neue Logo von Radio SRF 1 leuchtet in orange. (Bild: SRF)


 Das Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) will nach der inhaltlichen und strukturellen Zusammenführung im Jahr 2011 die Medienkonvergenz nun auch gegen aussen besser sichtbar machen. Darüber wurde im Rahmen eines Brunchs am Mittwoch im Fernsehstudio Leutschenbach informiert. Laut Hansruedi Schoch, Leiter Abteilung Programme, ist es am 16. Dezember so weit: Dann werden einerseits die neuen Kanalmarken von Radio und Fernsehen lanciert, anderseits geht der erneuerte Webauftritt srf.ch online.

Auf starke Visualität gesetzt

Ziel sei es, mit einer starken Marke aufzutreten, sagt Creative Director Alex Hefter. So heissen die Fernsehsender künftig nicht mehr SF, sondern SRF 1, 2 und Info und die Radiosender nicht mehr DRS, sondern Radio SRF 1, 2, 3 und 4 (News). Radio SRF 2 erhält zusätzlich das Label «Kultur». Auch DRS Virus und DRS Musikwelle werden entsprechend umgetauft. Und was passiert mit dem DRS-Kultspiel «ABCDRS 3»? Wie Hefter erklärt, werde im Dezember ein Wettbewerb ausgeschrieben. Die Zuschauer sollen über den künftigen Namen des Quiz entscheiden.
Bei der neuen Markenidentität spielt Visualität laut Hefter eine grosse Rolle. So leuchten die neuen Labels in Orange, Violett, Schwarz, Rot, Grün und Blau um die Wette. Mit den Anpassungen will man aber nicht nur die Visualität, sondern auch das Programmprofil der Radiosender schärfen. Bereits seit Mitte 2012 wurde das Programm von DRS 1 aktualisiert. Und DRS 2 setzt mit dem Namenswechsel per Ende Jahr eine Reihe von Programmanpassungen um.

«Work in Progress»

Auch beim neuen Webauftritt des SRF wird sich einiges verändern: Die Online-Inhalte von Radio und Fernsehen werden unter einer gemeinsamen Adresse gebündelt. Die Website ist in erster Linie auf das Fernseh- und Radioprogramm ausgerichtet, wobei Audio- und Videoinhalte im Mittelpunkt des Angebots stehen sollen. News kommen dabei aber nicht zu kurz. Die Startseite bietet einen Überblick über die wichtigsten und aktuellsten Ereignisse sowie Wetter- und Verkehrsinformationen. Ausserdem werden Social Media verstärkt eingebunden. Über die Ansicht «Social View» werden Themen angezeigt, die besonders oft abgerufen oder kommentiert werden. Weiter werden in diesem Kanal Twitter-Meldungen oder Facebook-Einträge eingebunden. Beat Witschi, Leiter Bereich Multimediazentrum, betont, dass es sich bei der neuen Website um ein Startpaket handelt. Er sehe das Ganze als eine Art «Work in Progress».










 

Die neue Markenwelt von SRF



Ab dem 16. Dezember 2012 zeigt sich das gesamte Angebot von Schweizer Radio und Fernsehen einheitlich unter dem Dach von SRF.


Videoplayer
Unternehmen vom 03.12.2012
Ab dem 16. Dezember 2012 zeigt sich das gesamte Angebot von Schweizer Radio und Fernsehen einheitlich unter dem Dach von SRF. Die neuen Kanalmarken von Radio und Fernsehen sind konsequent an die Dachmarke angebunden und bringen zugleich die unterschiedlichen Programmprofile zum Ausdruck."
Am gleichen Tag geht zudem der erneuerte Web-Auftritt srf.ch online. Er löst die bisher getrennten Radio- und TV-Websites ab. SRF trägt den veränderten Publikumsbedürfnissen Rechnung mit verstärktem Fokus auf Audio- und Videoinhalte, erleichterten thematischen Zugängen, viel Service sowie Bezug zu Social Media.

Kommentar: Ich teile die Meinung, dass eine gut verankerte Marke nicht Hals über Kopf weggeschmissen werden sollte. Die Kosten für die Aenderung der Schilder, Logos, Signete und der Biefpapier wird sicherlich Hundertausende von Franken gekostet haben. Nach meiner Prognose wird die gut gemeinten Aenderungen das Publikum noch lange verwirren. Wenn sich die Marke DRS 3 30 Jahre lang in den Köpfen gefestigt hat, dürfte man sie nicht in einer Nacht- und Nebelaktion über Bord werfen. 
NACHTRAG Blick-online:
Rebranding


SRF steht überall,
am Gebäude, am Kanal,
dass ihrs wisst, ihr lieben Leute,
neu das Dach, das sehr gefreute.

Sie investierten Millionen,
die sich dereinst sollen lohnen,
SRF aus dem Effeff,
töne besser als Gekläff.

Und es fragt sich ganz gehörig
auch der Peter Jakob Dörig,
wozu der Namenswechsel gut,
wem gibt die Chose frischen Mut?




SRF
RTS

Radio Télevison Suisse



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