16. Febr. 2012 ... Mit dem "Tutti-frutti" an Personen, die künstlich lustig spielen, holt sich die FDP sicher keine zusätzlichen Wähler. Bei der Werbung dürfen wir ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/12/02_16/index.html
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Der Videoclip der FDP Reinach führte zu einem enormen Medienecho. Wir fragten uns nach dem Abstimmungssonntag, wie sich diese umstrittene Aktion auf die Wahlen ausgewirkt hat.
Der Aufmerksamkeitseffekt ist zwar bei der Werbung ein wichtiger Aspekt, entscheidend ist und bleibt bei der Werbung letztlich der Erfolg, ob sich die Werbung gelohnt hat. (Verkauf eines Produktes oder die Wahl einer Partei).
Es interessierte mich deshalb, wie sich der lächerliche Videoclip auf die konkreten Wahlen in Reinach ausgewirkt hat. Das jüngste Wahlresultat macht nun bewusst, dass die FDP Reinach mit einem blauen Auge davon kommt. Die FDP wurde nicht abgewählt.
Der lächerliche Clip hat somit der FDP Reinach weniger geschadet. Vielleicht dank des Aufmerksamkeitseffektes, den die Partei in den Medien hervorgerufen hat.
Ich zitiere 20 Min:
Gag-Video der FDP lässt Reinacher kalt
von Janko Skorup - Mit ihrem Video zog die FDP Reinach den Spott auf sich. Bei den Wahlen konnte sie damit gestern keine Stimmen holen. Immerhin konnte sie den Status quo halten.
Kommunikationsexperte: «Kein Sitzverlust ist schon ein Erfolg»
Für den Kommunikationsexperten Marcus Knill ist klar: «Die FDP Reinach ist nochmals mit einem blauen Auge davon gekommen.» Es sei mit einem «so peinlichen» Video schon ein Erfolg, dass die Freisinnigen keine Sitze verloren haben. «Offenbar haben sich der «Gag-Vorteil», der Aufmerksamkeitseffekt, und der «Gugus-Nachteil» die Waage gehalten», so Knill.
Ganz anders sieht dies Gerda Massüger, Präsidentin der FDP-Sektion Reinach: «Wir haben ein super Resultat erzielt.» Während die FDP national an Unterstützung einbüsse, habe sie den Stimmenanteil in Reinach halten können. Die ganzen Investitionen in den Wahlkampf hätten sich gelohnt.
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Zum Ueberraschungs- Entscheid am Abstimmungssonntag:
Baustopp für Zweitwohnungen gilt ab sofort
Bundesrätin Leuthard bittet Initianten um Flexibilität bei der Umsetzung
In Hunderten von Gemeinden dürfen ab sofort keine Zweitwohnungen mehr gebaut werden. Doris Leuthard hofft, dass diese Bedingungen auf Gesetzesstufe etwas gelockert werden können.
hä. Bern Selten hat ein Volksentscheid derart direkte Auswirkungen wie das Ja zur Volksinitiative gegen den Zweitwohnungsbau. Der neue Verfassungsartikel 75b gelte ab sofort, sagte Umweltministerin Doris Leuthard. «In allen Gemeinden, in denen der Anteil bereits mehr als 20 Prozent beträgt, kann man ab heute keine Zweitwohnungen mehr bauen.» Wohnungen, deren Bau bereits bewilligt ist, könnten aber noch erstellt werden.In den Tourismuskantonen sind die Auswirkungen drastisch. In Graubünden sind 135 der 176 Gemeinden vom Baustopp betroffen; Regierungsrat Hansjörg Trachsel sprach von einem «rabenschwarzen Tag». Auch im Wallis, im Tessin, in Uri und im Berner Oberland sind in den meisten Gemeinden keine Neubauten mehr möglich.
Kommentar: Nach diesem überraschenden Resultat tauchen viele Fragen auf:
Was ist eine Zweitwohnung? (Definition ist unklar)
Wie steht es mit Ferienwohnungen, die dauernd vermietet werden?
Nun soll es Ausnahmebewilligungen geben?
Der Volksentscheid soll flexibel umgesetzt werden - wie flexibel?
Kann somit der Volksentscheid willkürlich umgangen werden?
Bei
der Alpeninitiative und bei der Verwahrungsinitiative wurden ebenfalls
wichtige Details nicht geklärt und es zeigte sich sich, dass sich dies
auf die harzige Umsetzung ausgewirkt hat. Besteht nun nicht wiederum die
Gefahr, dass nun auch dieser Volksentscheid nicht fristgerecht
umgesetzt werden kann?
alle
Das Abstimmungsresultat wird Chaletbesitzer freuen, denn der Wunsch nach der HEIDI - IDYLLE wird weiter in den Köpfen bestehen:
Aus TAGI:
Allerdings sind viele Fragen bei der Umsetzung noch offen. Die CS wie auch andere von der Nachrichtenagentur SDA angefragte Banken sind darum vorsichtig bei ihren Analysen. Erste Einschätzungen gehen aber alle in die gleiche Richtung. Wenn der Bau von Zweitwohnungen eingeschränkt werde, die Nachfrage aber bleibe, werde dies zu höheren Preisen führen, sagte ein Analyst der Zürcher Kantonalbank auf Anfrage.