Vergleich, der zu reden gibt
Weil die BAZ nicht mehr gekauft werden soll, wenn Blocher die Finger im Spiel hat, provozierte das Opfer mit einem historischen Vergleich.
20 min:
Das Opfer
Christoph Blocher hat mit einem historisch fragwürdigen Vergleich sein Engagement bei der Basler Zeitung
verteidigt.
Aufruf während des Dritten Reiches, die Läden der Juden zu boykottieren. (Bild: Keystone)
Es
hat sich vergangene Woche bestätigt, dass die Familie Blocher doch die
Fäden der Basler Zeitung in der Hand hat. In der neuesten Sendung seines
Internet-Fernsehens teleblocher.tv verteidigte der schwerreiche
Politiker sein Basler Medien-Engagement. Dabei behalf er sich eines
fragwürdigen historischen Vergleichs, wie im Videoausschnitt unten zu
hören ist.
Im Grossformat auf dem Videoportal
Quelle: 10vor10/teleblocher.tv
Nürnberger Prozess
Christoph Blocher
verglich den Boykott-Aufruf gegen die Basler Zeitung mit dem
Boykott-Aufruf der Nationalsozialisten im Dritten Reich, nicht bei Juden
zu kaufen - «Kein Deutscher kauft beim Juden».
Kommentar:
Der Vergleich schockierte den jüdischen Bestseller-Autor Charles Lewinsky. Er ärgert sich, dass ein wichtiger Schweizer Politiker «so dummes Zeug» von sich gibt. Roger Köppel, Historiker und Chefredaktor der Weltwoche,
findet Blochers Vergleich auch drastisch, erklärtej edoch, dass der Vergleich eine bewusste Provokation von Blocher gewesen sei. Seine Begründung: Weil Blocher seit Jahren
«verunglimpft und unsachlich verteufelt werde». Deshalb könne man diese Reaktion
nachvollziehen. «Immer diese Boykottaufrufe gegen den SVP-Politiker, das
gehe ihm, Blocher, irgendwann zu weit,» so Köppel.
Ich finde, Blocher hat sich mit diesem unbedachten Vergleich einmal mehr geschadet, obwohl er damit das erreichte, was der verletzte Uebervater der SVP stets sucht: Nämlich Medienpräsenz!