Hannes Germann antwortet:
«Ich habe keine Angst vor einer Demontage»
Der moderate Schaffhauser
SVP-Bundesratskandidat Hannes Germann hält sich für kompatibel mit der
Parteilinie: Angst vor einer Demontage habe er nicht.
Herr Germann, sind Sie einer dieser zahmen
SVP-Konkordanzkandidaten, die nach der Wahl von der Gruppe um Christoph
Blocher sofort wieder demontiert würden?
Hannes Germann: Nein, nein. Ich habe keine Angst vor einer
Demontage. Mit dem zweiten Bundesratssitz für die SVP wollen wir die
Konkordanz wiederherstellen. Ich bin bereit, mich der Partei zur
Verfügung zu stellen, so die Fraktion denn auf mich setzt.
Hannes Germann. (Foto: keystone)
Sie sind gegen die Masseneinwanderungs-Initiative der SVP und für den Atomausstieg, toleriert Ihre Partei dies?
Mit der neu zusammengesetzten Fraktion haben wir die Parteilinie
2011-2015 in sechs Zielen festgelegt. Dazu gehört die Wiedererlangung
der Kontrolle über die Einwanderung. Bei der Energiepolitik geht es
jetzt darum, eine Strategie zu finden, die dem Verzicht auf AKW Rechnung
trägt. Ich habe dabei keine Differenzen zur Parteilinie.
Bei
Ihrem letzten Versuch vor drei Jahren, in den Bundesrat zu kommen,
schaffte es Ueli Maurer. Wie stellen Sie sich eine mögliche
Zusammenarbeit mit ihm vor?
Hervorragend. Wir verstehen uns blendend. Ich habe mit ihm
Militärdienst geleistet und kenne ihn mit allen Ecken und Kanten. Ich
bin überzeugt, wir wären ein politisch perfektes Team im Sinne der SVP
für eine starke Schweiz.
Meine Prognose: Hannes Germann muss damit rechnen, dass er von all jenen Kreisen, die das bisherige Konkordanzmodell beerdigen wollen und damit die SVP auf die Wartesschlaufe setzen möchten (um Eveline Widmer-Schlumpf zu retten?) jetzt demontiert wird. Denn würde die SVP mit Germann ins Rennen ziehen, würde er vom Parlament mit grosser Chance gewählt. Die kommenden Wochen werden somit für Germann kein leichter Spaziergang sein, falls er als Kandidat vorgeschlagen würde.