Montag, 19. September 2011

Zur Behördenausbildung   dieser Woche:


Sie müssen schlechte Nachrichten übermitteln und möchten, dass diese auch akzeptiert werden.

von Marcus Knill

Ich schlage Ihnen für das Schlecht-Nachrichten Gespräch folgenden Handlauf vor:

- Handeln Sie möglichst rasch!

Das Gespräch nicht auf die lange Bank schieben, in der Hoffnung, die Unzulänglichkeit bessere von selbst.

- Führen Sie das Gespräch unter vier Augen!

Wer jemanden vor Anderen kritisiert, macht einen Kapitalfehler. Durch die Beanstandung verliert der Betroffene das Gesicht. Statt Einsicht kommt es zu einer Rechtfertigungs- und Verteidigungshaltung.

- Fallen Sie nicht mit der Tür ins Haus!

Ein belangloses kurzes Small-talk- Gespräch lohnt sich. Diese Anwärmphase ist gleichsam Schmieröl auf der Beziehungsebene. Doch darf es nicht gespielt sein. Es muss ehrlich und echt sein.

- Direkt auf den Punkt kommen. Konkret - kurz - beschreibend: Nur Fakten!

Vermutungen, Interpretationen schwammige Andeutungen vergiften das Gespräch.

Keine Weichspüler, keine Rechtfertigungen, keine "aber", "allerdings" usw.

- Den Sachverhalt beim Namen nennen!

Ohne Umschweife, nicht um den heissen Brei laufen.

- Das Gegenüber Stellung nehmen lassen zur schlechten Nachricht (Beanstandung, Kritik)!

"Was sagen Sie dazu?"
Sich Zeit nehmen, Zeit lassen, die Enttäuschung erleben lassen, das Gegenüber soll sich ausdrücken können. Aerger aushalten. Das Gegenüber abreagieren lassen. Zuhören - aktiv Zuhören. Klärend fragen, Aussagen paraphrasieren - wenig sagen!

- Diskutieren? Reaktion besprechen!

Situation beruhigen!

- Das Gegenüber soll selbst Lösungsvorschläge machen!

Konkret, konstruktiv.

- Lösung ,Vorschlag als Vereinbarung verankern!
- Termin vereinbaren. Damit später die Verbesserung überprüft werden kann.


Das WICHTIGSTE sind folgende Grundhaltungen:


1. Die Empathie


Die Wertschätzung des Gegenübers (Sie müssen Menschen mögen)


2. Die Kongruenz



Ihre Einstellung beeinflusst Ihre Stimme und Körpersprache. Wenn es in Ihrem Innern stimmt, stimmt das WIE und das WAS beim Kommunikationsprozess automatisch überein.



3. Die Akzeptanz


Akzeptieren Sie das Gegenüber, so wie es ist und Sie werden auch akzepiert.


4. Das Zutrauen


ZuTRAUEN hat mit TRAUEN und VerTRAUEN zu tun.


5. Interesse (gesunde Neugier) dem Gegenüber


Schlechte Nachrichten übermitteln-aber wie?






Genaue Zahlen sind in der Schweiz nicht bekannt. In Deutschland geht man davon aus, dass täglich Tausende unangenehmer Botschaften im Berufsalltag vermittelt werden.
Ueberwiegend  geschieht dies durch Vorgesetzte. Dabei ist die kritisierte Person dieser Herausforderung hilflos ausgeliefert. Vor allem, wenn es um eine bedeutsame "Schlechte Nachricht" ist.
Bei jedem "Schlecht-Nachrichten-Gespräch" - aber auch beim Kritikgespräch - müssen drei Bedingungen erfüllt sein:
1. Es gibt einen konkreten bestätigten Sachverhalt (Kritik,  Leistungs- oder Verhaltensbeurteilung) die angesprochen werden muss.
2. Die betreffende Person weiss noch nichts davon oder ahnt diffus, dass etwas Unangenehmes auf sie zukommt.

3. Die schlechte Nachricht ist wichtig (Der Kritikpunkt muss dringend angesprochen werden).
  


  Schlechte Nachrichten:  Vielen Führungskräften fällt es schwer mit Kritik und Meinungen anderer umzugehen
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Corbis
Schlechte Nachrichten:


  Vielen Führungskräften fällt es schwer mit Kritik und Meinungen anderer umzugehen


Quelle: Manager Magazin



Krawalle und Sachbeschädigungen aus Lust an der Gewalt


Die Polizei in Zürich will Sachbeschädigungen nicht mehr sang- und klanglos hinnehmen.
Wer nach Zürich fährt und seine Zerstörungswut sinnlos auslebt, wird verhaftet. "Event Chaoten" will man nicht mehr tolerieren, die ohne Botschaft - nur aus Langeweile - die Polizei in Trab halten.


Ich zitiere 20 Min:


Hunderte Polizisten haben in der Nacht insgesamt 91 Radaubrüder verhaftet. Zwei Drittel davon stammen nicht aus Zürich. Der Grossteil davon sind «Event-Chaoten», wie sie der Polizei-Kommandant bezeichnet.



Erneut kommt es in Zürich zu Ausschreitungen. Rund um den HB setzt die Polizei in der Nacht auf den 18. September 2011 Wasserwerfer und Tränengas ein.

Die Polizei hat während den Ausschreitungen insgesamt 91 Personen verhaftet. «Wir behalten 48 davon wegen Landfriedensbruch bis mindestens Montag in Untersuchungshaft», sagt der Zürcher Polizeikommandant Phillipp Hotzenköcherle an einer kurzfristig einberufenen Medienkonferenz am Sonntagnachmittag. Den Randalen sei erneut ein breiter SMS-Aufruf vorausgegangen. Wer dahinter stecke, wisse man noch nicht.
Die verhafteten Chaoten - darunter sechs Frauen - gehörten weder zur Party- noch zur Fussballszene noch zum Schwarzen Block, sondern seien «Krawall-Touristen». Zwei Drittel stammten aus dem Kanton, ein Drittel aus der Stadt Zürich. Die meisten der Verhafteten sind sehr jung: 61 sind zwischen zwischen 18 und 25 Jahre alt, 25 davon sind 15- bis 17-jährig. Bei den Ausschreitungen seien eine Frau und eine Polizistin verletzt worden. Der Sachschaden betrage zwischen 100 000 bis 200 000 Franken. Der Polizeieinsatz habe den Steuerzahler rund 250 000 Franken gekostet.
Die zahlreichen Einsätze seien für die Polizisten eine grosse Belastung: «Einige Beamte standen bis zu 24 Stunden am Stück im Einsatz», so Hotzenköcherle.



Eine Woche zuvor artete eine «fette Party» mit 1000 Teilnehmern am Bellevue in wüste Strassenschlachten aus.
Vandalen schlagen Fensterscheiben am Bahnhofquai ein
Im Grossformat auf dem Videoportal Videoportal
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Ich zitiere BLICK:

Reine Krawall-Touristen
Bei den Randalierern handle es sich um reine Krawall-Touristen, sagte Polizeivorstand Daniel Leupi (Grüne). Diese hätten nichts anderes als Zerstörung und Gewalt gesucht. Zwei Drittel stammten aus dem Kanton, ein Drittel aus der Stadt Zürich.

Bei den Ausschreitungen sind laut Stapo eine Frau und eine Polizistin verletzt worden. Der Sachschaden beträgt zwischen 100´000 und 200´000 Franken. (dra/sda)



AUS TAGI:


Apell an Eltern


Nun seien vor allem auch die Erziehungsberechtigten gefordert, sagte Leupi. Bei den Randalierern handle es sich jedenfalls um reine «Krawalltouristen». Diesen sei es nicht um mehr Party-Freiräume gegangen, sondern nur um Zerstörung und Gewalt.


Der Stadtrat sei durchaus bereit, bestehende Anliegen zu diskutieren. Dies setze aber einen Dialogpartner voraus. Diesen sehe man zurzeit aber nicht. «Die Chaoten von gestern Abend können es jedenfalls nicht sein», sagte Leupi.



Kommentar: Nur durch konsequentes Einschreiten können die "EVENT-CHAOTEN" gestoppt werden. Würden sinnlose Ausschreitungen zur Gewohnheit, bekäme die Gewaltspirale eine Eigendynamik und könnte nur noch mit enormen Kosten  gestoppt werden. Der Aufwand würde für die Behörden immer grösser. Das Konzept der Stadt und der Polizei ist somit in diesem Fall  sinnvoll. 


Leupi hatte recht: Das Grundproblem kann die Polizei nicht lösen. Das Problem liegt weitgehend in der Oerientierungslosigkeit vieler Jugendlicher. Jahrelang hat die Oeffentlichkeit (Behörden, Politiker, Eltern, Lehrkräfte) die Beliebigkeit gefördert. Stabile Bezugspersonen wurden abgebaut. Das Klassenlehrersystem über Bord geworfen und die Auflösung der Familienstrukturen zugelassen, sogar gefördert. Heute ernten wir den Verzicht auf bewährte Wertmasstäbe und  die notwendige Präsenz bei  Erziehungsprozessen.


Nachtrag:



Heute entscheidet die Zürcher Staatsanwaltschaft, was mit den 48 verhafteten Krawallmachern geschieht. Politiker von links bis rechts fordern drakonische Strafen. 


Kommentar:

Spass bis zum Ueberdruss - Beim Drogenkonsum wird ein Auge zugedrückt - Kultur und Ausgang sind liberalisiert. Es wird fast alles toleriert, was nicht ausdrücklich verboten ist.  Bei den jüngsten Kravallen gibt es keine Rädelsführer, keine Drahtzieher, keine intellektuellen neomarxistischen Vordenker mehr. Es fehlen die politischen Botschaften. Der harte Kern der Event-Chaoten besteht vorwiegend aus gelangweilten Jugendlichen. Sie sind männlich - mit hoher Gewaltbereitschaft und grosser Lust auf Randale und Kampf. Weil an den eigenen Wohnorten wenig los ist, fährt man nach Zürich. Es gibt viele Mitläufer - mit heimlicher Freude am Gratis-Spektakel. Das staatliche Gewaltmonopol wird nicht akzeptiert.

Eltern und Lehrkräfte müssten eigentlich die Sinnleere und Orientierungslosigkeit dieser Kravallkinder zu denken geben. 
Die Spirale der Gewalt kann mit Polizeikräften nicht allein eingedämmt werden. Jugendliche können auch im Luxus verwahrlosen. Schule und Elternhaus müssen über die Bücher gehen und Wege suchen - zurück zur  Präsenz. Konstante Bezugspersonen sind gefragt.
UBS-Chef will nicht gehen: Grübel: «Fühle mich nicht schuldig»
UBS-­ Chef will nicht gehen. Grübel findet:


«Fühle mich nicht schuldig»

Was er aber heute doch eingestehen muss:

"Fühle mich verantwortlich!"


- leider hat er dies zu spät erkannt.


Experten vermuten, dass sich Grübel nicht mehr lange halten kann. 


Kommentar: Für mich ist es unvorstellbar, dass die oberste Führungsebene einer Grossbank vier Tage wartet, bis sie sich persönlich der Krise stellt!  Wenn Grübel noch doch bereit ist die Konsequenzen zu tragen, müsste dies heissen: "Ich trete zurück!"