Medienechos nach Blatters Wahl:
In der Regel gilt:
Wer Macht hat ist sexy
Sieger haben immer recht
Sieger werden wohlwollender kritisiert
Wer so viel Geld hat, kann sich fast alles leisten
Nachdem ich Blatters überhebliches Verhalten vor der Weltpresse an der ominösen Medienkonferenz gesehen habe, wusste ich schon damals, dass diese Medienschelte Auswirkungen haben wird in den Echos der Medien. Ich wusste aber auch, dass dem mit allen Wassern gewaschener Fuchs selbst ein Aufschrei in der Weltpresse gleichgültig sein kann.
Hier der Einblick in den Medienspiegel:
SCHWEIZ
ANZEIGE
Blick: "Fast schon nach alter Politbüro-Schule ist Sepp Blatter in seinem Amt bestätigt worden. Vier Jahre also bleibt der Kapitän an Bord eines Fifa-Schiffes, das schlingert, ja kurz vor dem Untergang stand."
Basler Zeitung: "Der Weltfußball muss vier weitere Jahre eine unglaubwürdige Fifa-Führung erdulden. Nach der Schlammschlacht um die Wahl des Fifa-Präsidenten hat der Weltfußballverband seine letzte Glaubwürdigkeit verspielt. Die Korruptionsvorwürfe, mit denen sich hochrangige Fifa-Funktionäre gegenseitig eindeckten, machen klar, dass der Augiasstall Fifa endlich ausgemistet werden müsste."
ENGLAND
The Guardian: "Fifa-Chef Blatter zeigt England, wer der Boss ist. Korruptionsskandale hatten für Aufregung bei Sponsoren, National-Verbänden und Fans gesorgt. Inmitten einer Atmosphäre von Verärgerung brach der Dachverband alle Barrikaden auf."
The Sun: "Der selbstgefällige Sepp Blatter fährt bei der Präsidentschaftswahl einen absurden Sieg ein. Es war ein Ergebnis, wie man es bei einer Wahl mit einem Kandidaten in einem kommunistischen Staat oder in einer Bananen-Republik erwartet."
Daily Mirror: "Eine Farce, ein Witz, eine Peinlichkeit. Wenn es nicht so ernst wäre, würden wir alle lachen. Der Schweizer war Zeuge, wie sich seine internen Feinde in Luft auflösten. Als Blatter behauptete, dass er Solidarität sowie Geschlossenheit zur Fifa gebracht hätte und verkündete, dass etwas Wunderbares geschehen sei, versteckte der Vogelstrauß wahrhaftig seinen Kopf im Sand. Niemals darf der Fußball zulassen, dass sich die Vorkommnisse der vergangenen Woche wiederholen. Das war ein makabrer Witz - wie die Fifa selbst."
The Daily Mail: "Das ekelhafteste Ergebnis von allen. Blatter war der einzige Kandidat in einer lachhaften Wahl."
Kommentar: So wie Sepp Blatter die Medien ignorieren kann, so wird er auch diese Medienechos nicht ernst nehmen. Für ihn ist das so, wie wenn ein Köter kläfft, der keine Zähne hat.