Die SEXBOX, die in den Balser Kinderärten abgegeben werden soll - ohne Einverständnis der Eltern - sorgt für Wirbel.
Blick stellt die Frage:
Verdirbt dieser Sex-Koffer unsere Kinder?
Ich zitiere:
Plüschvagina, Holzpenis und Videos, die keinen Zweifel lassen: An den Schweizer Schulen hält eine offensive Sexualaufklärung Einzug. Bald könnte sie obligatorisch sein. Doch nun formiert sich Widerstand gegen die von oben verordnete Lustkunde.
In diesen Tagen werden Koffer und Boxen an 30 Schulen und Kindergärten im Kanton Basel-Stadt verteilt. Sie haben es in sich.
Der grosse Koffer ist für die Kleinen bestimmt. Sein Inhalt: Puppen, Puzzles, Bücher und anderes Lehrmaterial für Vier- bis Zehnjährige.
In die Box dürfen die älteren Kinder gucken: Sie enthält Filmmaterial zur Aufklärung, Holzpenisse in allen erdenklichen Längen und Dicken sowie eine künstliche Vagina. Beigelegt ist auch ein Leitfaden für die Lehrkräfte. Er gibt vor, wie die jeweilige Altersstufe anzusprechen ist. Denn wenn der Behälter im Unterricht geöffnet wird, geht es um ein heikles Thema: Sex.
Der Sex-Koffer und die Sex-Box sollen den Pädagogen als Hilfsmittel im Aufklärungsunterricht dienen. Ab dem neuen Schuljahr steht in Basel Sexualkunde auf dem Stundenplan wie Rechnen oder Turnen. Und zwar obligatorisch. Dispensieren lassen können sich die Kleinen nicht.
Was ein vierjähriges Kindergartenkind da nach der Sommerpause erwartet, ist allerhand: Die kleinen Basler und Baslerinnen sollen lernen, männliche und weibliche Körperteile zu unterscheiden und zu benennen – auch die Geschlechtsorgane. Sie sollen wissen, wie ein Baby gezeugt wird, wie eine Geburt vor sich geht. Dazu liefert der Sex-Koffer eindeutiges Bildmaterial und Puppen zum Üben.
Ganz wichtig ist das Stichwort Lust. Die Dreikäsehochs sollen «erkennen, dass Berührungen an Körperstellen lustvoll sein können», erklärt Daniel Schneider, Konrektor Kindergärten, der den Leitfaden zusammen mit Fachpersonen für den Kanton Basel-Stadt ausgearbeitet hat.
In der Praxis kann das dann so aussehen: Die Kinder massieren einander gegenseitig – oder berühren sich mit warmen Sandsäcken. Dazu läuft leise Musik. «Wichtig ist, dass sie lernen, Nein zu sagen, wenn sie an einer Stelle nicht berührt werden wollen.» Schneider glaubt, dass «Kinder dabei unterstützt werden sollen, ihre Sexualität lustvoll zu entwickeln und zu erleben».
Auch das gern gespielte «Dökterle» wird quasi offiziell. «Dass Kinder in diesem Alter Lust empfinden, ist normal. Das darf man nicht abklemmen – sonst kann sich das negativ auf die Entwicklung auswirken», so Schneider, ein ehemaliger Kindergärtner.
In den oberen Klassen geht es dann etwas eindeutiger zur Sache. Aufklärungsvideos und Vaginas aus Plüsch gehören ebenso zum Unterrichtsprogramm wie hölzerne Penisse.
Nicht nur Basler Schulen gehen unverkrampft mit dem Thema Sex um, teilweise gilt das auch für die Kantone St. Gallen und Appenzell. Dort kennt man in vielen Schulhäusern den sogenannten Sexteppich – eine bunte Collage aus Papierschnipseln mit obszönen Begriffen, aufgeschrieben von den Kids. Die lesen sie sich dann in der Aufklärungsstunde laut vor – «ficken», «bumsen», «knallen» sind noch die harmlosesten.
«Durch das laute Lesen sollen die Kinder spüren, dass Wörter verletzen, aber auch erfreuen können. Wir ermuntern sie, Worte zu benützen, welche angenehme Gefühle auslösen», sagt Pius Widmer, (62) Theologe und Sexualpädagoge der Fachstelle für Aids- und Sexualfragen in St. Gallen. Sie wird für die Aufklärungsarbeit an den Schulen der zwei Kantone beigezogen.
Unabhängig davon hat bereits das Bundesamt für Gesundheit (BAG) ein Grundlagenpapier zur Verankerung von Sexualerziehung in der Schule ausarbeiten lassen. Beauftragt wurden Fachleute der Pädagogischen Hochschule Zentralschweiz (PHZ) in Luzern. Wie aus Verträgen hervorgeht, die SonntagsBlick vorliegen, setzt das BAG 1´343´000 Franken dafür ein.
Das 45 Seiten umfassende Papier soll den Kantonen helfen, ihre Leitfäden zu erarbeiten. Die Ersten, die ihre Sexualkunde an den Empfehlungen aus Luzern ausgerichtet haben, sind die Basler.
Gegen den von oben verordneten Aufklärungsunterricht formiert sich inzwischen massiver Widerstand. In vielen Kantonen schliessen sich Eltern, Lehrer, und Pädagogen zusammen. Ihr Ziel: seine Einführung zu verhindern. Der Bündner Daniel Trappitsch, selbst Sexualtherapeut und Mitglied des Vereins Bürger für Bürger, der Dutzende von Kritikern aus allen Lagern vertritt, ist entsetzt: «Ein solcher Unterricht ist skandalös. Aufklärung ist Sache der Eltern.»
Auch FDP-Fraktionschefin Gabi Huber wundert sich. «Aufklärung in dieser Form soll in den Händen der Eltern bleiben und gehört sicher nicht in den Kindergarten», so die Urnerin. Sie glaubt nicht, dass sich Sex-Lektionen à la Basel oder St. Gallen im Urnerland durchsetzen lassen, und appelliert an die kantonalen Bildungsdirektoren, «einen solchen Unterricht nicht zu dulden».
Befürworter und Gegner warten jetzt gespannt auf eine Entscheidung: Bis 2014 wollen sich die Bildungsdirektoren auf einen verbindlichen Lehrplan einigen, der den obligatorischen Sexualkunde-Unterricht schweizweit verankert.
Einige Verantwortlichen verwahren sich gegen die massive Kritik. Der Basler Schularzt und Präventivmediziner Thomas Steffen zum Beispiel, der den Leitfaden für seinen Kanton herausgegeben hat: «Kinder haben das Recht, kindergerecht aufgeklärt zu werden. Das Tabu, das daraus gemacht wird, ist ein Problem der Erwachsenen», sagt Steffen.
Das Bundesamt für Gesundheit lehnte eine Stellungnahme zur schweizweit geplanten Sexualkunde ebenso ab wie die Fachleute der Pädagogischen Hochschule Zentralschweiz in Luzern.
Der grosse Koffer ist für die Kleinen bestimmt. Sein Inhalt: Puppen, Puzzles, Bücher und anderes Lehrmaterial für Vier- bis Zehnjährige.
In die Box dürfen die älteren Kinder gucken: Sie enthält Filmmaterial zur Aufklärung, Holzpenisse in allen erdenklichen Längen und Dicken sowie eine künstliche Vagina. Beigelegt ist auch ein Leitfaden für die Lehrkräfte. Er gibt vor, wie die jeweilige Altersstufe anzusprechen ist. Denn wenn der Behälter im Unterricht geöffnet wird, geht es um ein heikles Thema: Sex.
Der Sex-Koffer und die Sex-Box sollen den Pädagogen als Hilfsmittel im Aufklärungsunterricht dienen. Ab dem neuen Schuljahr steht in Basel Sexualkunde auf dem Stundenplan wie Rechnen oder Turnen. Und zwar obligatorisch. Dispensieren lassen können sich die Kleinen nicht.
Was ein vierjähriges Kindergartenkind da nach der Sommerpause erwartet, ist allerhand: Die kleinen Basler und Baslerinnen sollen lernen, männliche und weibliche Körperteile zu unterscheiden und zu benennen – auch die Geschlechtsorgane. Sie sollen wissen, wie ein Baby gezeugt wird, wie eine Geburt vor sich geht. Dazu liefert der Sex-Koffer eindeutiges Bildmaterial und Puppen zum Üben.
Ganz wichtig ist das Stichwort Lust. Die Dreikäsehochs sollen «erkennen, dass Berührungen an Körperstellen lustvoll sein können», erklärt Daniel Schneider, Konrektor Kindergärten, der den Leitfaden zusammen mit Fachpersonen für den Kanton Basel-Stadt ausgearbeitet hat.
In der Praxis kann das dann so aussehen: Die Kinder massieren einander gegenseitig – oder berühren sich mit warmen Sandsäcken. Dazu läuft leise Musik. «Wichtig ist, dass sie lernen, Nein zu sagen, wenn sie an einer Stelle nicht berührt werden wollen.» Schneider glaubt, dass «Kinder dabei unterstützt werden sollen, ihre Sexualität lustvoll zu entwickeln und zu erleben».
Auch das gern gespielte «Dökterle» wird quasi offiziell. «Dass Kinder in diesem Alter Lust empfinden, ist normal. Das darf man nicht abklemmen – sonst kann sich das negativ auf die Entwicklung auswirken», so Schneider, ein ehemaliger Kindergärtner.
In den oberen Klassen geht es dann etwas eindeutiger zur Sache. Aufklärungsvideos und Vaginas aus Plüsch gehören ebenso zum Unterrichtsprogramm wie hölzerne Penisse.
Nicht nur Basler Schulen gehen unverkrampft mit dem Thema Sex um, teilweise gilt das auch für die Kantone St. Gallen und Appenzell. Dort kennt man in vielen Schulhäusern den sogenannten Sexteppich – eine bunte Collage aus Papierschnipseln mit obszönen Begriffen, aufgeschrieben von den Kids. Die lesen sie sich dann in der Aufklärungsstunde laut vor – «ficken», «bumsen», «knallen» sind noch die harmlosesten.
«Durch das laute Lesen sollen die Kinder spüren, dass Wörter verletzen, aber auch erfreuen können. Wir ermuntern sie, Worte zu benützen, welche angenehme Gefühle auslösen», sagt Pius Widmer, (62) Theologe und Sexualpädagoge der Fachstelle für Aids- und Sexualfragen in St. Gallen. Sie wird für die Aufklärungsarbeit an den Schulen der zwei Kantone beigezogen.
Unabhängig davon hat bereits das Bundesamt für Gesundheit (BAG) ein Grundlagenpapier zur Verankerung von Sexualerziehung in der Schule ausarbeiten lassen. Beauftragt wurden Fachleute der Pädagogischen Hochschule Zentralschweiz (PHZ) in Luzern. Wie aus Verträgen hervorgeht, die SonntagsBlick vorliegen, setzt das BAG 1´343´000 Franken dafür ein.
Das 45 Seiten umfassende Papier soll den Kantonen helfen, ihre Leitfäden zu erarbeiten. Die Ersten, die ihre Sexualkunde an den Empfehlungen aus Luzern ausgerichtet haben, sind die Basler.
Gegen den von oben verordneten Aufklärungsunterricht formiert sich inzwischen massiver Widerstand. In vielen Kantonen schliessen sich Eltern, Lehrer, und Pädagogen zusammen. Ihr Ziel: seine Einführung zu verhindern. Der Bündner Daniel Trappitsch, selbst Sexualtherapeut und Mitglied des Vereins Bürger für Bürger, der Dutzende von Kritikern aus allen Lagern vertritt, ist entsetzt: «Ein solcher Unterricht ist skandalös. Aufklärung ist Sache der Eltern.»
Auch FDP-Fraktionschefin Gabi Huber wundert sich. «Aufklärung in dieser Form soll in den Händen der Eltern bleiben und gehört sicher nicht in den Kindergarten», so die Urnerin. Sie glaubt nicht, dass sich Sex-Lektionen à la Basel oder St. Gallen im Urnerland durchsetzen lassen, und appelliert an die kantonalen Bildungsdirektoren, «einen solchen Unterricht nicht zu dulden».
Befürworter und Gegner warten jetzt gespannt auf eine Entscheidung: Bis 2014 wollen sich die Bildungsdirektoren auf einen verbindlichen Lehrplan einigen, der den obligatorischen Sexualkunde-Unterricht schweizweit verankert.
Einige Verantwortlichen verwahren sich gegen die massive Kritik. Der Basler Schularzt und Präventivmediziner Thomas Steffen zum Beispiel, der den Leitfaden für seinen Kanton herausgegeben hat: «Kinder haben das Recht, kindergerecht aufgeklärt zu werden. Das Tabu, das daraus gemacht wird, ist ein Problem der Erwachsenen», sagt Steffen.
Das Bundesamt für Gesundheit lehnte eine Stellungnahme zur schweizweit geplanten Sexualkunde ebenso ab wie die Fachleute der Pädagogischen Hochschule Zentralschweiz in Luzern.
Kommentar: Der sensible Bereich Sexualaufklärung dürfte nicht ohne Einbezug der Eltern erfolgen.
Eine Zwangsaufklärung im Vorschulalter ist aus meiner Sicht abzulehnen. In unserer Familie hatten wir gute Erfahrung gemacht mit folgendem Prinzip: Wir geben offen und ungeschminkt - vor allem altersgerecht Auskunft - auf Fragen, die jeweils vom Kind aus kommen. Sensible Fragen tauchen nicht bei einem verordneten Sexualkundeunterricht auf. Die Thematik trat überall und bei unterschiedlichsten Situationen auf. So wie im Unterricht Medienpädgogik nicht in einem besonderen Fach MEDIENPAEDAGOGIK abgehandelt werden muss, kann SEXUALITAET in allen Fächern vorkommen (Kunst, Literatur, Chemie usw). Dort können Pädagogen situationsgerecht Aufklärung betreiben. Was ich nicht begreife: Das Schweigen des BAG und der Pädagogischen Hochschulen.Sie könnten immerhin kommentieren, weshalb sie zu dieser fragwürdigen Aktion nichts sagen.