Aus der Praxis für die Praxis
Neujahrs-Apéro 2011 |
|||||||||||||||||
Am Sonntag, 9.1.2011 um 11 Uhr lädt
die FDP Reiat-Thayngen zum traditionellen FDP Neujahrsapéro im
Restaurant Hüttenleben ein. Zu diesem beliebten und ungezwungenen Anlass
ist jedermann herzlich eingeladen. Diesjähriger Gast ist der bekannte
Medienexperte Marcus Knill (www.knill.com)
aus Uhwiesen. Er versteht es jeweils meisterlich, grössere
Medienereignisse oder besondere Vorkommnisse treffend zu analysieren und
zu beurteilen. Unter dem Titel "Aus der Praxis für die Praxis -
Parteien & Medien" wird der versierte Medienrhetorik-Fachmann
folgende Stichworte beleuchtet: Mediokratie – Arenaisierung, muss ein
Politiker ARENAtauglich sein?; die Schlacht um Medienpräsenz; Kampagnen:
Grenzen der Vereinfachung, die 20 Sekunden Botschaft, die Kraft des
Bildes; der Umgang mit Medien muss gelernt werden, wie das Lesen und
Schreiben und mit Beispielen Erkenntnisse aus der der Praxis. Mit einem
rund 30minütigen Input wird der Referent den Boden legen für eine
anschliessende, Diskussion und für Fragen. Es lohnt sich zur Einstimmung
im virtuellen Buch für Führungskräfte (www.rhetorik.ch)
zu blättern. Ziel des Anlasses ist es, gemütlich miteinander anstossen
im neuen Jahr und eine spannende Diskussion mit einem interessanten
Referenten zu Beginn des nationalen Wahljahres 2011 zu führen. Alle
Gäste, alle FDPler des ganzen Kantons sind herzlich zum traditionellen
Neujahrs-Apéro im Thaynger Hüttenleben eingeladen. Bleiben Sie
anschliessend zum individuellen Mittagslunch, das Hüttenleben-Team
verwöhnt Sie gerne mit den feinen Spezialitäten. Wir freuen uns auf
Ihren Besuch! FDP Reiat-Thayngen Parteien, Politiker und Medien von Marcus Knill Zum Einstieg: Ein konkretes aktuelles Beispiel Der rote Faden der Ausführungen: Medialisierung - Mediokratie - Arenaisierung Die Medien sind heute in der Medienlandschaft nicht mehr wegzudenken. Parteien, die das Gefühl haben, von den Medien ausgeklammert zu werden, protestieren sofort. Der Glaube an die Macht der Medien ist bei Politikern und Parteien fest verankert. Kurt Felix: Früher wollte man in den Himmel heute in die Medien. Ich zitiere auch noch Simone Meier: "Je mehr Bilder von einem Menschen erscheinen, desto grösser wird seine Oberfläche, desto mehr Raum nimmt er ein, desto grösser ist seine Bedeutung." Das heisst: Heute machen nicht Kleider, sondern die Medien Leute. Politiker mussten sich früher in der Partei hocharbeiten. Die neue Generation von Politikerinnen hat erkannt, dass man sich vor allem in den Medien einen Namen schaffen muss. Ursula Wyss, Evi Allemann, Chantal Gallaté oder Pascal Bruderer agierten alle sofort mit einem Wahlkampfteam, das ihnen den Weg innerhalb der Partei frei schaufelte und den Wahlkampf und die Medienarbeit organisierte. die junge Generation kann sofort alles auf die Karten Politik und Medien setzen. - Sie haben keine Familiären Verpflichtungen- kaum Kinder - Sie arbeiten oft nur mit 50 Stellenprozenten - Viele haben studiert oder studieren noch (Bastian Girot) oder sind Berufsspolitiker - Einige arbeiten noch nebenbei in einem Verband Was man vom neuen politischen Nachwuchs lernen kann:
Die junge Generation weiss, dass man nur über die Medien - dank der Mediatisierung der Politik - weiterkommen kann.
Die
Parteipresse können wir heute vergessen. Die Medienlandschaft hat sich
gewaltig verändert mit den Privatradios, dem Lokalfernsehen, dem
Internet den Videofilmchen.
Die Mittedreissiger nutzen alle Massenmedien konsequent und geschickt.
Sie haben gelernt kurz, einfach (mediengerecht) zu formulieren.
Arenaauftritte
sind für sie kein Problem. Es ist für sie selbstverständlich, dass die
Medien personalisieren und ereignisorientiert arbeiten.
Ein Tabubruch wird in Kauf genommen. Die Massenmedien sind für sie kein Feinbild mehr.Anderseits ist sich der jungen Generation zu wenig bewusst, dass Facebook, Homestorys zum Bumerang werden können. Da agieren junge Politikerinnen oft zu fahrlässig. Sie lassen sich auch als "Kleiderständer" ablichten (Modeschau der Nationalrätinnen).
Müssen Politiker unbedingt Arena-tauglich sein?
Unter Arena-tauglich verstehe ich, dass man fähig sein muss, komplexe Zusammenhänge verständlich, kurz und einfach darzulegen. Dass ein Politiker einen Gedanken frei- ohne abzulesen - vortragen kann. So gesehen ist Arena-tauglichkeit ein Muss, sogar im politischen Alltag, an Meetings, am Telefon, bei der Behörde- oder Parteitätigkeit ist es hilfreich, wenn das Gegenüber Gedanken auf den Punkt bringen kann. Die Schlacht um Medienpräsenz Es ist verständlich, wenn Parteien alles tun, nur um zu einer Medienpräsenz zu kommen. An konkreten Beispielen mangelt es nicht. Es wird bewusst provoziert (Blocher) Als Politikerin tritt man in den Medien als Sängerin auf. Bei grosser Medienpräsenz können Politiker vom Virus Mediengeilheit infisziert werden (Calmy-Rey). Medien sind eine Macht.
Medien sind anderseits immer auch ein Chance.
Es gilt die gesunde Balance zu finden zwischen zu viel und zu wenig Medienpräsenz!Der angemessen Umgang mit den Medien ist anzustreben. Die Grenzen der Vereinfachung Ich unterscheide zwischen Vereinfachen und simplifizieren. Vereinfachungen dürfen Sachverhalte nicht verfälschen. Wir müssen stets die Frage stellen: "Ist es noch richtig oder schon falsch?" Politiker, Parteien und das Kreuz mit der Botschaft oder dem Leitbild Warum kennen viele Parteien die magische Zahl 1 bei der Kernbotschaft nicht? Beispiele: SP, FDP, SVP
Wenn
wir eine Botschaft auf den Punkt bringen wollen, gibt es ein bewährtes
Prinzip: Das Prinzip der Veranschaulichung EINER Aussage.
- Sommaruga und ihre Kernbotschaft
Medien wollen Geschichten und Bilder
aber leider auch das Aussergewöhnliche, das Negative, Emotionen, Personen (gewisse Medien: Blut, Sperma, Tränen).
Zur Kraft des Bildes
Parteien und Politiker müssten eigentlich EinBILDER werden.Wer undeutliche, vage, unklare, allgemeine Bilder vermittelt, muss sich nicht wundern, wenn er missverstanden wird. Bsp.: Neujahrskarte Calmy-Rey. Auch das Image (Ruf) einer Partei oder einer Politikerin hängt mit dem Wort BILD zusammen. --> Geschichte Papagei:
Jemand wollte ein einer Zoohandlung einen Papagei kaufen.
"Dieser schöne bunte Vogel kostet 300.-- Fr.", sagte die Verkäuferin.
"Und der kleinere dort?"
"Der kostet 600.--!"
"Weshalb ist er so viel teurer?", wollte der Käufer wissen.
"Er kann schon Worte nachsprechen."
"Was kostet dann der farblose, Papagei dort hinten, dem einige Federn fehlen?"
"Der kostet 5000.-- Fr!"
"Weshalb?"
"Alle sagen ihm CHEF."
FAZIT: Der Ruf (die Marke) ist auch bei Politikern ausschlaggebend.
Worte, die keine Bilder auslösen, bewirken nichts! Bei jedem Medienauftritt haben wir die Chance, unser Leitbild zu "verkaufen". Werkzeuge im Umgang mit Medien, die wir kennen aber auch verinnerlichen müssen. Der Umgang mit Medien gilt es jedoch zu lernen, wie das Lesen und Schreiben Erkenntnisse aus der Praxis: - Die Arbeit im Simulator - Parteien und Politiker, die glauben, medientaugliches Verhalten sei eine Begabung, wissen nicht, dass.... - Auch der Pilot kann fliegen und geht dennoch in den Simulator Stichworte: EINSTELLUNG HOFNARR PHAENOMEN STIMME DER START IST DIE HALBE MIETE Aus den ABC der Medienrhetorik: AAA BBB TTT / TTT MMMM Parteivorstände, angehende und bewährte Politiker können im Alltag die Wahrnehmung auch beobachtend schulen und von den Fehlern der Konkurrenten lernen. Dazu benötigen wir jedoch unsere Sinne. FAZIT: Welches Lernbild nehmen Sie mit fürs 2011 mit? Viel Erfolg! ___________________________ FRAGEN??????????????????? Nachtrag zur Vertiefung:
|