Ich bin weder Hellseher noch Politologe. Ich habe lediglich einzelne Akteure in der Oeffentlichkeit und bei Medienauftritten genauer beobachtet, beschrieben und analysiert.
Nun lehne ich mich dieses Jahr einmal bewusst zum Fenster hinaus und wage Prognosen in einzelnen Bereichen. Mein nicht ganz ernst zu nehmendes Kaffeesatzlesen darf ruhig nach einem Jahr überprüft werden. Dann wird sich zeigen, wie stark ich in mit meinem Aussagen daneben gegriffen habe. Ich verzichte auf die üblichen Plausibilitäts - Aussagen (vage, allgemeine Prognosen die immer richtig sind). Prognosen werden leider am Ende des Jahres nicht überprüft. Die meisten Prognosen sind zu vage und damit nicht messbar.
Kommunikationslandschaft BUNDESRAT:
Nachdem die Herren Leuenberger und Merz vom Duo Sommaruga und Schneider- Ammann abgelöst worden sind, besteht nun eine grossen Chance, dass die Information des Bundesrates transparenter wird und lösungsorientierter gearbeitet wird. Das wird der Fall sein. Doch wird die neue Bundespräsidentin nicht über den eigenen Schatten springen können. Sie bleibt 2011 rechthaberisch und kritikresistenz. Sie wird auch im neuen Jahr nichts aus den alten Fehlern lernen. Sie tappt 2011 erneut in Fettnäpfchen und wird weiterhin alles tun, um im den Medien zur Geltung zu kommen. Mit dem Kollegialitätsprinzip wird es somit nicht wesentlich besser werden, obschon MCR in der Neujahrsansprache so tut, als hätte sie aus den eigenen Fehlern gelernt.
Bundespräsidentin MCR wird 2011 alle Stürme überstehen. Maurer und Leuthard werden im neuen Jahr keine grossen Stricke zerreissen. Ueli Maurer wird die medienkritischen Kommentare in gewohnter Manier schadlos überstehen und Doris Leuthard bemüht sich, 2011 am Ende des Jahres doch noch einen Leistungsausweis vorlegen zu können, was ihr gelingen wird. Dank dem Wechsel zum Finanzdepartement (war mit harscher Kritik verbunden) kann sie jetzt ihre Kernkompetenz nutzen. Somit hat Frau Widmer- Schlumpf hinsichtlich Fachentscheiden nichts zu befürchten. Sie wird sogar ein gutes Zeugnis erhalten. Leider erlebt sie in den Wahlen eine Zitterpartie. Sie steht mit dem Rücken zur Wand und ich befürchte ein bitteres Ende. Sie muss über die Klinge springen. Es sei denn, eine andere Partei nimmt die Finanzministerin unter ihre Fittiche.
Kommunikationslandschaft PARTEIEN:
Die SVP versucht den Schwung zu behalten. Doch Christoph Blocher wird allmählich zur Hypothek. Ich glaube nicht, dass die Partei die 30% Marke erreicht.
Die SP muss durch das unbedachte Leitbild weiter Ader lassen. Sie verpasst 2011 einmal mehr die Chance, auf die Anliegen der Bevölkerung einzugehen. Sie beharrt auf der Vision von einem Staat ohne Armee und privatem Kapital. Sie wird deshalb weiter verlieren. Falls die Partei das jetzige Tief halten kann, wäre dies bereits ein Erfolg.
An der FDP klebt immer noch das negative Image (Abzockerpartei - Swissair - Spörri - Honegger - Wischiwaschipartei). Sie versucht zwar dieses Jahr das Steuer herumzureissen und wehrt sich gezielt gegen die Bürokratie und die Fesseln des Staates. Das Thema beschäftigt immerhin die Oeffentlichkeit. Ob es jedoch der FDP gelingt, schon dieses Jahr ihr Image zu verbessern, bleibt offen. Sie wird aus meiner Sicht mit den andern Mitteparteien immerhin den Status bewahren können.
Die Grünliberalen werden hingegen auf Kosten der SP weiter zulegen.
EU und EURO
Der Trend hin zur Eigenständigkeit und Unabhängigkeit wächst weiter. Das Thema EU ist zwar immer noch nicht vom Tisch. Es gibt 2011 einen Hick Hack zwischen der Globalisierern und den Bewahrern. So wie es in der Schweizer Geschichte immer Auseinandersetzungen gab - zwischen Zentralisten und Föderalisten - so geht das Duell zwischen Oeffnung und Selbständigkeit in der politischen Landschaft weiter. Dieses Spannungsfeld wirkt sich nächstes Jahr auch auf die Bildungspolitik und Steuerpolitik aus.
Was für mich eindeutig ist:
Die Erbschaftssteuerinitiative wird beerdigt werden.
Die Ueberfremdung und Sicherheitsfragen bleiben Kernthemen.
Auf Prognosen hinsichtlich starken Franken und wirtschaftliche Entwicklung (Arbeitslosigkeit) lasse ich mich bewusst nicht ein, nach der Devise "Schuster bleib bei deinem Leisten."
Die Ueberfremdung und Sicherheitsfragen bleiben Kernthemen.
Auf Prognosen hinsichtlich starken Franken und wirtschaftliche Entwicklung (Arbeitslosigkeit) lasse ich mich bewusst nicht ein, nach der Devise "Schuster bleib bei deinem Leisten."
Gefallen hat mir der Hellseher Shiva (Peter Pfändler). Im Gegensatz zu anderen Hellseher sind wenigstens seine Prognosen immer richtig.