Samstag, 30. Oktober 2010

Müssen die Uhren vor- oder nachgestellte werden?


Fragen Sie heute einige Personen! Sie werden sich amüsieren.


Zeitumstellung

  Ab Sonntag ticken die Uhren Winter

Zeitumstellung: Ab Sonntag ticken die Uhren Winter


An diesem Sonntag (31.10.2010) endet in der gesamten Europäischen Union die Sommerzeit (MESZ)
Foto: dpa


LINK:


  1. rhetorik.ch aktuell: Sommerzeit - Winterzeit Umstellung

    24. Okt. 2008 ... Stell Uhr Richtung Sommer: Im Frühling vor, Stell Uhr Richtung Sommer: im Herbst zurück. Sommerzeit - vorstellen, Winterzeit - hintenstellen ...
    www.rhetorik.ch/Aktuell/08/10_24/index.html - Cached





Hintergrundinfos aus helles-koepfchen.de:


Zeitumstellung - Die Uhren ticken

wieder anders

Warum gibt es eigentlich die Sommer- und

Winterzeit?

von Marlen Schott -

In der Nacht von Samstag auf Sonntag (28.03.) wurden die Uhren um eine Stunde vorgestellt - wir müssen morgens also wieder eine Stunde früher aufstehen. Die Umstellung von Sommerzeit auf Winterzeit und umgekehrt bringt viele durcheinander. Dabei ist es gerade in unserer Gesellschaft so wichtig wie nie zu wissen, in welcher Zeit wir gerade leben. Warum gibt es überhaupt die Sommer- und Winterzeit? Und wie kommen die 24 verschiedenen Zeitzonen der Erde zustande?
Zu Beginn der Sommerzeit wird die Uhr eine Stunde vorgestellt - zu Beginn der Winterzeit eine Stunde zurück. In Deutschland wird, wie in den anderen europäischen Staaten, zweimal im Jahr die Uhr umgestellt - das geschieht immer in einer Nacht von Samstag auf Sonntag. Seit 2001 gilt die Reglung, dass an dem letzten Sonntag im März um zwei Uhr mitteleuropäischer Zeit die Uhr um eine Stunde, also von zwei Uhr auf drei Uhr, vorgestellt wird. Das bedeutet, zum Sommerzeitbeginn existiert die Stunde zwei nicht, da die Uhr direkt von 1:59 Uhr auf die drei "springt".
Die Sommerzeit endet am letzten Sonntag im Oktober um drei Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit. Zu diesem Zeitpunkt wird die Stundenzählung um eine Stunde - also von drei Uhr auf zwei Uhr - zurückgestellt, und wir erleben die zweite Stunde in dieser Nacht zweimal.
Weshalb wir die Uhr mal vor, mal zurückdrehen
Heute dreht sich alles um die Zeit. Termine, Fahrpläne und Verabredungen werden durch sie genau festgelegt. (Quelle: pixelio)Das Umstellen der Zeit wurde bereits 1916 offiziell in Deutschland eingeführt. Der Grundgedanke lag darin, das Tageslicht besser zu nutzen. Doch bereits drei Jahre danach, zur Zeit der "Weimarer Republik" (1918 bis 1933), wurde der Wechsel zwischen Normal- und Sommerzeit wieder rückgängig gemacht.
Erst zu Beginn des Zweiten Weltkrieges im Dritten Reich wurde die Sommerzeit erneut eingeführt. Ein Umstellen der Uhr bedeutete damals mehr Licht und somit mehr Arbeitszeit, die gerade für die Rüstungsindustrie willkommen war. Mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges und dem Einzug der Besatzungsmächte brach über Deutschland auch ein "Zeitwirrwarr" herein. Die Besatzer brachten ihre eigene Zeit mit. So wurde in Westdeutschland die Sommerzeit weiterhin beibehalten und in Ostdeutschland galt die Moskauer Zeit - das bedeutete, der östliche Teil Deutschlands lag zwei Stunden vor dem westlichen.
Ohne Sommerzeit zum europäischen Außenseiter
Die Koordinierte Weltzeit (UTC) kann als eine Art von Umrechnungstabelle angesehen werden. Hier gibt es keine Sommerzeit oder Ähnliches. (Quelle: pixelio)Als Deutschland sich dann 1950 dazu entschloss, die Uhren nicht mehr umzustellen, stand es in Europa sehr alleine da. Der Druck des Auslands auf Deutschland wuchs, und die 1973 aufgetretene Ölkrise veranlasste die Deutschen, 30 Jahre nach Abschaffung der Sommerzeit diese wieder einzuführen. Die Zeitumstellung - und damit die bessere Nutzung des Tageslichts - sollte unter anderem dabei helfen, Energie zu sparen. Allerdings wurde zum Teil sogar mehr Energie verbraucht, da in den kühleren Morgenstunden mitunter geheizt werden musste.
In Europa wurden 1996 die Termine der Zeitumstellung vereinheitlicht, eine weltweite Reglung existiert allerdings nicht - schließlich gibt es auf der Erde 24 verschiedene Zeitzonen. Daraus ergibt sich beispielsweise ein Problem in der Luftfahrt: Da die Flugzeuge meist Flughäfen anderer Länder anfliegen, kann es mit der Ankunfts- und Abflugzeit kompliziert werden. Um Missverständnissen vorzubeugen, einigte man sich in diesem Fall darauf, die "Koordinierte Weltzeit" (UTC) zu nutzen. Die UTC ist eine ganz eigene Zeitrechnung und kann als "Übersetzter" angesehen werden, da die jeweiligen örtlichen Uhrzeiten - wie zum Beispiel die Mitteleuropäische Zeit (MEZ) - durch sie ermittelt werden können. Die UTC gilt weltweit.
Die Zeitzonen der Erde
Einer der Gründe, feste Zeitzonen zu bestimmen, waren die Fahrpläne der Eisenbahnen. (Quelle: Michael Hirschka | pixelio)Unsere Erde ist, wie schon erwähnt, in 24 verschiedene Zeitzonen eingeteilt. Das ist deshalb so, da eine Seite der Erde immer in ihrem Schatten verweilt, während die andere gerade der Sonne zugewandt ist. Früher wurde die lokale Uhrzeit am Stand der Sonne berechnet: Stand diese am höchsten, war es Mittag, also zwölf Uhr.
So kam es, dass beispielsweise Berlin und München einen Zeitunterschied von sieben Minuten hatten. Noch bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts hatte jede Stadt ihre eigene Uhrzeit. Dies wurde für Fahrpläne der Eisenbahnen zu einem Problem. Das Aufstellen der Pläne über Ankunft und Abfahrt stellte sich als äußerst kompliziert heraus, da praktisch fast jede Station eine etwas andere Uhrzeit besaß. Zunächst führte man eine einheitliche "Eisenbahnzeit" ein. Dennoch behielten die einzelnen Städte noch ihre eigene Uhrzeit.
1884 wurde dann in Amerika beschlossen, eine einheitliche Reglung zu finden, und die Zeitzonen wurden festgelegt. Am 1. April 1893 wurde in Deutschland die "Mitteleuropäische Zeit" eingeführt. Bis heute gilt die MEZ bei uns als "Normalzeit", im Sommer stellen wir unsere Uhren dann auf die "Mitteleuropäische Sommerzeit" (MESZ) um. Viele haben ein Problem damit, sich zu merken, in welche Richtung die Uhr dann umgestellt wird. Am besten, man baut sich eine Eselsbrücke: Stellen die Eisdielen ihre Tische und Stühle zur warmen Jahreszeit vor das Café, beginnt die Sommerzeit - die Uhr wird eine Stunde vorgestellt). Werden die Tische und Stühle wieder zurück in den Keller geräumt, ist der Sommer vorbei - die Uhr wird also eine Stunde zurückgestellt.
Nachteile: Unser Körper kommt durcheinander
Auch Zuchttiere wie Milchkühe leiden wegen der späteren Melkzeiten unter der Umstellung von Sommer- auf Winterzeit. (Quelle: Wikipedia)Obwohl die Uhr nachts umgestellt wird, geht die Zeitumstellung nicht spurlos an uns vorbei. Viele Menschen sind an dem Montag nach der Zeitumstellung erschöpft und müde. Menschen, die sowieso schon an Schlafstörungen leiden, haben es nach der Umstellung schwer, ihren Rhythmus wieder zu finden, nicht wenige haben Schlafstörungen und Konzentrationsprobleme.
Aber nicht nur wir Menschen leiden darunter, aus dem Rhythmus zu kommen. Die Tiere in der Natur machen sich natürlich keine Gedanken um irgendwelche Uhrzeiten - sie richten sich einfach nach den natürlichen Tages- und Jahreszeiten, die vom Stand der Sonne beeinflusst werden. Problematisch wird es aber auch für viele Zuchttiere, die an einen vom Menschen geschaffenen Rhythmus gewöhnt sind. Zum Beispiel dauert es für Kühe auf dem Bauernhof bei der Umstellung von Sommer- auf Winterzeit über eine Woche, bis sie sich an die späteren Melkzeiten gewöhnt haben. Wird eine Kuh später gemolken, hat sie oft Schmerzen, da ihr Euter praller gefüllt ist.
Hier findest du die diesjährigen und kommenden Daten, an denen die Uhren umgestellt wurden/ werden:
Vorstellen auf Sommerzeit Zurückstellen auf Normalzeit
  • 28.03.2010
  • 27.03.2011
  • 25.03.2012
  • 31.10.2010
  • 30.10.2011
  • 28.10.2012
Können Parteien vor allem mit extremen Positionen punkten?


In der Vergangenheit holten sich jene Parteien stimmen, die eindeutige Postionen vertraten. Die Mitteparteien zählten zu den Verlierern. Jüngst schien es, dass die Mitteparteien - dank differenziertem Verhalten - in den nächsten Wahlen zulegen würden. In 20 Min prognostiziert ein Politologe, dass auch künftig die kulturellen Gegensätze Wähler mobilisieren können. Ich zitiere:



Neuer Kulturkampf in der Schweiz

Wissenschaftler haben die Wahlen 2007 in der Schweiz untersucht. Die Studie ist zum Schluss gekommen, dass der kulturelle Konflikt immer wichtiger wird. Davon profitieren SVP und Grüne.

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Parteien haben begriffen, dass sie mit Themen zum Kulturkampf punkten können. (Bild: Keystone)
In der politischen Auseinandersetzung ist der kulturelle Konflikt zwischen Tradition und Öffnung wichtiger geworden als der Disput um Umverteilung und soziale Gerechtigkeit. Von dieser Entwicklung haben gemäss einer Studie zu den Wahlen 2007 vor allem SVP und Grüne profitiert.
Herausgeber Georg Lutz vom Kompetenzzentrum Sozialwissenschaften FORS in Lausanne sprach am Freitag bei der Vorstellung der Untersuchung von einem neuen «Kulturkampf». Die im Rahmen des Wahlforschungsprojekts Selects erarbeitete Studie befasst sich mit dem Wählerverhalten bei den eidgenössischen Wahlen 2007.


Streit um Einfluss von Staat und Markt tritt in den Hintergrund


Der Konflikt zwischen Traditionalisten und Isolationisten auf der einen und Verfechtern einer politischen und gesellschaftlichen Öffnung auf der anderen Seite prägt das Wählerverhalten, die Parteienpräferenz, immer stärker.
Dagegen tritt der «klassische» sozio-ökonomische Gegensatz, der Streit um den Einfluss von Staat und Markt, in den Hintergrund. So verlieren die traditionellen politischen Milieus (SP - Arbeiterschaft, FDP - Bürgertum, CVP - Katholiken) an Bedeutung, die Parteienlandschaft wandelt sich.


Gut Verdienende wählen links, Arbeiter SVP


Im neuen «Kulturkampf» sammeln sich relativ gut verdienende sozio- kulturelle Spezialisten wie Lehrer oder Sozialarbeiterinnen bei den Grünen und der SP. Sie stehen für die Integration der Ausländer sowie die politische und gesellschaftliche Öffnung ein. Auch technische Spezialisten sind in diesen Parteien gut vertreten.
Arbeiter, Angestellte oder Gewerbetreibende, die eine Öffnung beargwöhnen und die Traditionen hochhalten, finden bei der SVP ihre Heimat. Dies obwohl die Partei den Ausbau des Sozialstaates bekämpft, von dem die «kleinen Leute» am stärksten profitieren würden.


FDP und CVP haben es schwer, sich in diesem kulturellen Konflikt zu profilieren, wie Daniel Oesch und Line Rennwald von den Universitäten Lausanne respektive Genf in ihren Beiträgen festhalten.


Grüne: Grosses Potenzial - schlecht ausgeschöpft


Von allen Schweizer Parteien hatten die Grünen 2007 das grösste Wählerpotenzial - fast die Hälfte der Befragten konnte sich vorstellen, grün zu wählen. Die Partei konnte dieses Reservoir aber nur zu einem Fünftel ausschöpfen, wie Daniel Bochsler von der Central European University Budapest und Pascal Sciarini von der Universität Genf darlegen.
Die Grünen sprechen in erster Linie jüngere Leute an, aber diese beteiligen sich weniger an Wahlen. Die anderen Parteien hatten kleinere Potenziale (von 40 bis 45 Prozent), konnten diese aber besser ausschöpfen: die SVP zu fast drei Vierteln, die SP, deren Potenzial sich weitgehend mit dem der Grünen deckt, zu 43 Prozent. (Ende Zitat)



Kommentar:

SP, Grüne und die SVP vertreten extreme Positionen, meist extremer als die Wählerschaft denkt. Erstaunlicherweise hilft dies dennoch diesen Parteien. Möglicherweise deshalb, weil die Bevölkerung hofft, dass durch die extremen Forderungen die Politik in eine gewisse Richtung gelenkt werden kann. Falls Georg Lutz mit seiner Einschätzung recht hat, wird  somit künftig bei den gemässigten Mitteparteien der grosse Zulauf weiterhin ausbleiben.