In der Schweiz führte der Versuch das Minarettplakat zu verbieten zu einer unbeschreiblichen Werbekampagne dieses umstrittenen Plakates. Im Nachhinein hatte man gesehen, dass den Gegnern der Minarettverbotinitiative mit dem Verbot in Basel einen Bärendienst erwiesen wurde. Das Verbot führte bekanntlich - wie bei allen umstrittenen Publikationen - erst recht zu einer Gratisverbreitung des Bildes. Allein schon durch die Medien, welche sich kritisch mit dem Plakat in Frankreich auseinandersetzen werden, verbreiteten das fragwürdige Plakat kostenlos. Diese Gratiswerbung wurde in der Schweiz beim Minarettplakat berechnet. Es zeigte sich, dass die kostenlose Verbreitung des Bildes über eine Million Franken gekostet hätte.
Vermutlich kann nun in Frankreich die rechtsextreme Bewegung FN auch mit einem ähnlichen Verbreitungsboom des verbotenen Plakates rechnen (mit Artikels und Internetbeiträgen). Wir sind uns selbstverständlich auch bewusst , dass dieser Beitrag im Netz ebenfalls zur kostenlosen Verbreitung des Plakates beiträgt, in dem wir heute den folgenden Beitrag aus 20 Min zitieren:
Frankreich verbietet Anti-Islam-Plakat
Ein französisches Gericht hat ein Wahlplakat der rechtsextremen Partei Front National (FN) verboten, das eine vollverschleierte Frau und Minarette in Raketenform zeigt und stark an das Schweizer Anti-Minarett-Plakat erinnert.
(Bild: AFP)
Per einstweiliger Verfügung ordnete das Gericht am Freitag an, die von der FN-Jugendorganisation verbreiteten «provokativen» Plakate innerhalb von 24 Stunden abzunehmen. Bei Fristüberschreitung drohen pro Tag 500 Euro Bussgeld.
Mit dem umstrittenen Plakat macht der FN in der südöstlichen Region Provence-Alpes-Côte d'Azur Werbung für die Regionalwahlen an diesem und am nächsten Sonntag. Es trägt die Aufschrift «Nein zum Islamismus». Darunter sind die Minarette in Raketenform auf einer Frankreichkarte zu sehen, die wiederum von einer algerischen Flagge bedeckt ist. Am Bildrand steht eine verschleierte Frau.
Der Rechtsextreme Jean-Marie Le Pen ist das Zugpferd der FN bei den Regionalwahlen. Die von seiner Partei entworfene Wahlwerbung ähnelt einem Plakat, mit dem die Anti-Minarett-Initiative in der Schweiz im vergangenen November für ein Bauverbot von Minaretten geworben hatte. Wegen Plagiatsvorwürfen liegt deshalb auch eine Beschwerde aus Genf vor.
(sda)