Günther Oettingers barscher Ton ist mir seinen Medienauftritten immer wieder aufgefallen.
Als sogenannter "Pannenministerpräsident" gab er immer wieder Anlass zu harten Befragungen - mitunter auch zu rhetorischen Fouls.
Ein Journalist erklärte , Oettinger sage immer das Falsche und das im ungünstigsten Zeitpunkt. Die Spiegel Redakteure bezeichnen ihn deshalb als "Pannen-Ministerpräsident Nummer".
(Stichworte: Filbinger-Rede, Teesiebfotos, private Tubulenzen, Wirtschaftskrise mit dem Porsche Desaster und die Kurzarbeit)
"Wer überportional profitiere in guten Zeiten, leide auch überportional in schlechten Zeiten" pflegt Oettinger jeweils zusagen. Jouralisten fragen sich: Sind nun die schlechten Zeiten schon wieder oder immer noch dran?
In die Zange genommen zum Problemkreis Porsche-Chef- Weideking, konterte der Vollblutpolitiker:
"Glauben Sie wirklich, dass ich für die Wirtschaftskrise verantwortlich bin?"
Typische "Oettinger Konter" nach Anwürfen oder Behauptungen:
"Falsch!"
"Unsinn!"
"Sehr witzig!"
"Sparen Sie sich Ihre Ironie!"
"Sie haben wirklich eine blühende Phantasie!"
Bei den Medien wird die forsche Art des Antwortens erstaunlicherweise als "sportlich" akzeptiert.
Freitag, 31. Juli 2009
Donnerstag, 30. Juli 2009
Telebern filmte einen der Brückenspringer. Die ausgestrahlte Sequenz hatte immerhin bewirkt, dass der Polizeidirektor gegen solch gefährliche Sprünge etwas unternehmen will. Anderseits wird die Filmsequenz Jugendliche zusätzlich dazu animieren, diese fahrlässige Mutprobe ebenfalls nachzuahmen.
Aus Tagi-online:
Ein Jugendlicher steigt auf das Brückengeländer und springt dann aus 22 Metern mit einem Rückwärtssalto ins Wasser – während Ahnungslose unter der Brücke durchschwimmen. Die Bilder von Telebärn haben auch Polizeidirektor Reto Nause aufgeschreckt.
Berlusconi erklärt am 20. Mai, warum Flüchtlinge sofort abgeschoben werden müssen:
«Unsere Lager zur Identifikation sind Konzentrationslagern sehr ähnlich.» Bild: AFP/Andreas Solaro
«Ich war einmal zu Besuch in Finnland. Wir haben früh am Morgen drei Stunden fahren müssen, um eine Holzkirche aus dem 18. Jahrhundert zu besichtigen. Bei uns hätte man so eine Kirche zerstört», 6. Mai 2009. Bild: Keystone/Riccardo de Luca
«Jetzt wird man behaupten, dass ich einen diplomatischen Streit mit Finnland auslösen will. Das stimmt nicht. Ich liebe die Finnen und die Finninnen, Hauptsache sie sind älter als 18 Jahre», scherzte er weiter. Bild: AP Photo/Sandro Pace
Der Ministerpräsident verglich die Lage der obdachlos gewordenen Erdbebenopfer am 7. April 2009 in den Abruzzen mit einem Freizeitspass: «Man muss das nehmen wie ein Camping-Wochenende.» Bild: Reuters
Vergewaltigungen seien auch in einem Militärstaat nicht zu vermeiden, sagte Berlusconi in einer Diskussion. «Wir müssten so viele Soldaten haben wie es in Italien schöne Frauen gibt.» Bild: Keystone/Andrew Medichini
«Ich habe ihm (Medwedew) gesagt, dass er (Obama) alles hat, um Vereinbarungen mit ihm zu erreichen: er ist jung, ansehnlich und sogar gebräunt.» (November 2008) Bild: AP Photo/Alexander Zemlianichenko
«Die Justiz ist ein Krebsgeschwür des Rechtsstaates, das wir ausrotten müssen», 4. Oktober 2002
«Ob ich treu bin? Ich würde sagen, ich war oft treu», 25. Januar 2006
«Herr Schulz, ich weiss, dass in Italien ein Produzent einen Film über die Konzentrationslager der Nazis dreht. Ich werde Sie für die Rolle des Kapo vorschlagen», 2. Juli 2003
«Keiner meiner Minister ist so gut bestückt wie ich», 29. Januar 2004
Berlusconi behauptet in einem Radio-Interview, er sei so gut in Latein, dass er «mit Julius Caesar zu Mittag essen könnte». April 2008 Bild: Keystone/AP Photo/Alberto Pellaschiar
«Ich bin der Jesus Christus der Politik», 13. Februar 2006
«Nur Napoleon hat mehr erreicht als ich», 11. Februar 2006
«Einer wie ich, der 20 000 Milliarden auf dem Konto hat, muss sich mit Leuten wie euch herumschlagen! Ich werde euch Postkarten von den Bahamas schicken», 17. Juli 2005
Kommentar: Wer diese Zusammenstellung mit den unbedachten, dummen, überheblichen, selbstgefälligen Aussagen (Quelle 20 Min) eines Spitzenpolitikers liest, muss sich fragen: Wie ist es möglich, dass diese Zitate von der Oeffentlichkeit toleriert werden? Dass die Belusconi- Rhetorik akzeptiert wird, bestätigt die Wiederwahl des fragwürdigen Politikers mit der losen Zunge. Der Krug geht somit nicht zum Brunnen, bis er bricht - oder doch noch - vielleicht zu spät. Staatschefs, die unbedacht reden, könnten gewiss auch unbedacht handeln.
Mittwoch, 29. Juli 2009
In 20 Min gefunden:
Weisst du, wie viele Flieger fliegen?
Diese Animation dürfte nicht nur Aviatik-Fans begeistern: Der globale Flugverkehr eines Tages im Zeitraffer, gesehen aus der Warte eines Astronauten.
Wie viele Flugzeuge befinden sich weltweit im Schnitt gleichzeitig in der Luft? Diese Frage ist nicht einfach zu beantworten – einen ersten Eindruck von den Dimensionen des globalen Flugverkehrs gewinnt aber, wer sich einmal die beeindruckende Animation anschaut, die am Institut für angewandte Informationstechnologie der (ZHAW) von Thomas Ruosch unter Leitung von Prof. Dr. Karl Rege entwickelt worden ist.
Pulsierende Knotenpunkte
Das Bewegungsmuster der Flugzeuge – jeder leuchtende Punkt repräsentiert einen kommerziellen Linienflug, der im Flugplan verzeichnet ist – zeigt auf verblüffende Art, wie unser Planet in der dritten Dimension vernetzt ist. Während der riesige Luftraum über Sibirien oder über der Sahara quasi leer bleibt, sind die industrialisierten Länder pulsierende Knotenpunkte des internationalen Luftverkehrs.
Die in Zusammenarbeit mit dem Technorama erstellte Animation, die einen durchschnittlichen Tag auf 72 Sekunden gerafft darstellt – jede Sekunde entspricht einer realen Dauer von 20 Minuten –, zeigt aber auch den wellenförmig an- und abschwellenden Verkehrsstrom, der über dem Nordatlantik zwischen Europa und Nordamerika hin und her pendelt.
Sogar das eine Flugzeug, das jeden Tag die zu Chile gehörende Osterinsel in den endlosen Weiten des Südpazifiks anfliegt, ist zu sehen, wie Professor Rege im Gespräch mit 20 Minuten Online bemerkt. Insgesamt, so Rege, seien es um die
Ich hatte die tragische Geschichte mit dem zwei Kampfhunden - die früher ein Kind zerfleischt hatte - im Netz mitverfolgt und damals festgestellt, wie die Medien und Politiker reagierten, nachdem ein Kind von den Hunden zu Tode gebissen wurde. Zuerst grosse Empörung. Gesetzte wurden gefordert. Nach kurzer Zeit wollte man jedoch von Maulkorb- und Leinenzwang bei gefährlichen Tieren nichts mehr wissen. Auch das Bundesamt für Veterenärwesen verfolgte damals einen Zickzackkurs. Man überliess es den Kantonen, entsprechende Massnahmen festzulegen. Bald war die Geschichte wieder vergessen. Es kam nur zu kleinen Anpassungen (Kurse für Hundehalter usw.) Nachdem in Schaffhausen erneut in Kind von einem gefährlichen Rottweiler gebissen wurde, erfolgte wiederum ein Aufschrei der Empörung in der Oeffentlichkeit. Ich bin sicher, dass auch dieser gravierende Vorfall bald vergessen sein wird und man bald wieder zusehen kann, bis ein Kind von einem gefährlichen Hund völlig entstellt oder getötet wird und sich in gewohnter Manier alles wiederholt: Aufschrei - grosse Empörung - dann zurück zur Tagesordnung. Dass der Kantonstierarzt den unberechenbaren Hund in Schaffhausen einschläfern lassen musste, ist nachvollziehbar. Hätte nämlich das gefährliche Tier später erneut einen Menschen anfallen, wäre es für den Kantonstierarzt ungemütlich geworden. Er musste handeln.
Ich zitiere 20 Min:
Bissiger Rottweiler wird heute getötet
Hätte die Rottweiler-Attacke vom vergangenen Sonntag (Blick.ch berichtete) womöglich verhindert werden können? Wie Recherchen von «10vor10» zeigen, wurde der Rüde im Tierheim Au in Brugg AG als ungefährlich beurteilt. Dorthin kam der Hund, nachdem sein Besitzer Patric Suter im Zusammenhang mit dem Schenkkreis-Mord in Haft genommen worden war. Um zu prüfen, ob die Mutter des Inhaftierten dessen zwei Hunde in ihre Obhut nehmen konnte, klärten Aargauer Hundespezialisten die beiden Rottweiler ab. «Wir sahen trotz dreitägiger Prüfung keine Anzeichen für eine Gefährlichkeit des Hundes», sagt Thomas Rosskamp, Geschäftsführer des Tierheims Au, gegenüber dem Schweizer Fernsehen. Auch dem behandelnden Tierarzt fiel damals nichts Aussergewöhnliches auf», erklärt Rosskamp. Ein Befund mit Folgen. Denn aufgrund dieser Analyse sah auch die Kantonstierärztin des Kantons Aargau, Erika Wunderlin, keinen Grund, den fraglichen Hund nicht zu Patric Suters Mutter nach Schaffhausen zu geben. Allerdings kennt der Kanton Aargau auch keine besonderen Auflagen für eine solche Platzierung. Dies dürfte sich jedoch in nächster Zeit ändern, denn ein neues Hundegesetz ist in Planung. Darin vorgesehen: eine spezielle Prüfung für die temporären Halterinnen und Halter von gefährlichen Rassen. Dazu sollen auch Rottweiler gehören.Der Chirurg gibt Auskunft:
Blick: Herr Meuli, wie geht es dem kleinen Ali? Professor Martin Meuli: Sein Zustand ist stabil. Er erholt sich gut von der Operation, und die Heilung macht rasche Fortschritte. Sie waren dabei, als Ali zum ersten Mal der Gesichtsverband gewechselt wurde. Konnten Sie mit ihm sprechen? Ali kann reden, ja. Er hat gelächelt, hat keine Schmerzen. Nach der Visite gibt er mir die Hand. Was fühlten Sie, als Sie an Alis Spitalbett standen? Grosse Betroffenheit, wenn ein «unschuldiges» Kindergesicht derart zerfleischt wird. Grosse Zuversicht aber auch, dass wir als Expertenteam ein optimales Resultat bei der Rekonstruktion erzielen können. Natürlich im Rahmen des Möglichen. Mit welchen Verletzungen wurde der Bub am Sonntag eingeliefert? In der ersten Operation versorgten wir etwa ein Dutzend grosse und teilweise sehr zerfetzte Bisswunden. Sie dauerte 3 ½ Stunden, Ali lag etwa 6 Stunden in der Narkose. Stimmt es, dass der Rottweiler Ali ein Ohr abbiss? Ja, das Ohr wurde halb abgerissen – im Chirurgen-Jargon nennt man das eine Teilamputation. Das Ohr konnte aber wieder rekonstruiert werden. Solche Hundebisse verursachen oft grässliche Entzündungen. Auch bei Ali? Im Moment gibt es keine Anhaltspunkte für eine Infektion. Das Risiko ist aber noch nicht hundertprozentig gebannt. Sind weitere Operationen geplant? Eine Hauttransplantation braucht er nicht. Mit grosser Wahrscheinlichkeit sind auch keine anderen Folgeoperationen nötig. Hat Ali jetzt ein anderes Gesicht? Er wird seine Gesichtszüge behalten. Narben werden bleiben, die verheilen aber bisher gut. Falls er das wünscht, können wir die Narben später mit einer Operation korrigieren. Wie lange muss Ali noch im Kinderspital bleiben? Schon jetzt ist er nicht mehr auf der Intensivstation. Er muss noch ungefähr 10 Tage im Spital bleiben. Auch lebenslange Nachkontrollen drohen ihm nicht.
Chirurg Martin Meuli kümmert sich um den verletzten Ali. (RDB)
Nachtrag Blick (2. August):
Polizei schiesst in Biel auf freilaufenden Pitbull, der Leute angriff.
Der Polizei war am Abend ein frei laufender Pitbull an der Madretschstrasse gemeldet worden. Dieser riss Kehrichtsäcke auf, rannte Kindern nach und griff einen Mann an, der sich dem Hund entgegengestellt hatte. Der Mann wurde aber nicht verletzt. Eine Polizeipatrouille fand den Pitbull schliesslich in einer Sackgasse. Das Tier rannte auf einen Polizisten zu, der seine Waffe zog und mehrere Warnschüsse auf den Boden abgab. Dies konnte den Kampfhund nicht aufhalten, weshalb der Polizist auf das Tier schoss und es an der Pfote traf. Der verletzte Hund suchte das Weite, wurde aber bald bei seinem Besitzer gefunden. Der Pitbull wurde verarztet und befindet sich weiterhin in Gewahrsam des Tierarztes. Die Fachstelle Tierdelikte der Kantonspolizei Bern klärt nun ab, was mit ihm geschehen soll. Der Besitzer gab zu, nicht genügend auf den Hund aufgepasst zu haben. Der Hund hatte sich ohne dessen Wissen von zu Hause entfernt. (sda/dct)
Der angeschossene Pitbull befindet sich in Gewahrsam des Tierarztes. (Symbolbild Keystone)
20 Min:
Polizist schiesst Pitbull in die Pfote
Kommentar: Wenn ein Besitzer durch Unaufmerksamkeit riskiert, dass Menschen gefährdet werden, muss die Polizei das Recht haben, die Menschen mit Waffengewalt zu schützen. Uebrigens: Wer Waffen fahrlässig gebraucht, wird auch bestraft. Ein aggressiver Pitbull ist wie eine Waffe.