Manipulationen, Fotos, die zusammengeschnitten werden; das alles müsste den Zuschauern eindeutiger erklärt werden . Hier ein neuer Fall, der bestimmt zu reden gibt. Die Zuschauer glaubten, die Journalistin sei im Studio
Blick-online:
Alles nur Schein
CNN-Moderator Wolf Blitzer spricht mit Reporterin Jessica Yellin – sie ist aber 1600 Kilometer vom Studio entfernt. (AP)
Die Nacht der US-Präsidentenwahl: Neben CNN-Moderator Wolf Blitzer flimmert und blinkt es. Dann taucht Reporterin Jessica Yellin aus dem Nichts neben ihm im New Yorker Studio auf.
In Tat und Wahrheit ist sie 1600 Kilometer entfernt in Chicago. Sie berichtet aus der Heimatstadt des neuen Präsidenten Obama.
Reporterin Yellin wird als 3D-Hologramm ins Studio projiziert. Das erinnert an den Film «Star Wars». Yellin wandelt auf den Spuren von Prinzessin Lea.
«Das ist das erste Hologramm der Fernsehgeschichte», behauptet CNN. Eine Sensation!
«Du bist ein schönes Hologramm», sagt Blitzer. Und lässt die Zuschauer im Glauben, er sehe Yellin wirklich vor sich.
Das Ganze ist ein Bluff. Blitzer hat er einen leeren Raum vor sich. Nur die Zuschauer zu Hause sehen das Bild. Denn ein dreidimensionales Bild in die Luft zu projizieren ist technisch unmöglich.
Und so funktioniert der teure Trick:
Yellin steht in einem grünen Zelt in Chicago. 35 hochauflösende Kameras sind im Abstand von 25 Zentimetern in einem Kreis um sie herum angebracht. Sie bilden einen 220-Grad-Bogen und filmen sie von allen Seiten. 20 Computer setzen danach die Bilder zu einem 3-D- Bild zusammen.
Dieses 3-D-Bild wird dann in das Fernsehbild aus dem Studio eingefügt. Die Kamerafahrten der Studiokameras sind langsam – damit die Computer den Winkel des Bildes richtig berechnen können. Möglich machte den CNN-Trick Technik aus Norwegen und Israel – drei Monate dauerte die Vorbereitungszeit. Auf CNN hat die Zukunft schon begonnen.