Die Krisenkommunikationstaktik ist für den "Selbstverteidigungsminister" immer analog: Zuerst abtauchen und dann aus der Deckung kommen und das Fell schütteln um hernach treuherzig da zustehen , als sei nichts geschehen.
Als erneut bewiesen werden konnte, dass er über die Untersuchung im Fall Nef ein halbes Jahr früher informiert worden war, als öffentlich bekundet, gibt er den Fehler zu und sagt: Die Festellung ist richtig aber nichtig.
Heute gab er im DRS 1 ein Exklusiv - Interview und sagte, er habe einen Fehler gemacht, das könne geschehen. Er habe den Vorfall vergessen.
Damit ist seine Falschinformation abgetan und nichtig. Er zeigt sich als Mensch, der auch vergisst , wie wir alle und angelt sich so Mitleid.Nach dem Motto, das kann doch allen geschehen.
Nach Tagi hatte Franz Fischlin Samuel Schmid ebenfalls gefragt, ob er Fehler gemacht habe. Ich zitiere:
«Habe Vertrauen geschenkt»
Fischlin fragte Schmid, ob er denn Fehler gemacht habe. «Ich habe hier zu viel Vertrauen geschenkt, wenn das ein Fehler ist, dann habe ich tatsächlich Fehler gemacht», sagte Schmid. Er müsse wohl davon ausgehen, dass ihm nicht genügend erzählt worden sei. In der Tat würden ähnliche Verfahren in Zukunft anders gehandhabt, an Anpassungen werde bereits gearbeitet.
Für Samuel Schmid bestand somit sein Fehler lediglich darin, dass er zu viel Vertrauen geschenkt habe. Damit kann er weiderum sein Fell trocken schütteln. Viele haben Verständnis, denn es scheint gar nicht möglich zu führen ohne dass man den Mitarbeitenden Vertrauen schenkt. Damit gelingt es dem Verteidigungsminister, sich erneut billig zu verteidigen. Die wenigsten merken, dass man auch fahrlässig blindes Vertrauen schenken kann. Zu viel Vertrauen entgegen bringen naiv naiv alles glauben, was ein Beschuldigter sagt, sind zwei verschiedenen Paar Stiefel. Zumal der Bundesrat über die Untersuchung eingehend ins Bild gesetzt worden ist (Uebrigens auch nicht so, wie er es an den Medienkonferenzen formuliert hatte. Laut Verteidigungsminister wusste er nichts Konkretes über die untersuchungen). Dass Schmid zu viel Vertrauen geschenkt hat ist nach heutiger Erkenntnis ein grober Fehler. Dass er die Oeffentlichkeit irregeführt hat mit der Behauptung, er habe damals nichts gewusst- ist ebenfalls ein gravierender Fehler. Und dass er Roland Nef selbst bestimmen liess, was relevant ist, ist noch schlimmer.Schmid zunehmend auf verlorenem Posten
Selbst aus der FDP und aus der CVP werden Rücktrittsforderungen laut
Obschon das Eis für Samuel Schmid immer brüchiger wird, kann ihn niemand entlassen. Er wird auch die nächste kalte Dusche überstehen - sein Fell schütteln und dastehen, als sei nichts geschehen. Darbellay und die Bundesratskollegen sind froh, wenn Schmid den Posten hält mit der Argumentation. Alles war nur ein kleiner Unfall. Schauen wir in die Zukunft und lernen wir aus den Fehlern!