Die Analysen
Ich zitiere bild online: (orange: Kommentar Marcus Knill)
Die wichtigsten Passagen:
• Obama sagt: „Meine Eltern waren nicht wohlhabend oder bekannt, aber teilten den Glauben, dass ihr Sohn in Amerika alles erreichen kann, was immer er auch vorhat.“
Damit macht Obama bewusst, dass er ein Präsident ist, der mit der normalen Bevölkerung Tuchfühlung hat und er schon als Kind an seine ZIele geglaubt hat.
Seine Zielgruppe: Obama will 75 Mio. farbige Amerikaner (davon 37 Mio. Schwarze ) und 38 Mio. Einwanderer für sich einnehmen.
• Obama sagt: „Heute sind mehr Amerikaner ohne Arbeit und mehr arbeiten härter für weniger Lohn.“
Damit spricht er die Arbeitslosen, Einwanderer und Farbigen an. Er weiss, was adressatengerechtes Reden heisst.
Die Fakten:
Seine Zielgruppe: rund 25 Mio. Arbeitslose, die sich ohne Job und weitgehend ohne staatliche Hilfe durchschlagen. Entlassungen allein bei der US-Autoindustrie (GM, Ford, Chrysler) in diesem Jahr: 63 000. Dazu kommen 155 Mio. US-Beschäftigte, deren Reallohn in den letzten 4 Jahren um 2,5 % gesunken ist.
• Obama sagt: „Mehr von euch haben ihr Haus verloren und mehr beobachten, wie der Wert ihres Hauses abstürzt.“
Seine Zielgruppe: rund drei Mio. Amerikaner, die durch die Immobilienkrise ihr Haus aufgeben mussten. Die Immobilienpreise sind landesweit um 15 Prozent gefallen.
Indem Obama die Immobilienkrise spricht er ein Problem an, dass ein Grossteil der Bevölkerung beschäftigt. Doch fehlt der Läsungsansatz.
• Obama sagt: „Mehr von euch haben Autos, die ihr euch nicht mehr leisten könnt, Kreditkartenabrechnungen, die ihr nicht mehr bezahlen könnt.“
Seine Zielgruppe: Millionen hoch verschuldete US-Bürger. Autokredite bei Banken: 6,8 Mrd. Dollar. Kreditkartenschulden: 952 Mrd. Dollar. Verbraucherkredite aller Amerikaner: 21 Prozent ihres laufenden Jahreseinkommens.
• Obama sagt: „John McCain hat zu 90 Prozent mit George W. Bush gestimmt.“
Bis anhin schonte Obama seinen Kontrahenten. Mit der Bush Anlaogie wertet er seinen Gegner ab. Denn die Mehrheit der Amerikaner ist nicht mehr mit Bushs Politik einverstanden.
Seine Zielgruppe: die Anhänger seines Gegners McCain (Republikaner). Obama weiß: Nur 28 Prozent aller Amerikaner sind mit Bushs Amtsführung zufrieden.
• Obama sagt: „Wir messen Fortschritt daran, ob man am Ende des Monats ein bisschen Geld zur Seite legen kann.“
Damit macht Obama allen Hoffnung, nach seiner Wahl mehr Geld in der Tasche zu haben. Ob dies mit Steuererleichterungen allein möglich sein wird? Uebrigens schaffte es McCains Vize Präsentation Obamas Show zu übertünchen. McCain ist ein Cop gelungen.
Seine Zielgruppe: Alle US-Bürger, die im Schnitt nur 0,5 Prozent ihres Einkommens auf die hohe Kante legen. Jeder Zweite gibt an, er würde gern mehr sparen.
• Obama sagt: „In zehn Jahren werden wir endlich unsere Abhängigkeit vom Öl aus dem Nahen Osten beenden.“
Der Oelpreisschock sitzt den Amerikanern tief in den Knochen. Mit den neuen Oebohrungen macht er Hoffnungen. Aus meiner Sicht genügen diese Massnahmen icht, das Oelpreisproblem langristig zu lösen.
Seine Zielgruppe: Arbeiter , Angestellte in der Ölindustrie. Die USA, reich an Bodenschätzen, importieren ca. 20 Prozent ihres Öls aus Nahost. Neue Ölbohrungen in den USA würden Zehntausende neuer Arbeitsplätze schaffen.
• Obama sagt: „Ich werde diesen Krieg im Irak verantwortungsvoll beenden, ebenso den Kampf gegen al-Quaida und die Taliban in Afghanistan.“
Diese Argument ist eines der stärksten. Denn das Volk will ein Umdenken, einen Wechsel in der Irakpolitik.
Seine Zielgruppe: ca. 180000 US-Soldaten (und deren Angehörige), die bis Jahresende im Irak im Einsatz sein werden und auf eine geordnete und ehrenvolle Rückkehr in die USA hoffen.