blick online:
Kommentar: Ein USA-Korrespondent hatte gestern im Radio Hillary als hervorragende, vorbildliche Kämpferin bezeichnet, welche in die Geschichte eingehen werde. Nachdem ich die Präsidentschaftskandidatin über Monate bei ihren Medienauftritten verfolgt hatte, dürfen wir nach der Niederlage die zahlreichen Pleiten, Pannen und gravierenden Fehler nicht übertünchen oder leichtfertig ausklammern:
Hillary Clinton hat sich leider zu oft selbst das Bein gestellt.
Wir erinnern an den angeblichen Versprecher über die Ermordung Kennedys (Anspielung auf Obama - auch er könnte ermordet werden)
Erstunken und erlogen war Hillarys groteske Bosnienstory. Bei zahlreichen Auftritten erzählte sie von ihrem angeblichen heldenhaften Verhalten - als sie mit schusssicherer Weste gemeinsam mit der Tochter über die Rollbahn vor Scharfschützen weg gerannt sei. Videoaufnahmen belegten dann, dass diese Geschichte hundertprozentig erfunden war. Am Flughafen überreichte in Wirklichkeit ein bosnisches Mädchen der First Lady Blumen und trug ein Gedicht vor. Nichts von Scharfschützen! Das Märchen (die Lüge) begründete Hillary damit: Wenn man so viel reden müsse, könnten eben manchmal solche Fehler unterlaufen! Sorry - so darf eine zukünftige Präsidentin nicht argumentieren. Zu lange gab sich Hillary als freudlose Kämpferin. Für sie war lange selbstverständlich, dass sie gewählt wird. Dass sie Anspruch aufs weisse Haus hat, setzte sie zuerst voraus. Die Auftritt schienen zuerst nur lästige Begleiterscheinungen.
Der Bill Faktor
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Nicht nur Hillary schadete sich immer wieder durch Uneinsichtigkeit und Sturheit. Auch ihr Mann leistete ihr als Wahlhelfer einen Bärendienst. Mit hochrotem Kopf vergriff er sich oft mit verbalen Attacken und musste sich dann nachträglich entschuldigen. Viele Leute nervten sich, dass sich Hillary meist mit Bill zeigte, als wären sie ein Tamdem. Zudem vermittelten die Zwei alles andere als ein Bild der Veränderung. Die Allgegenwärtigkeit des Gatten schadete langfristig der Kandidatin.
Illustr. punkt.ch:
EISSCHRANK- Faktor und MITLEID- Faktor
Hillary spielte viel "Theater" und war - nicht nur aus meiner Sicht - zu wenig authentisch. Sie setzte gezielt Tränen ein, zeigte dann wieder - wie einstudiert - als eiserne Lady mit unsympathischer aggressiver, greller Stimme die Zähne. Sie wechselte nicht nur ihre Berater aus. Sie wechselte auch zu oft ihre Strategie. Einmal kühl wie ein Eisschrank (mit persönlicher Unnahbarkeit) und dann weider den Emotionen freien Lauf liess (Tränen). Allein vom Mitleidfakor ist noch niemand Präsident geworden.
Hillary stellte sich immer wieder selbst das Bein, indem sie beispielsweise ständig unterstrich: "Ich gebe niemals auf. Ich höre niemals auf!" Damit machte sie sich vor allem in der letzten Phase lächerlich. Obschon die Fakten für Obama sprachen und Hillary geschlagen war, trat sie als Siegerin auf und machte sich so beim Publikum unglaubwürdig. Viele schüttelten den Kopf ("Wie kann man nur!") Dieses uneinsichtige Verhalten kam mir vor wie der Auftritt des legendären Informationschefs von Hussein, der vor der Kamera in aussichtslosester Lage ständig von Sieg sprach "Wir haben alles im Griff" und im Hintergrund sahen die Zuschauer am Bildschirm, wie die Panzer bereits in Bagdad einrollten, begleitet von amerikanischen Soldaten.
Illu punkt.ch Ein strategischer Fehler war, dass Hillary sich als die "Erfahrenere" verkaufte.Die Erfahrung assozierte "Verharren am Alten". Ganz sicher nicht Veränderung!
Aus meiner Sicht war Hillary zu ehrgeizig, zu verbissen, zu stur. Das angebliche Lob "die Frau im Asbestanzug" hat für mich nichts Positives. Das Bild stimmt zwar, ist aber negativ besetzt. Hillary war für mich "betriebsblind". Sie manöverierte sich somit selbst ins Abseits.
Psychologen könnten ihr sonderbares Verhalten damit begründen: Sie blieb ihrem Mann treu, um sich als Politikerin ein Lebensziel zu erfüllen. Für dieses Ziel opferte sie alles. Sie wollte sich deshalb unter keinen Umständen vom Weg zu diesem Lebensziel abbringen lassen. Aus deisem Grunde musste sie sich auf dem eingeschlagenen Weg konsequent durchboxen, nach dem Motto: Was nicht sein darf, darf es auch nicht geben.
Clinton hat Mio-Schulden
blick-online:
Nach der Niederlage gibt Hillary nicht auf: Sie möchte sich noche eine Scheibe für sich abschneiden.
Sie wechselt erstaunlich schnell die Strategie und versucht - mit neuer Strategie - Obama für sich zu gewinnen, in der Hoffnung, dass...
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DIE NEUE HILLARY:
HILLARYS ABSCHIED
Clinton umarmt Obama - und will Demokraten vereinen
aus spiegel-online (8. Juni):
Mit einer emotionalen Rede beendet Hillary Clinton ihre Kandidatur - und lobt ihren Rivalen Barack Obama überschwänglich.
Gemeinsam mit ihm will sie um das Weiße Haus kämpfen.
So gut wirkte sie dabei, dass die Gerüchte neu hochschießen:
Werden sie doch ein Traumpaar?
Kommentar: Auch nach der offiziellen Niederlage zieht Hillary alle Register, um für sich noch das beste herauszuholen. Sie sieht noch eine Chance, für sich etwas herauszuholen. Deshalb ändert sie schlagartig die Strategie. Es ist nicht das erste Mal, dass wir die harte, ehrgeizige Lady sehen, wie sie im richtigen Moment mit Emotionen zu spielen versteht. Für mich ist diese Umarmung ein bewusster kühler taktischer Schachzug. Es ist keine echte Herzlichkeit der berechnenden Asbest-Lady. Damit wird für mich die Teflonfrau eher zu einer Chamelon - Politikerin.