Es war bislang ein ungeschriebenes Gesetz, dass der Bundespräsident bei der Eröffnung des Eidgenössischen Schwingfestes präsent ist. Doch Bundespräsidentin Calmy-Rey will sich dieses Jahr bei den Schwingern nicht zeigen. Sie findet, Ihre Präsenz sei kein Muss. Sie überlässt Bundesrat Schmid diese Plattform.
Damit zeigt die Kämpferin für das Frauen-Rütli, dass sie sich nicht für einen Männeranlass einspannen lässt. Dies bestätigt einmal mehr, dass die Magistratin stets auf freundliche Art die Zähne zeigen kann. Sie ist ist konsequent und kann HARTnäckig sein. Sie boxte die Rütlifeier durch und war schon als Regierungsrätin in Genf als "la Cruelle" (die Schreckliche) bekannt. So wie sie bei der Wahl zur Bundesrätin die Hände nicht zum Schwur erhoben hatte und am ersten August nicht gewillt war, die Landeshymne zu intonieren, so bleibt sie sich treu. Diese Konsequenz nimmt ihr niemand übel. Im Gegenteil: Sie kann damit rechnen, dass sie weiterhin von der Ringier Presse getragen wird.Wer konsequent eine Linie verfolgt, wird letztlich mehr geschätzt, als jemand, der ständig laviert.