ZÜRICH. Cannabis-Konsum erhöht das Risiko für Schizophrenien und andere Psychosen. Zu diesem Schluss kommt eine Studie von Forschern der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich.
«Aus präventiver Sicht erscheint Cannabis weniger harmlos als gemeinhin angenommen», werden die Forscher in einer Mitteilung der Universität Zürich zitiert. Die Rolle von Cannabis als Risikofaktor für psychische Krankheiten müsste neu eingeschätzt werden. _____________________________________________________________ Menschen, die aufgrund einer familiären Belastung anfällig für psychische Krankheiten sind, sollten auf Cannabis verzichten, empfehlen die Forscher. Ihre Studie ist in der online-Ausgabe der Fachzeitschrift «Schizophrenia Research» publiziert. Statistisch untersucht wurden Ersteintritte in die psychiatrischen Einrichtungen des Kantons Zürich. Berücksichtigt wurden Daten, die bis in die 1970er Jahre zurückreichen. Das Forschungsteam stellte bei jungen Männern eine auffällige Zunahme der Erkrankungsrate im Verlaufe der 1990er Jahre fest. Bei den 15- bis 19-Jährigen verdreifachte sie sich, bei den 20- bis 24- Jährigen verdoppelte sie sich innert kürzester Zeit. In diesem Jahrzehnt stieg auch der Konsum weicher Drogen stark an. Junge Männer konsumieren zudem am häufigsten und die grössten Mengen Cannabis. Auch weisen sie am häufigsten einen Mischkonsum auf. _________________________________________________________________
Soweit die SDA Mitteilung. __________________________________________________________________
Kommentar: Als Präsident der Volkshochschule Schaffhausen hatte ich in den achziger Jahren eine Veranstaltung über die Wirkungen von Cannabis durchgeführt. Ein Arzt machte schon damals darauf aufmerksam, dass die Gefahr des Konsums weicher Drogen nicht bagatellisiert werden dürfe. Die Droge beeinflusse die Psyche. Sie beeinflussten zudem die Jugendlichen negativ - hinsichtlich Arbeitswille und Arbeitshaltung. Damals wurde jede Kritik als "unbewiesen" abgetan. Es gab Strömungen und engagierte Gruppen, die sich für die Legalisierung der weichen Drogen stark machten. Für sie gab es keine Gründe, Jugendlichen den Genuss von Cannabis zu verbieten. Auf politischem Weg wollten sie den Cannabiskonsum sogar legalisieren. Die Fronten verhärteten sich. Auch in den Medien kam es gleichsam zu einem Glaubenskrieg. Wer dem Cannabiskonsum gegenüber kritisch eingestellt war, wurde als Ewiggestriger abgestempelt und "fertig gemacht". Es wurde behauptet, Cannabis könne unbedenklich genossen werden. Er sei weniger gefährlich als Alkohol. Es sah so aus, dass das Parlament - letzlich auch das Volk - Cannabis legalisieren würde. Bis dann die ersten medizinischen Resultate die schädlichen konkret Wirkungen nachweisen konnten. Es kam zu einem Umdenken. Nachdem nun diese zusätzlichen erhärteten Erkenntnisse vorliegen, zweifle ich an einer raschen Legalisierung weicher Drogen.