Sonntag, 29. April 2007
Quelle 20 Min:
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Stefan Raab schockt mit RAF-Fotomontage
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Politiker und Angehörige von Terroropfern haben sich empört über eine an die RAF erinnernde Fotomontage des Entertainers Stefan Raab geäussert.
In seiner ProSieben-Show «Raab total» hatte er den bei «Deutschland sucht den Superstar» ausgeschiedenen Max Buskohl im Stile einer RAF-Geisel vor rotem Stern und Maschinengewehr mit der Aufschrift gezeigt: «Seit 196 Tagen Gefangener von R.T.L.» Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) nannte das Verhalten Raabs in der «Bild»-Zeitung unverantwortlich.
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Der Entertainer streitet seit Tagen mit RTL über einen von ihm gewünschten Auftritt des 18-jährigen Buskohl zusammen mit dessen Schülerband. Dies hat RTL aber mit Hinweis auf die vertragliche Bindung des Gymnasiasten an den Sender abgelehnt. Die jetzt von Raab verwendete Fotomontage erinnert an den 1997 von der RAF entführten und ermordeten Arbeitgeberpräsidenten Hanns-Martin Schleyer. Dessen Sohn Jörg zitierte «Bild» mit den Worten: «Auf Kosten der RAF-Opfer wird hier ein schlimmes Verbrechen ins Lächerliche gezogen und verharmlost. Das geht weit unter die Gürtellinie, hat nichts mehr mit Satire oder gar Humor zu tun.»
Staatsminister Neumann kritisierte, wer Fotos von RAF-Opfern für Showeffekte nutze, handle unverantwortlich. So werde die Erinnerung an die schweren Verbrechen der RAF der Lächerlichkeit preisgegeben. Die CDU-Medienexpertin Rita Pawelski sagte: «Stefan Raab verletzt die Gefühle der Hinterbliebenen, verhöhnt die Opfer.» Ihr Fraktionskollege Marco Wanderwitz appellierte an ProSieben, nicht nur auf Quoten zu achten, sondern auch das Empfinden der «vernünftigen Mehrheit der Bevölkerung» zu berücksichtigen. Auch ein RTL-Sprecher nannte die Aktion Raabs «mehr als geschmacklos».
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Kommentar:
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Geschmacklosigkeit ist bei Stefan Raab nichts Neues. Es ist bereits sein Markenzeichen.
So wie Dieter Bohlen Menschen beleidigen kann und sich ungestraft menschenverachtend gebärden kann, lohnen sich in gewissen Medien Geschmacklosigkeit und Exekutionsrhetorik. So lange sich mit Sprüchen aus der untersten Schublade und mit fragwürdigen Provokationen Geld machen lässt, so lange wird sich nichts ändern. Wir haben Stefan Raab und Dieter Bohlen seit Jahren analysiert (Siehe rhetorik.ch - Man muss nur den Namen im Suchfenster eingeben). Unsere Prognose: Die Fortsetzungsgeschichten werden folgen, wie das Amen in der Kirche.
Sonntag, 22. April 2007
Wie zu erwarten war, folgen nun nach der Wahlschlappe der SP im Kanton Zürich die kritischen Stimmen
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Als erster Prominenter kritisierte der Tessiner Krebsforscher Franco Cavalli (SP) seine Genossen. Mit scharfen Worten legte er gegen seine Partei los, die seiner Ansicht nach an Harmoniesucht leidet und deren Vertretern er Trägheit vorwirft.
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Auch Calmy-Rey zieht heute über die SP her.
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Nach der Wahlniederlage in Zürich übte die Aussenministerin harte Kritik an ihrer Partei. Auf gewisse Fragen, die die Bevölkerung beschäftigten, gebe ihre Partei «zögerliche oder unsichere Antworten».
Zu diesen Problemen gehörten etwa Jugendgewalt, Probleme an Schulen, das Zusammenleben mit Ausländern und der Missbrauch des Sozialstaats, sagte Calmy-Rey in einem Interview mit der «SonntagsZeitung».
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Die Schweizerinnen und Schweizer erwarteten klare Antworten und wollten wissen, wo die SP in diesen Fragen steht.
Sie habe ausserdem den Eindruck, dass die Entscheide der Partei respektive der Delegiertenversammlungen sich nicht immer auf der Basis abgestützt. seien. Man müsse sich fragen, ob die Basis genügend in die Entscheidungsprozesse integriert sei.
Als Beispiel dafür nannte Calmy-Rey die Initiative für eine Einheitskrankenkasse. Diese sei in der Deutschschweiz kaum mitgetragen worden.
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KOMMENTAR:
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Wir vertraten stets die Meinung, dass die Bevölkerung eindeutige Postitionen schätzt. Das hatte die SP früher getan und hatte damit - wie die SVP - Erfolg. Tatsächlich haben wir in jüngster Zeit - bei den Zürcher Schulproblemen - bei der Ausländerproblematik -bei der Gewalt und den Vergewaltigungen durch Kinder - wie auch bei Missbräuchen bei den Sozialleistungen gesehen, dass die SP (aus parteipolitischen Ueberlegungen?) den unfähigen Schulpräsidenten Ruegg (SP), die zögerliche Erziehungsdirektorin Aeppli (SP) und die Sozialministerin in Zürich (SP) auch dann stützten, als offensichtlich Fehlleistungen festgestellt werden konnten.
Nach unserem Dafürhalten kann der SP heute tatsächlich vorgeworfen werden, dass sie sich vor allem auf Themen einschiesst, die nicht mehrheitsfähig sind, wie die Erbschaftsteuer, einheitliche Steuersätze, zusätzliche Krippenplätze, fixe Grundlöhne, EU Beitritt usw. Die SP wurde Opfer der Blocher Falle. Weil Sie sich militant gegen Blocher einschoss, stellte sie sich selbst das Bein. Sie positionierte sich einseitig gegen das Sparen, gegen die Schuldensanierung, obwohl viele SP Mitglieder einsahen, dass der Slogan vom "sich zu Tode sparen" auch umgemünzt werden könnte in: Der Bund kann sich auch zu Tode verschulden!
Mit Gleichmacherei (unabhängig von der Leistung) , mit Frühpensionierungen, generellen Lohnerhöhungen, Mindestlöhnen oder mit der Befürwortung einer multikuturellen Pädagogik konnte die SP beim Stimmvolk nicht punkten. Aber dies war den Anhängern der Blochergegner egal. Wichtig war für diese nur Eines: Die Wahrung der reinen extremen SP Ideologie als Kontrapunkt zur SVP.
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Samstag, 21. April 2007
Sesselkleber Andreas Rüegg
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Seit drei Wochen steht Schulpäsident Andreas Rüegg im Kreuzfeuer der Kritik. In seinem Schulkreis Uto hat er keine ruhige Minute mehr. Panne auf Panne. Eltern protestieren, Lehrkräfte kündigen. Politiker aller Parteien fordern seinen Rücktritt.
In allen Medien wird das Thema SCHULE prominent abgehandelt. Doch Rüegg bleibt stur im Sattel. Es prasselt zwar Leserbriefe. Die Medien kommentieren laufend die unerfreulichen Vorfälle. Das Sündenregister wächst. Der Präsident ist aber unfähig, die Konflikte zu lösen. Selbst sein Parteikollege - der SP Kantonalpräsident - findet: "In eines solchen Situation müsste man sich einen Rücktritt überlegen."
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- Im Schulhaus Bachtobel kündigten alle vier Lehrkräfte.
- Schulpräsident Ruegg hält trotz erschreckenden Inkompetenz an der Schulleiterin fest.
- Jahrelang wurden die Misstände in einem Schulhaus unter Verschluss gehalten. Sechstklässler konnten sechs Lehrkräfte verheizen.
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Nur die Stadtpartei der SP steht uneinsichtig hinter dem Schulpräsidenten, der interne Konflikte nicht lösen kann. Die Partei schiebt den schwarzen Peter den Medien in die Schuhe und spricht von normalen Konflikten, die von den Medien nur hochgekocht worden sind. Dieses Verhalten ist nicht neu. Anstatt Konsequenzen zu ziehen, spricht man allzurasch als Selbstschutzbehauptung von Medienkampagnen. Die zahlreichen gravierenden Pannen wurden vor wenigen Tagen am Radio von der Erziehungsdirektorin Regine Aeppli ebenfalls kleingeredet. (Darüber werden wir später eine Analyse machen).
Die Vorkommnisse sind aber alles andere als normale Konflikte. Dies machen zahlreiche Details deutlich. So wurden Meldungen nicht ernst genommen. Briefe sind heute nicht mehr auffindbar usw.
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KOMMENTAR:
Wir haben es im Fall Oettinger gesehen: Wer gravierende Fehler begeht, muss möglichst rasch dazu stehen. Es darf nicht zugewartet werden, bis es zu spät ist. Wir empfehlen deshalb Herrn Rüegg, zurückzutreten oder die Führungsfehler unumwunden zuzugeben.
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Nachtrag: Im Sonntagsblick vom 22.4. wurde erneut Rüeggs Hinhaltetaktik kritisiert. Er unternnimmt alles, damit die Kinder der Chaosklasse den Stoff nicht an Ferientagen nachholen können. Das einzige Hindernis soll Andreas Rüegg sein. Ein Teil des verpassten Schulstoffes könnte in den Ferien nachgearbeitet werden. Rüegg knapp: "Ferien sind Ferien!" Wiederum stellt er auf stur. Der Uebertritt in Gymnasium hat für Rüegg angeblich keine Priorität.
Sonntagsblick antwortete er: " Diese Frage steht bei uns nicht im Vordergrund!"
Nur die neue Lehrerin zeigte Initiative. Sie verteilte der Klasse immerhin Arbeitsblätter, die sie selbst lösen können.
Kommentar: Zürcher Politiker fordern : Rüegg muss weg! - Oder: Offensichtlich hat Rüegg wie auch Lauber die Sachen nicht im Griff - Oder: Vermutlich ist es Zeit für einen Wechsel! - Oder: Rüegg ist ein Lieber und Netter, aber sicher keiner, der mutige Entscheide fällt. - Oder: Es bräuchte eine Person mit neuer Kraft! - Oder: Parteipolitische Rücksichtnahmen sind fehl am Platz.
Wir warten auf eine klärendes Wort der Erziehungsdirektorin. Ob sie sich doch noch zu einer eindeutigen Aeusserung durchringen wird?
Es zeigt sich: Rüegg ist vom Volk gewählt und niemand kann ihn absetzen. So kann er ohne Folgen stur "weiterwursteln".
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Informationspanne:
Micheline Calmy-Rey "vergass" das Parlament über eine dreimonatige Botschaftsbewachung in Iran zu informieren.
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Die heikle Mission fand unter höchster Geheimhaltung statt. Das Parlament wurde über den Einsatz nicht informiert. Nach einer Enthüllung von "10 vor 10" holte nun die Aussenministerin das Versäumte nach. Sie versprach der Sicherheitspolitschen Kommission des Ständerates einen Bericht über den geheimen Einsatz auf die Sommersession. Der Kommissionspräsident mag der Magistratin nachträglich nicht mehr an den Karren fahren. Somit kommt die Bundespräsidentin mit einem blauen Auge davon.
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Kommentar:
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Dies macht wieder einmal deutlich, dass die Medien auch eine Kontrollfunktion haben. Ohne derartige Enthüllungen würden viele Unzulänglichkeiten nie ans Tageslicht gelangen.
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Zum Dauerthema Schule:
Das neue Phänomen Bandenbildung
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In der Arena (SF) vom 20. April überraschte der Lehrervertreter Urs Keller mit seiner Aussage: Es hat schon immer Schlägereien gegeben und Bandenbildung.
Kellers These: Früher war es auch schon so schlimm. Das alte Schulsytem mit einem Lehrer ist heute bankrott (es funktioniert nicht mehr) Die neunen Modelle hingegen sind den heutigen Gegebenheiten angepasst und funktionieren bestens!
Dieses Schönreden der gravierenden Zeitprobleme und das Bagatellisieren der jüngsten Vergewaltigungen von Schülern durch Schülerbanden rückte Martin Killias - Professor für Kiminolgie an der Uni Zürich doch noch ins rechte Licht. Er nahm Schule und Elternhaus wieder in die Pflicht.
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Killias: "Es muss festgehalten werden. die Schüler sind den grössten Teil in der Schule. Dort manifestieren sich die Probleme zuerst. Dass man Sie versucht in der Schule anzupacken ist sicherlich konstruktiv. Es stimmt. Es gab immer Jugendgruppen. Aber Banden - so wie es heute läuft - die sich hauptsächlich über das Deliquieren definieren, das gab es früher nicht.
Es stimmt einfach nicht, dass es solche Banden mit Vergewaltigungen schon immer gegeben hat. Dies ist effektiv ein neues Phänomen (Spricht Keller an). Da müssten Sie mir schon Fälle zeigen, die so etwas bereits in den Achzigerjahren gegeben hat."
Martin Killian fand zudem:
"Ich begreife die Pädagogen, welche die Probleme gerne abschieben und sagen: Wir haben eine offene Gesellschaft. Dies ist nicht falsch, aber - Fakt ist: 1. Die Schüler verbringen normalerweise den grössten Teil ihrer Zeit in der Schule. Ausser der Freizeit und dem Schlafen. Falls sie überhaupt in die Schule gehen!
2. Das Fehlverhalten in der Schule, nur schon das störende Verhalten ist ein sehr starker Frühindikator für schwere Probleme im Erwachsenenleben. Die NZZ schrieb: Die Vorkommnisse im Schulhaus Borrweg ist ja nicht schlimm, sie haben ja nichts verbrochen. Stimmt Sie sind ja erst 12 Jahre alt.
3. In einer Untersuchung haben wir die Schüler befragt: Wenn bei Euch Gewalt abgeht, was geschieht dann? Das Resultat ist ganz klar. Dort wo nach Vorkommnissen nicht passiert- seitens Lehrer oder der Schulleitung - ohne Sanktionen, dort geschieht nachher viel mehr.
Die Schule hat eine Gesamtverantwortung in der Gesamtgesellschaft, wer denn sonst?"
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KOMMENTAR:
Tatsächlich ist es so, dass heute die Jugendlichen viel weniger kontrolliert werden und in Guppen (oder Banden) gemeinsam die Freizeit verbringen.
Die Eltern wissen meist nicht, wo ihre Kinder sind. (Beide sind ausser Haus).
Die Kontrolle der Freizeit kann der Staat nicht übernehmen. Wahrscheinlich müsste das Phänomen des Gruppendruckes einmal genauer untersucht werden.
Dann kommt dazu, dass Jugendliche gewöhnt sind, sich Anordnungen zu entziehen und vielfach auch der Schule fernbleiben können (auch ohne Sanktionen). Spielregeln befolgen, sich unterzuordnen, "verzichten können" haben viele Kinder nie gelernt. Lehrkräfte, die sich plötzlich durchsetzen wollen, müssen deshalb mit enormem Widerstand, mit Drohungen oder verbalen Attacken rechnen. Wer will sich schon die Finger verbrennen?
Das heisst: Lehrkräfte dürften dennoch nicht die Augen nicht zudrücken oder Fehlverhalten bagatellisieren. Sie müssten schon bei Kleinigkeiten intervenieren. Ohne Zusammenarbeit im Kollegium, mit den Behörden, den Eltern (wenngleich sie nicht mehr anwesend sind) kommen wir wohl kaum weiter.
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NACHTRAG: Ausgerechnet ein Tag nach dieser Sendung konnte in der Zeitung gelesen werden, dass im Kanton Zürich ein weiterer Fall von Kindervergewaltigungen publik wurde:
Im Pfungen wurden drei Knaben (4, 8 und 9 Jahren) von zwei Tatverdächtigen aus dem Balkan, die selber erst 13 und 14 Jahre alt sind, sexuell missbraucht.
Wir könnten heute den Lehrervertreter des Kantons Zürich erneut fragen: Hat es solche Vergewaltigungen tatsächlich schon immer gegeben?
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Sonntag, 15. April 2007
EINE REDE MIT FOLGEN - MIT KONSEQUENZEN?
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Der baden-württembergische Ministerpräsident Günther Oettinger hat mit seiner Trauerrede für den verstorbenen Ex-Regierungschef Hans Filbinger (beide CDU) bundesweit Empörung ausgelöst. Er hat Hans Filbinger hinsichtlich seiner fragwürdigen NS-Vergangenheit eine Persilschein erteilt. Auszüge aus der Rede im Wortlaut:
„Anders als in einigen Nachrufen zu lesen, gilt es festzuhalten: Hans Filbinger war kein Nationalsozialist. Im Gegenteil: Er war ein Gegner des NS-Regimes. Allerdings konnte er sich den Zwängen des Regimes ebenso wenig entziehen wie Millionen Andere. Wenn wir als Nachgeborene über Soldaten von damals urteilen, dürfen wir nie vergessen: Die Menschen lebten damals unter einer brutalen und schlimmen Diktatur!“
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"Hans Filbinger wurde – gegen seinen Willen – zum Ende des Krieges als Marinerichter nach Norwegen abkommandiert. Er musste sich wegen seiner Beteiligung an Verfahren der Militärjustiz immer wieder gegen Anschuldigungen erwehren. Es bleibt festzuhalten: Es gibt kein Urteil von Hans Filbinger, durch das ein Mensch sein Leben verloren hätte. Und bei den Urteilen, die ihm angelastet werden, hatte er entweder nicht die Entscheidungsmacht oder aber nicht die Entscheidungsfreiheit, die viele ihm unterstellen."
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"Hans Filbinger hat mindestens zwei Soldaten das Leben gerettet. Einer von ihnen, Guido Forstmeier, weilt noch heute unter uns und kann bezeugen, dass sich Filbinger dabei großer Gefahr ausgesetzt hat.“
„Mann der ersten Stunde“
"Für mich und meine Generation ist es leicht, die Kriegszeit zu beurteilen. Vielleicht aber in Wahrheit schwer oder auch unmöglich, weil wir sie nicht erleben mussten. Und wir nicht ermessen können, wie brutal und diktatorisch die Umstände damals gewesen sind. Hans Filbinger hat vor allem viel dazu beigetragen, dass die zweite Hälfte des letzten Jahrhunderts in unserem Land einen ganz anderen, einen guten Verlauf genommen hat. Er war ein Mann der ersten Stunde. Es gibt nur wenige, die von Beginn an und bis heute um das Wohl unseres Landes so besorgt und so erfolgreich tätig waren wie er. Unser Land, Baden-Württemberg, stünde heute nicht so gut da, wenn er nicht seine ganze Kraft, seine Ideen und Ideale, seine geschichtliche Erfahrung und sein Können eingebracht hätte.“
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Diese Rede brachte Oettinger in Bedrängnis. Die Aussage Filbinger sei ein Gegner des NS Regimes gewesen, lässt sich nicht vereinbaren mit den Todesurteilen, die Filbinger unterschrieben hatte.
Der Wirbel war vorhersehbar.
Oettinger wollte zuerst nicht unternehmen und die Kritik ausstehen. Erst als Angela Merkel die Rede kritisierte, kam Ottinger unter enormen Druck.
Entschuldigen oder Berichtigen?
Er wählte den offenen Brief und bedauerte, dass er missverstanden worden sei.
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Kommentar: Dem Länderchef fehlt möglicherweise das Gespür für die richtigen Worte zur richtigen Zeit. Mit seiner misslungenen Rede auf seinen Vorgänger Filbinger hat er das wieder einmal bewiesen. Denn Oettinger verhält sich nicht nicht dar erste Mal ungeschickt.
Sein offener Brief vom Wochenende, hat dabei die wenigsten überzeugt. Die Kritik ebbt seitdem keineswegs ab – ganz im Gegenteil: Oettingers zurückhaltende Worte („Soweit Missverständnisse entstanden sind, bedauere ich dies“) sind alles andere als ein Befreiungsschlag für den Ministerpräsidenten im „Ländle“.
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Wie konnte es überhaupt soweit kommen?
Innerhalb der Südwest-CDU fragt man sich, wie es zu Oettingers Ungeschicklichkeiten überhaupt kommen konnte: Warum wurde ein rechtskonservativer Redenschreiber für diesen heiklen Anlass engagiert? Wieso musste Oettinger sich ganz am Manuskript orientieren? „Normalerweise schwächt er spitze Aussagen ab“, sagt ein Mitglied des CDU- Landesvorstandes, um die entstandene Lage sogleich mit einer Schwäche des Ministerpräsidenten zu erklären: „Oettinger will eben seinen Auditorien gefallen.“
heisst es in den eigenen Reihen, wenn auch nur hinter vorgehaltener Hand.
Oettinger, der wirtschaftsfreundlich-liberale Technokrat, ist zwar unverdächtig, einen Rechtsaussen zu sein. Doch fehlt ihm oftmals das Gespür für das richtige Wort zur richtigen Zeit.
Die Intervention der Bundeskanzlerin ist ein ungewöhnlicher Vorgang. Mit den deutlichen Worten aus Ischia hatten Oettinger und die gesamte Landespartei nicht gerechnet. Zwar ist bekannt, dass sich Kanzlerin und Ministerpräsident wenig bis nichts zu sagen haben, zumal Merkel Oettingers Intimfeindin, Bildungsministerin Annnette Schavan, zu ihren Freundinnen zählt.
Doch die derart harsche Reaktion von „Frau Doktor Merkel“, wie Oettinger seine Parteivorsitzende stets nennt, kam unerwartet. „Hier sind einige aus allen Wolken gefallen“, heißt es im CDU-Landesvorstand. Die meisten seien „verschnupft“ über Merkels öffentliche Kritik an Oettinger: „Der Groll ist gross über die Kanzlerin.“
Und Günther Oettinger? Er verteidigte am Sonntag seine Rede abermals, bezeichnete sie gar als „sehr vertretbar“. An seinen Worten, wonach Filbinger ein „Gegner des NS-Regimes“ gewesen sei, will er nicht rütteln. Wie lange noch?
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Es dauerte nicht lange und Oettinger benutzte den Notausgang
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Quelle: Spiegel online 16. April:
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CDU-Chefin Merkel ist die Gewinnerin der Oettinger-Krise. Der baden-württembergische Ministerpräsident hat sich wie von ihr verlangt von seinem Satz distanziert, der verstorbene Vorgänger Filbinger sei NS-Gegner gewesen - jetzt hofft die Partei auf Ruhe. Dass Oettinger handeln musste, lag in der Luft! Sonst hätte ihm die Rede den Job kosten können.
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Freitag, 6. April 2007
Ohnmächtige Schule - was tun?
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Wenn Behörden und Lehrer nicht mehr weiter wissen
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Folgende Schlagzeile rüttelte die Bevölkerung auf:
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6. Klasse ausser Rand und Band
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Primarschüler im Zürcher Friesenberg-Quartier haben in zweieinhalb Jahren sechs Lehrer aufgerieben. Es gab unter den Jugendlichen bereits Wetten, wie lange es die neue Lehrkraft schafft, die Terrorklasse zu betreuen.
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Was war geschehen?
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12- bis 13-jährige Primarschüler, Mädchen und Knaben, stören den Dorffrieden massiv. Andreas Rüegg, vollamtlicher Präsident des Schulkreises Uto, erklärte den Medien, in seiner 20-jährigen Tätigkeit habe er «noch nie solche Probleme erlebt». Eine Klasse im Schulhaus Borrweg soll seit Herbst 2004 völlig aus dem Ruder gelaufen sein. Von den 22 Schülern stammen 17 aus dem Balkan und angrenzenden Ländern. Die Krise wurde nicht publik.
Das Dilemma soll schon in der 4. Klasse begonnen haben. Den Unterricht erteilte ein älterer Lehrer, der völlig überfordert war. Der Pädagoge wusste sich zuletzt nicht mehr anders zu helfen, als freche Schüler am Genick zu packen oder an den Haaren zu ziehen. Es gibt Eltern, die behaupten, er habe auch dreingeschlagen und sich schlimme verbale Entgleisungen geleistet. Wie auch immer: Die Pensionierung kam für ihn, das Opfer Nr. 1, zum richtigen Zeitpunkt.
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Im 5. Schuljahr stellte sich eine erfahrene Lehrerin zur Verfügung. Sie konnte wegen ihrer Verpflichtungen als Schulleiterin allerdings nur an drei Tagen pro Woche unterrichten; eine Fachlehrerin entlastete sie an den restlichen beiden Tagen. Die Schulleiterin stellte wie ihr Vorgänger massive Disziplinarprobleme fest.
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- So verweigerten die Schüler die Erledigung der Hausaufgaben
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- Die Klasse verweigerte die Teilnahme am Unterricht
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- Sie schwatzten, wann und so laut es ihnen passte
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- Anordnungen wurden nicht befolgt
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- Leistungsbereite Schüler wurden als Streber verhöhnt, in der Pause beschimpft und teilweise gar bedroht.
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Nach Angabe von Eltern führte die Lehrerin ein Journal, in dem sie alle Übertretungen notierte. Innert weniger Wochen sollen 600 Einträge zusammengekommen sein. Die Appelle der Lehrerin an die Eltern, auf die Kinder Einfluss zu nehmen, waren alle erfolglos.
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Zuerst zerbrach die Fachlehrerin unter dem Druck. Sie erlitt einen Nervenzusammenbruch und musste sich als Opfer Nr. 2 der Klasse krank schreiben lassen. «Sie wurde von den Schülern schlicht nicht ernst genommen», bestätigt Rüegg. Vom Ausfall der Lehrerin erfuhren die Eltern mündlich durch die Kinder. Einen Brief von der Schule erhielten sie nicht.
Nun trug die Schulleiterin die Last des Unterrichts ganz allein. Im Januar 2007 erzählten die Kinder zu Hause, die Lehrerin sei ab sofort krank geschrieben. Die destruktiven Elemente in der Klasse triumphierten und kamen fortan noch mehr zum Zug. Die Lehrerin, Opfer Nr. 3, ist bis heute nicht mehr in den Schuldienst zurückgekehrt und hat auch ihr Amt als Schulleiterin abgegeben.
Ihre Nachfolge trat für die Monate Januar und Februar ein Vikar an, der an drei Tagen pro Woche unterrichtete. Auch er klagte, er komme mit den Schülern nicht zurecht. Die Kollegin, die die beiden andern Tage bestritt, erlitt einen Nervenzusammenbruch und musste die Arbeit schon nach zwei Wochen aufgeben. Das waren die Opfer Nr. 4 und 5.
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Lehrer als hilflose Statisten
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Dann war die Reihe an einem älteren Lehrer, der zunächst ein Pensum von zwei Tagen pro Woche übernahm, ehe er nach den Sportferien vollzeitlich einstieg. Es sei unmöglich, den Schülern beizukommen, erkannte auch er. Der Lehrer sei im Schulzimmer zum Statisten geworden, derweil die Schüler die Hauptrollen gespielt hätten, sagt Rüegg: «Es ist schwer nachvollziehbar, dass die Kinder nicht zu überzeugen waren, wie wichtig es für ihre Zukunft sei, zu lernen.» Laut Elternaussagen soll auch dieser Lehrer die Schüler geschlagen haben.
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Am 16. März eskalierte alles
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Ab den Sportferien wurde eine Sozialarbeiterin mit einbezogen, die sich zwei Stunden pro Woche mit der Klasse auseinander setzte. Solange sie mit den Schülern nur redete, lief alles gut. Sobald sie aber eine Leistung einforderte - etwa einen Aufsatz - verweigerten sie sich.
Die Situation eskalierte am 16. März, als sich in der Turnhalle ein Mädchen und ein Knabe in die Haare gerieten. Der Lehrer brach die Stunde ab und befahl die Klasse zurück ins Zimmer, um den Konflikt aufzuarbeiten. Um in Ruhe mit dem Mädchen draussen auf dem Gang reden zu können, schloss er die Klasse im Zimmer ein. Daraufhin gerieten zwei Kinder in Panik und erlitten Asthmaanfälle, worauf Mitschüler per Handy die Polizei alarmierten sowie einen Vater, der kurz darauf ins Schulhaus stürmte und gegen den Lehrer ausfällig wurde. Dabei soll es nicht nur zu verbalen, sondern auch zu körperlichen Attacken gekommen sein. «Was da passiert ist, hat uns einen Schrecken eingejagt», sagte Schulpräsident Ruegg. Eine Sozialarbeiterin wurde für eine Krisenintervention aufgeboten.
Der Lehrer, Opfer Nr. 6, erklärte sich ausserstande, die Klasse auch nur einen Tag lang weiter zu unterrichten. Es sei ihm «zu gefährlich, ins Zimmer zu gehen», teilte er dem Schulpräsidenten mit. Weil erneut keine Lehrperson vorhanden war, wurden die Schüler auf die andern Klassen im Borrweg verteilt, was viel Unruhe auslöste. Die Stelle wurde einmal mehr ausgeschrieben - mit einem deutlichen Hinweis darauf, dass Erfahrung für die Bewältigung der Aufgabe vonnöten sei.
Besorgte Eltern organisierten für ihre Kinder auf eigene Kosten Privatunterricht, denn der Übertritt in die Oberstufe steht bevor und der Rückstand auf den Lehrplan ist erklecklich. Sie forderten vom Schulpräsidenten, die Klasse zu halbieren und zwei Lehrer anzustellen, für jede Hälfte einen. Vergeblich. Rüegg sagt, die Kosten wären nicht tragbar. Das Versprechen, innert zehn Tagen einen Elternabend abzuhalten, löste er nicht ein.
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Eine junge Lehrerin soll es richten
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Hierauf erhielten die Eltern vom Präsidenten einen Brief: Man habe eine geeignete Lehrerin gefunden. Auf Anfrage sagt Rüegg, diese sei «zwischen 25 und 30 Jahre alt» und habe Erfahrung mit schwierigen Schülern. Laut Recherchen Tagesanzeiger hat die Frau ihr Lehrerpatent im Jahr 2003 gemacht und anschliessend in Rümlang drei Jahre lang auf der Mittelstufe unterrichtet. Dazu kommen noch einige Vikariate. Verglichen mit der erfahrenen Schulleiterin, dem dritten Opfer der Klasse, muss sie als Anfängerin gelten.
Rüegg glaubt immer noch, dass die junge Lehrerin der schwierigen Aufgabe gewachsen ist. Förderstunden für Begabte und Lernwillige sowie einige Stunden separater Gruppenunterricht pro Woche sollen sie entlasten.
Fachbegleitung sei zu teuer.
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Unfähige Behörde?
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Der Druck auf den für die Zürcher Problemklasse im Quartier Friesenberg zuständigen Schulpflegepräsidenten wuchs. Es kam zu einem Medienwirbel. Den Schulpräsidenten hatten wir bei einigen hilflosen Medienauftritten gesehen. Ein trauriges Bild! Die Präsidenten der kantonalen FDP, SVP, SP und Grünen forderten darauf einstimmig seinen Rücktritt.
Es seien Fehler passiert und man habe viel zu lange gewartet, sagte Martin Naef, Präsident der SP des Kantons Zürich, am Mittwoch in der Sendung «TalkTäglich» von TeleZüri. Es sei Zeit für einen Wechsel.
Für FDP-Präsidentin Doris Fiala ist es höchst erstaunlich, wie Schulpflegepräsident Andreas Rüegg nach 24 Jahren im Amt in der Krise reagiert habe. SVP-Präsident Hansjörg Frei sprach von einer «Anreihung von Peinlichkeiten». Auch nach Ansicht von Balthasar Glättli, Co-Präsident der Grünen, muss ein Rücktritt ernsthaft erwogen werden.
NACHTRAG 3.3.07:
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Schulpräsident Ruegg will nicht zurücktreten.
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Blocher als Trittbrettfahrer
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In die Kerbe der Schüler aus dem Balkan hieb Bundesrat Christoph Blocher am Mittwochabend an einer SVP-Veranstaltung im Gemeindezentrum von Oberengstringen ZH zum Thema «Ein Lob dem Steuerföderalismus». Der Justizminister warf das vorgegebene Thema jedoch über Bord und äusserte sich zum Fall der Zürcher Problemklasse.
Blocher gab zu, die Einzelheiten des Zürcher Falls nicht im Detail zu kennen. Aber zweifellos sei er eine Frucht von jahrelanger falscher Politik. Diese habe eine starke Zunahme der Jugendgewalt zur Folge gehabt, mit zahlreichen Tätern mit Wurzeln aus dem Balkan.
Blocher wiederholte bereits früher geäusserte Forderungen. Die Strafverfolgung weise Missstände auf. Es müsse schneller gehen, bis jugendliche Täter verurteilt würden. Auch sollten die involvierten Ämter enger miteinander arbeiten. Blocher plädierte dafür, den Schülerinnen und Schülern klare Regeln zu geben. Wenn diese nicht eingehalten werden, sollen Sanktionen folgen - etwa die Wegweisung von der Schule oder aus dem Land - samt ausländischer Familie.
Lehrer sollten nicht Aufgaben haben, die ins Elternhaus gehörten. Es brauche ein Leistungsprinzip. Zudem müsse man zugeben, dass Multikulti-Konzepte oft nicht funktionierten.
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Kommentar:
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Wir finden es richtig, wenn offen informiert wird. Leider zu spät. Früher hätte man verschwiegen, dass es beim harten Kern um Kinder aus dem Balkan geht. Multikulturelle Pädagogen hätten gedacht, dadurch schüre man den Fremdenhass. Das Ausklmmeren dieser Information wäre kontraprodutiv gewesen. Nachträglich wäre es doch noch publik geworden und das Verschweigen wäre Wasser auf die Mühlen der SVP gewesen.
Dieser gravierende Vorfall in einem Schweizer Schulhaus führte zu Dutzenden von Vorstössen, Vorschlägen (Leserbriefen, Expertenmeinungen und Kommentaren)
Diese konkrete Geschichte gibt unseren Lesern die Möglichkeit, über diesen Fall nachzudenken und zu überlegen, was wir im Schulalltage vorkehren könnten, damit es nie mehr zu derartig krassen Missständen kommen kann. Wir werden deshalb auf dieser Seite alle konstruktiven Vorschläge und Anregungen laufend publizieren (ohne Kommentar und Wertung).
Wir sind überzeugt, dass diese Reflektion mehr bringt, als Schuldzuweisungen, als Ratschläge mit Betonung auf dem zweiten Teil des Wortes, nämlich auf SCHLAEGE.
Gefragt sind Lösungsansätze. Ich war ersaunt welch grossen Echo die Berichte über die sogenannte Terrorklasse ausgelöst haben.
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Was können wir künftig besser machen?
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Wir veröffentlichen an dieser Stelle nur konstruktive Anregungen. Ich werde bei Elternveranstaltungen und Lehrerweiterbildungskursen diese gesammelten Anregungen einbringen und verteifen. Senden dürfen Ihren Rat laufend folgender Adresse zustellen:
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k-k@bluewin.ch
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Bereits sind folgende Mails eingetroffen:
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Wir könnten handeln!
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1. Nicht zuwarten, sofort eingreifen. Wenn sich Jugendliche an Disziplinlosigkeit, verbale Gewalt gewöhnt haben, kann das Rad nur noch mit grösstem Aufwand und Kosten zurückgedreht werden!
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2. Lehrkräfte mit Kompetenzen ausrüsten:
Wenn jemand den Unterricht trotz Mahnung, Elterngesprächen und Sanktionen stört, darf ein Kind von der Schule weggewiesen werden - bis es bereit ist, sich an die Regeln zu halten.
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3. Sozialarbeiter, Psychologen, Mediatoren sind notwendig, wenn eine Lehrkraft aus eigener Kraft nicht mehr weiter weiss. Dennoch müsste die Pädagogische Hochschule die Lehrkräfte in der Ausbildung befähigen, dass sie Konflikte, Disziplinlosigkeit usw. zuerst in erster Linie SELBST lösen können. Wir sind auf dem falschen Weg, wenn wir fordern, dass eine schwierige Klasse mit zwei Lehrkräften geführt werden müsse oder die Klasse zu teilen sei.
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4. Schüler aus einem anderen Kulturkreis müssen zuerst unsere Sprache beherrschen und unsere Spielregeln einhalten, bevor sie in den Regelklassen eingegliedert werden. Andernfalls sind Sonderklassen zu führen.
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5. In Zürich wurde behauptet, den Rädelsführer habe man nicht wegweisen können, weil man sonst die halbe Klasse hätte wegweisen müssen.
Wir hatten auch einmal einen Klassenlehrer terrorisiert. Der hatte den Fehler gemacht, immer die halbe Klasse zu beschuldigen, anstatt sich einzelne Täter vorzunehmen. Als nachher ein Vertreter die Klasse übernahm, nahm es jeweils nur einen Schüler ins Gebet. In der Terrorschule in Zürich hatten die Terroristen das Sagen, weil sie sich in der Gruppe sicher fühlten. Folglich: Gegen einzelne Störefriede sofort vorgehen!
____________________________________________________________________________6. 6. Dass Ermahnungen, Listen mit den Vergehen und "die Augen zu drücken" schlechte Führungsprinzipien sind, ist nichts Neues.
Was Lehrkräfte lernen müssen: Es geht um die Durchsetzung von Spielregeln und Massnahmen. Es muss sofort gehandelt werden.
Diese Terrorklasse wurde von ein paar wenige Rebellen geführt, die sagten, wo's lang geht. Führungsloses Unterrichten ist passé. Lehrkräfte müssen zu ihrer Rolle stehen!
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7. Ich wäre mit der Klasse in eine Alphütte gegangen . Gemeinsames Kochen, Putzen usw. Sie könnten nicht fliehen und lernen beim Arbeiten auf einander Rücksicht nehmen . (Arbeitstherapie)
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8. Konsequenz ist das Zauberwort! Was vereinbart wurde, muss durchgesetzt werden. Viele Lehrer reden und reden und reden. Aber es geschieht nichts.
Deshalb nur etwas anordnen - dies jedoch konsequent durchsetzen.
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9. Ich finde man müsste die Eltern auch in die Pflicht nehmen.
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10. Nach Sonntagsblick vom 8. April soll während drei Wochen an der Chaos Schule gar nicht mehr unterrichtet worden sein. Für die Schlamperei will der Schulpräsident Andreas Ruegg nicht gerade stehen und nicht zurücktreten. Kann ein Behördemitglied nicht sofort entlassen werden?
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11. Wie sich die Erziehungsdirektorin Regine Aeppli in der Rundschau am Samstag herausgeredet hat, sollten sie auch einmal analysieren.
Das war schlimm!
Für sie gibt es an den Zürcher Schulen keine Probleme. Alles geht bestens.
Die Probleme mit der Disziplin, mit den Eltern und Ausländern sind einfach Fakt, die gegeben sind. die Lehrer müssen sich damit abfinden. Angesprochen auf die Terror - und Horrorklasse sagte sie wörtlich:
"In diesem Schulhaus wurden keine Morddrohungen ausgesprochen. Es war von Mobbing, Respektlosigkeit und Frechheit die Rede gewesen und ich denke:
DAS GEHOERT SCHON ZUM SCHULALLTAG!
In diesem Fall war es höchstens ein Drohen, ein Lehrklima stören."
Wenn die Bildungsdirektorin eines Kantons findet, das was in dem Chaosschulhaus geschehen sei, gehöre zum Schulalltag, dann müsste auch die Regierungsrätin über die Bücher. Heisst diese Aussage für Aeppli: Wir müssen uns an das gewöhnen? Man kann nichts ändern?
Die Erziehungsdirektorin scheint gar nicht zu wissen, dass jeder vierte Lehrer über fehlende Disziplin klagt. Die musste sich dem Wahlkampf widmen (sagte sie selbst am Radio) und hatte jetzt Zeit genommen, sich im Tessin ein paar Tage zu erholen (nur vom Wahlkampf?). PS: Diese Kritik eines Lesers muss ich ernst nehmen. Falls die zitierte Aussage zutrifft, so wäre dies tatsächlich gravierend. Ich werde jedenfalls das ganze Interview im Archiv anhören und möglicherweise später analysieren
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Ab Ostermontag:
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12. Wir können in der Schule nur lehren und lernen, wenn folgende "einfachen" Voraussetzungen erworben sind. Um erfolgreich unterrichten zu können, müssen zuerst folgende Regeln eingeführt sein:
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- MEIN und DEIN unterscheiden
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- Grüssen und Zurückgrüssen
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- Wir lassen andere ausreden
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- Bei Maleuren um Entschuldigung bitten
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- DU und SIE bei Erwachsenen unterscheiden
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- Sich an Abmachungen halten
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- Beim Sprechen Blickkontakt halten
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- Respekt vor Pflanzen, Tieren und Menschen haben
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- Selbständig und ruhig eine Stunde lesen, schreiben oder arbeiten können
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- Nur eine Person spricht!
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Ohne diese Voraussetzungen ist kein erspiessliches Unterrichten möglich.
Es lohnt sich deshalb, mit der Einführung dieser Verhaltensweisen so früh als möglich zu beginnen, damit sie eine Selbstverständlichkeit sind. Wenn sich die Kinder an Chaos gewöhnt haben , ist eine Korrektur kaum mehr möglich oder nur noch mit ungeheuren Kosten und Aufwand denkbar.
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13. Der Lehrerverband wertet eine schweizerische Befragung aus (4200 Lehrkräfte machten mit). 76 % glauben nicht mehr an die Machbarkeit der vielen Reformen.
Wenn die Lehrer nicht mehr die Zeit finden sich den Kindern zu widmen. Dies ist fatal. Es erstaunt, dass die Zürcher Bildugsdirektorin diese Kritik in den Wind schlägt. Die Reformen müssen durchgepaukt werden, findet sie. Es gibt für Aeppli keinen Schritt mehr zurück. Mein Vorschlag: Stopp! Denkpause! Innehalten! Was ist die Kernaufgabe der Schule? Der angebliche Schritt zurück wäre im Grunde genommen ein Schritt nach vorn zu einer Schule, die sich wieder den Lernprozessen widmen kann.
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14. Der Tagesanzeiger erhielt nach den Vorfällen in einem Forum 400 Kommentare.
Das breite Unbehagen in den Zürcher Schulen bestätigte, dass die Erziehungsdirektorin keine Ahnung hat von den aktuellen Problemen in den Schulhäusern. Das Schönreden von Frau Aeppli am Radio macht deutlich, dass sie abgehoben in einem Glashaus sitzt.
Der Mix von verschieden Kulturen im Klassenzimmer bringt leider heute massive Probleme. Stichworte: Rauchen, Alkohol, Bewegungsmangel, Gewalt.
Dazu kommen Probleme mit den Handys (Pornos) und dem iPod. Kinder werden heute ständig abgelenkt. Die Anforderugen sind gestiegen. Die Eltern unterstützen die Schule nicht mehr so wie früher. Billige Ausflüchte und Rezepte, die von den Lehrern eifnach Selbstverantwortung fordern, greifen nicht. Es geht jetzt nicht darum, einander den schwarzen Peter zuzuschieben. Was wir immerhin aus dem Fall Borrwegschulhaus lernen können: Die Schulpflege darf nicht monatelang zuschauen. Sie ist verpflichtet, das Schulklima zu pflegen!
Da könnte die Erziehungsdirektion durchgreifen und handeln!
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15. Das Ganze ist ein Führungsproblem: Die Behörde hatte angeblich keine Ahnung von Leadership und die Lehrkräfte werden wahrscheinlich in der Ausbildung zu wenig mit Führungsproblemen konfrontiert. Führen und fordern ist lernbar. Aber es mus erlernt werden. Wenn Lerher davon ausgehen, dass Kinder immer freiwillig lernen und vor allem nur dann lernen, wenn man sie überall gewähren lässt, so muss es zwangsläufig zu Problemen kommen. Situatives Führen heisst: Die Balance zwischen langer und kurzer Leine finden.
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Ab 11. April:
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16. Früher gab es Kindsmisshandlungen. Dieses Problem wrude angegangen. Heute gibt es leider Eltern- und Lehrermisshandlungen (psychisch und physisch).
Das wird zugelassen. Eltern müssen wieder lernen, Grenzen zu setzen (Super-Nanny soll es richten) und Lehrer merken endlich, dass sich sich auch nicht alles gefallen lassen dürfen (Sie benötigen als Beistand Berater, Mentoren, Psychologen).
Nach meinem Dafürhalten haben alle - Kinder Eltern und Lehrer - ein Anrecht auf Unversehrtheit.
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17. Viele Kinder aus der Balkanregion nehmen unsere Spielregeln nicht ernst. Sie schauen nur, wie sie sich durchsetzen können. Die Einsicht, dass Gewalt nicht akzeptiert werden kann, ging ihnen verloren. Bevor diese Kinder jedoch diese Einsicht haben, sollten sie in besonderen Eingliederungsklassen separiert werden können.
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18. Früher nannten wir Schüler, die den Unterricht störten: "Verhaltensgestört".
Heute wird das störende Verhalten von Psychologen - auch von vielen Lehrern verharmlost und beschönigt - indem sie nicht nur von "verhaltensauffälligen" sondern bei notorischen Störerern von "verhaltensoriginellen" Schülern reden.
Lehrer, die das Stören als originell bezeichnen, sind selber schuld, wenn sich diese begriffliche Ungenauigkeit auch im Unterricht durchschlägt. Wir wünschen uns nämlich alle originelle Kinder.
Deshalb: Nennen wir die Tatsachen wieder beim Namen,
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Ab 12. April:
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19. Wenn sich die Schule mehr in die fremden Kulturen einfühlen würde (interkulturelles Denken), könnten die Lehrer Kinder aus anderen Kulturen besser verstehen und motivieren.
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20. Wir müssen endlich wegkommen von der Kuschelpädagogik und davon, sofort nach Erziehern und Sozialarbeitern zu schreien. Schuluniformen könnten alle zu gleichwertigen Schülern machen, die gemeinsam aufstehen, wenn eine Person die Klasse betritt.
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21. Ich bin für eine freie Schulwahl. Die Eltern sollten frei entscheiden können, in welche Schule sie ihr Kind schicken wollen. Klassen mit passivem Widerstand würden sich dank dieser Massnahme selbst eliminieren.
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22. Unfähige Eltern müssten einen Kurs in anständigem Benehmen absolvieren, so wie Lernfahrer eine Führungsprüfung machen. Die Schule kann nicht auch die Elternarbeit übernehmen.
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23. Wenn die Schule schon Experten beiziehen will, weil die Lehrer selbst nicht mehr die Probleme meistern können. Dann aber bitte Experten, die mit beiden Beinen auf dem Boden stehen, die Praxiserfahrung haben. Theoretiker gibt es genug, die auf Kosten der Lehrer und Oeffentlichkeit den Chaoten immer wieder Chancen einräumen und deren Eltern mit Samthandschuhen anfassen.
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24. Ich kann mir schlichtweg nicht vorstellen, dass eine Klasse so weit kommen kann, wenn Behören und Lehrkräfte GEMEINSAM Grenzen setzen und durchsetzen.
Es gilt nicht nur das "Helfen und fördern". Das "Fordern und Durchsetzen bestimmter Normen" ist auch notwendig. Das gilt für ALLE, die mit Kindern zu tun haben. Wenn Lehrer resignieren und wegschauen mit der Begründung:
"Ich will doch nicht Polizist spielen." Oder: "Meine Aufgabe ist Unterrichten und nicht Nacherziehen!" - dann muss man sich nicht wundern, wenn es so weit kommt wie in der Zürcher Chaosklasse.
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Gedanken des Buchautors Peter Angst--> "Wenn Eltern nicht erziehen, sind Kinder chancenlos".
Der Buchtitel könnte auch heissen: "Wenn Lehrer nicht erziehen, sind Kinder chancenlos!"
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Abmachungen zwischen Eltern und Kinder (Lehrer und Kind) müssen gelten!
Das Wort muss Wort sein, das heisst, Eltern (Lehrer) sollten sich nicht immer wiederholen.
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Erziehen darf nicht nur aus Kuscheln bestehen; Fordern, Stoppen und Fördern gehöreen auch dazu!
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Derzeit ist die Erziehung mütterlich. Die Vaterlosigkeit ist am derzeitigen Erziehungsnotstand mitschuldig. Die väterlich fordernde Haltung fehlt oft. Man müsste sich gegenseitig liebevoll unterstützen. Vor allem in der Pubertät sind Männer wichtig als Identifikationsfigur.
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Wir sind eine verwöhnte Nation. Der Wohlstand macht das Erziehen schwieriger. Wir haben zu vielen Möglichkeiten. Alles ist selbstverständlich. Kinder verfallen in eine Konsumsucht.
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Der Lösungsansatz von Peter Angst:
___________________________________________________________Wir Wir müssen in die Elternbildung investieren!
Die Folgekosten für eine missglückte Erziehung, zum Beispiel für jugendliche Frührentner, für die Behandlung von Suchtkranken, für die Bekämpfung von Kriminalität (Gewalt) oder für Heimplätze sind höher, als wenn man das Geld vorbeugend in die Ausbildung der Eltern investieren würde. Dazu benötigen wir jedoch ein Anreizsystem. Für Frauen und Männer muss es sich finanziell lohnen, sich vermehrt für eine gute Partnerschaft schulen zu lassen. Auch Ausländerfamilien müssten in eine bessere fordernde Erziehungskultur eingebunden werden.
Peter Angst schrieb das neue Buch, weil es ihn beschäftigt hatte, mitansehen zu müssen, wie immer mehr Ehen kaputt gehen und immer mehr Eltern ihre Kinder nicht mehr erziehen.
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Auch die ARENA (SF) vom 13. April wurde diese Thematik
"Lehrer überfordert - Schule in der Krise" diskutiert.
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KOMMENTAR: Die Diskussion ergab keine Vorschläge, die bisher nicht schon von unserern Leserinnen und Lesern vorgeschlagen worden sind. Die eine Seite plädierte für zusätzliche Mediatoren und die Anstellung von weiteren Sozialarbeitern. Auch der Verzicht auf Selektionierung oder die Uebernahme der Elternarbeit in Tagesschulen wurde empfohlen. Klassengrössen sollten verkleinert werden usw,
Die Gegenseite plädierte für klare Regeln, Disziplin, rasches Durchgreifen. Man soll weniger diskutieren- sondern handeln. Mit mehr Sozialarbeitern wird das Problem nicht grundsätzlich gelöst. Ohne Disziplin kann nicht gearbeitet werden. Negatives Verhalten dürfen wir nie aufschaukeln lassen.
Einig waren sich alle darin: Ohne Verständigung d.h. ohne Beherrschung der Sprache ist kein erspriesslicher Unterricht möglich. Wir verzichten deshalb auf die Veröffentlichung weiterer Rückmeldungen. Die zahlreichen Echos machten deutlich: Der Fall der Terrorklasse war zwar in dieser Dimension einmalig. Doch bestehen in vielen Schulen Probleme mit Eltern, renitenten Kindern, Lehrkräften und Behörden, die nicht handeln.
Ich habe die Stellungsnahme der Erziehungsdirektorin des Kantons Zürich im Radio angehört und werde nun diesen Beitrag für die Fachzeitschrift PERSOENLICH eingehend analysieren. Für mich ist es unvorstellbar, wie eine Politikerin sich so unvorbereitet Auskunft geben konnte.
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Nachtrag, 22. April 07:
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Heute habe ich folgenden Titel in der Sonntagszeitung gelesen:
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ERZIEHUNGSKURS FUER SCHAGENDE ELTERN
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Wie wäre es mit Erziehungskursen für Schüler, die Lehrerinnen und Lehrer mobben, unter Druck setzen, verbal angreifen oder sogar handgreiflich werden? Körperstrafen und Psychoterror lehnen wir generell ab. Es gibt nämlich nicht nur Kindsmisshandlungen. In vielen Familien und Schulzimmern gibt es leider auch Eltern- und Lehrermisshandlungen.
Donnerstag, 5. April 2007
Das ist schon zu krass - Günter Grass!
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Weshalb dieser Wutausbruch an der Buchmesse über die "Entartung des deutschen Journalismus?
Grass glaubt heute, die Medien hätten zu negativ über seine SS-Beichte berichtet.
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KOMMENTAR:
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Wir finden dies schön krass. War es doch Günter Grass, der jahrzehntelang - als angeblich gutes Gewissen - mit anderen stets recht hart ins Gericht ging, vor allem mit Politikeren, die nicht zu ihrer Nazivergangenheit standen. Wenn jemand hart im Austeilen ist, so müsste er eigentlich auch für das eigene Fehlverhalten geradestehen können.
Dass die überraschende SS-Beichte in den Medien ein enormes Echo auslösen wird, war vorauszusehen und ist normal. Die Geschichte enthält nämlich alles, was Medien schätzen:
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- Es geht um etwas Aussergewöhnliches,
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- um das Fehlverhalten einer prominenten Person
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- Es geht um Emotionen
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- Die Geschichte interessiert die Oeffentlichkeit
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- Das jahrzehntelange Verschweigen darf und kann nicht beschönigt werden
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- Das Publikum wolle Interpretationen und Hintergrundberichte
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- Medien haben auch im Fall SS- Geständnid das Recht, Fragen zu stellen
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- Die Einschaltquote (Auflage) war somit garantiert
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Montag, 2. April 2007
26 Millionen für Hillary
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US-Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton stellte einen historischen Rekord im Sammeln von Wahlkampfgeldern auf. Seit Jahresbeginn nahm sie bereits die Rekordsumme von 26 Millionen Dollar an Werbespenden ein.
So viel Geld hat kein anderer Bewerber um die Präsidentschaftskandidatur in der Geschichte der USA in den ersten drei Monaten gesammelt. Bislang lag der Rekord für diesen Zeitraum bei 13,5 Millionen Dollar ( soviel hatte der frühere republikanische Senator Phil Gramm im Jahre 1995 gesammelt).
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Die Präsidentschaftskandidaten hatten ihren ersten aktuellen Spendenstand bis Samstag der Wahlkommission melden müssen. Die Einnahmen der Kandidaten im ersten Zeitabschnitt werden in der Öffentlichkeit genau verfolgt, weil sie oftmals recht viel über den weiteren Verlauf des Wahlkampfes aussagen.
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Kommentar:
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Der bekannte Ausspruch "Gib mir eine Million und ich mache aus einem Kartoffelsack einen Bundesrat" gibt es in verschiedenen Versionen.
Wir zweifeln an dieser Behauptung.
Dank der enormen Summe an Werbegeldern ist Hillary Clinton bestimmt noch nicht gewählt.
Es könnte sogar sein, dass nur schon das Wissen um so viel Geld, die Stimmberechtigten kritischer stimmen könnte. In der Schweiz wurde vor einer Nationalratswahl bekannt gemacht, wie ernorm viel der gutbetuchte Kandidat für seine Werbekampagnen selbst aufgewendet hatte. Der entlarvte Nationalrat wurde hernach nicht gewählt.
Für uns ist somit Hillary Clinton trotz des Sammelrekordes der Sieg noch nicht garantiert.